Predigtgottesdienst am 29.10.2023
in Grünau Don Ugletti-Platz und Bohnsdorf Dorfplazt 9.00 Uhr und 10.30 Uhr
Berlin Treptow-Köpenick
Liebe Gemeinde, das ist unser Predigttext für den heutigen 21.Sonntag in der Trinitatiszeit, ein ganzer Tag trennt uns vom Reformationsfest.
„So zog Abram herauf aus Ägypten mit seiner Frau und mit allem, was er hatte, und Lot auch mit ihm in s Südland.
Abram war sehr reich an Vieh, Silber und Gold.
Und er Zog immer weiter vom Südland bis nach Bethel, an die Stätte, wo zuerst sein Zelt war, zwischen Bethel und AI, eben an den Ort, wo er früher den Altar errichtet hatte. Dort rief er den Namen des HERRN an.
Lot aber, der mit Abram zog, hatte auch Schafe und Rinder und Zelte.
Und das Land konnte es nicht ertragen, dass sie beieinander wohnten; denn ihre Habe war groß und sie konnten nicht beieinander wohnen.
Und es war immer Zank zwischen den Hirten von Abrams Vieh und den Hirten von Lots Vieh. Es wohnten auch zu der Zeit die Kanaaniter und Perisiter im Lande.
Da sprach Abram zu Lot:Lass doch nicht Zank sein zwischen mir und dir und zwischen meinen Hirten und deinen Hirten; denn wir sind Brüder.
Steht dir nicht alles Land offen? Trenne dich doch von mir! Willst du zur Linken, so will ich zur Rechten, oder willst du zur Rechten, so will ich zur Linken.
Da hob Lot seine Augen auf und besah die ganze Gegend am Jordan. Denn ehe der HERR Sodom und Gomorra vernichtete, war sie wasserreich, bis man nach Zoar kommt., wie der Garten des HERRN, gleichwie Ägyptenland..
Da erwählte Lot die ganze Gegend am Jordan und zog nach Osten. Also trennte sich ein Bruder von dem andern, sodass Abram wohnte im Lande Kanaan und Lot in den Städten am unteren Jordan. Und Lot zog mit seinen Zelten bis nach Sodom“.
Liebe Schwestern und Brüder, den letzten Vers diese Kapitels aus dem Ersten Mosebuch hat man weggelassen. Es ist Vers 13 aus Kapitel 13 und lautet:“Aber die Leute zu Sodom waren böse und sündigten sehr wider den HERRN“. Vielleicht hatten die Vorschlagenden dieses Predigttextes die Befürchtung, jemand käme auf die Idee und meint: Ein vergifteter Vorschlag von Vater Abraham, der damals noch ohne das zweit A geschrieben wurde für uns.
Vergiftet kommt oft vor in unserem Zeitungsdeutsch. Was alles vergiftet ist in der Politik unter sogenannten politischen Freunden – und Feinden.
In unserer Kriegspropaganda, wo man meint, es geht doch gar nicht um Berichterstattung und Wahrheit, sondern um Schlagzeilen und Lesergewinnung – eben auf vergiftete Weise.
Ja, die Redaktion dieser Erzählung wusste mehr als Abram. Sie kannte die weiterführenden Geschichten von Abram und Lot, von Sara(i) und Lots Frau.
Wir ja auch: Aus unserer christlichen Sozialisation mit Taufe, Christenlehre und Konfirmation.
Hoffentlich (SMAIL).
Und natürlich schrieb sie das mit hinein in das Erste Buch Mose.
Bitte also nicht missverstehen.
„Lass doch nicht Zank sein zwischen mir und dir.“
Schön, wenn wir die Freiheit und den dazu gehörenden Mut haben uns nicht die Meinung zu sagen, wenn etwas nicht stimmt, sondern es auszusprechen, was uns belastet. Das ist schwer. Das kann nicht jeder.
Viel Arbeit für gute Seelsorger und Seelsorgerinnen in der Gemeinde aber auch in meinem privaten Leben.
Volle Anmeldelisten bei Psychatern und Psychaterinnen!
Um Frieden zu finden und endlich aufhören zu können mit Kriegen, wo es um Besitz geht, um Wohlstand, um das Wasser des Lebens – dann sind es Religionskriege- auch ganz persönliche: Wer hat die Wahrheit gepachtet. Wer nicht.
Die Geopolitik, die Infrastruktur in unserem ganz persönlichen Leben.
Dass die in Ordnung geht als Voraussetzung für alle friedensstiftenden
Bemühungen unsererseits, was die große Weltpolitik angeht, die zur Zeit einen Kriegszustand beschreibt. – Und wir sollen und wollen für den Frieden in unseren Herzen und in der Welt beten!
Das fängt natürlich zu Hause an. Das fängt in den Familien an, zwischen Geschwistern auf de Teppich des Wohnzimmers, wo um die Spielsachen gerade gekeilt wird. – Eine gewisse Trennung – verschiedene Kinderzimmer ist schon ein Beitrag!(SMAIL).
Da sind wir bei der Archaik unserer biblischen großartigen Kinderbibel.
„Wir sind doch Brüder!“
Das ist jetzt nicht ausschlaggebend, ob Abram und Lot Geschwister waren im Sinne einer Kirchenbucheintragung oder beim Standesamt. An anderer Stelle ist es der Onkel und der Neffe. Weil sie verwandt sind, wollen sie sich nicht zanken – und ihre Angestellten sollen es auch nicht in dem großen Familienbetrieb mit Hunderten von Mitarbeitenden. Darüber gibt es ganz gute Fernsehserien.
Oder gab es sie.
Abraham der zukünftige VATER DES GLAUBENS glaubt Gott und ist deshalb gesegnet – wir haben es gehört: mit allem, was das Herz begehrt.
Aber er ist nicht der Reiche Mann, der den Lazarus „verrecken“ lässt vor seiner Haustür.
Und der nicht sagt: „Iss und trink, liebe Seele – und morgen bin ich tot.“
„Du Narr, sagt der HERR zu ihm.“
– Ernte – Dank-Evangelium. Der ostpreußische Dichter Werner Bergengrün hat ein großartiges Gedicht dazu verfasst. Eines meiner Lieblingsgedichte.
Nein, er ist klug. Und hat die Gabe der Weissheit. Er schämt sich seines Glaubens nicht und auch nicht seines Alters gegenüber dem jungen und dynamischen Neffen. Er sagt es. Was es ist. Und wie es ist.
Da wird man gehört. Erstaunlich genug.
Sie gehen getrennte Wege und sind doch geeint.
Das nannte mein Vater geistlichen Verstand.
Abram und die von Gott geheiligte Vernunft. Die auch Familien gedeihen lässt. Auch die Familie Gottes. Die Gemeine Jesu Christi. FAMILIA DEI. SEINE KIRCHE, die wir bekennen in unserem Glaubensbekenntnis.
Das ist der Weg mit ihm. Das ist unser Weg, wenn es kompliziert wird.
Das geht, wenn wir in der Verheißung leben. In der Hoffnung.
Gott schenke es uns.
AMEN.