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Ein Brief, der es in sich hat

Briefe sind etwas Persönliches. Ich meine nicht words app. Einmal davon abgesehen, dass es in der Zeit um das Jahr Null herum keine Handys gab, sondern eben Schriftrollen, auf denen geschrieben worden ist. Pergamente, die dann sorgfältig versiegelt, einem Boten übergeben wurden. Und der musste vertrauenswürdig sein und gut zu Pferd, zu Schiff oder gar zu Fuß sein und : ermußte sein Ziel wissen.

Der Apostel Paulus – der Lehrer der Völker steht auf dem Sockel seines Denkmals vor der Kirche, die seinen Namen trägt, ein wenig außerhalb der der Metropole ROM.

Er hatte solche Mitstreiter, die Briefe sicher überbrachten.

Nach seinem Traum von dem Winkenden: Komm doch herüber, war er unterwegs in Europa, in Athen, in Korinth und anderswo. Zuletzt in ROM. Er gründete die ersten Gemeinden in Europa und schrieb Briefe, wie ein Freund, wenn er sich freut, wenn er traurig ist über manche Entwicklungen. So persönlich und ehrlich.

Eine lebendige Gemeinde ist etwas sehr schönes, wenn man sie gefunden hat für sich. Aber wie der Name schon sagt, gibt es uerwartete Möglichkeiten zum Guten und zum Schlechten.

Lebendige Gemeinden haben Probleme. Tote Gemeinden(Bernanos) nicht. Aber der Apostel war nicht alleine. Er hatte Freunde, die ihm halfen und Christus, der ihn sehend gemacht hat vor Damaskus. Christus, der Witwen Mann, wie Paul Gerhard schreibt in einem seiner großartigen Lieder. Christus, das Haupt der Gemeinde, der Hirarchie. Nicht Paulus, der Apostel. Er ist nur das Werkzeug. Bei aller Eifersüchtelei gerade in frommen Kreisen ist ihm dieses Lebenelixier unentbehrlich. Dieses Wissen gegen alle Eitelkeit und Besserwisserei.

KYRIOS, der HERR. Singen wir in unseren Liturgien.

Weil Paulus sich führen läßt, nach Korinth, nach Athen. In die Höhle des Löwen, nach Rom, kann er auch andere führen. Und Gott gibt ihm die Sprache, damit er verstanden wird. Die Freiheit, womit er überzeugt.

Die Fähigkeit zu leiden.

In der Nachfolge Christi.Die schönste Predigt, die ich von ihm kenne, ist die Predigt auf dem Markt von Athen. Die Predigt vom unbekanntren Gott, vom Menschen, die durch Jesus berufen sind Gottes Ebenbild zu sein, ja göttlich zu sein, wie die Griechen es ausdrücken.

Allerdings wollen sie nichts von der Auferstehung wissen. „Davon ein andermal mehr“, sagen sie und gehen (Epistel, Apostelgeschichte, des Sonntag JUBILATE).

Paulus in der Spannung zwischen Kreuz und Auferstehung wird selber geströstet und kann deshalb trösten.

***Reise über Thessaloniki auf den ATHOS **Brandenburger Tor***Entdeckt Schloss Altenburg in Thüringen.

Integriert in die Gebetsliturgie des Gottesdienstes in der Stadtkirche Köpnick/Berlin:Verleih uns Frieden gnädiglich, Herr Gott zu unseren Zeiten, es ist ja doch kein anderer nicht, der für uns könnte streiten, als DU unser Gott alleine. (EG 421) Martin Luther

Neue Übersetzung des gesamten 4.Kapitels im 2. Brief des Apostel Paulus an die Gemeinde zu Korinth (Neue Genfer Übersetzung)

Licht durch das Evangelium
1 So sieht also der Dienst aus, den Gott uns in seinem Erbarmen übertragen hat, und deshalb lassen wir uns nicht entmutigen[1]. 2 Wir haben uns bewusst entschieden, nicht mit unwürdigen Methoden zu arbeiten, bei denen wir das Licht des Tages scheuen müssten[2]. Wir greifen nicht zu betrügerischen Mitteln und verfälschen Gottes Botschaft nicht. Im Gegenteil: Weil wir uns Gott gegenüber verantwortlich wissen, machen wir[3] die Wahrheit bekannt, und gerade dadurch empfehlen wir uns dem Gewissen jedes einzelnen Menschen. 3 Wenn das Evangelium, das wir verkünden,[4] trotzdem wie mit einer Decke verhüllt ist, dann ist das bei denen der Fall, die verloren gehen, 4 weil sie der Wahrheit keinen Glauben schenken. Der Gott dieser Welt[5] hat sie mit Blindheit geschlagen, sodass ihr Verständnis verfinstert ist und sie den strahlenden Glanz des Evangeliums nicht sehen[6], den Glanz der Botschaft von der Herrlichkeit dessen, der Gottes Ebenbild ist – Christus. 5 Bei unserer Verkündigung geht es schließlich nicht um uns, sondern um Jesus Christus, den Herrn; wir sind nur Diener – eure Diener, weil Jesus uns damit beauftragt hat[7]. 6 Denn derselbe Gott, der gesagt hat: »Aus der Finsternis soll Licht hervorstrahlen!«[8], der hat es auch in unseren Herzen hell werden lassen[9], sodass wir[10] in der Person[11] von Jesus Christus den vollen Glanz von Gottes Herrlichkeit erkennen.

Wertvolles Gut in unscheinbaren Gefäßen
7 Wir allerdings sind für diesen kostbaren Schatz, der uns anvertraut ist, nur wie zerbrechliche Gefäße[12], denn es soll deutlich werden, dass die alles überragende Kraft, die in unserem Leben wirksam ist, Gottes Kraft ist und nicht aus uns selbst kommt. 8 Von allen Seiten dringen Schwierigkeiten auf uns ein, und doch werden wir nicht erdrückt. Oft wissen wir nicht mehr weiter, und doch verzweifeln wir nicht. 9 Wir werden verfolgt und sind doch nicht verlassen; wir werden zu Boden geworfen und kommen doch nicht um. 10 Auf Schritt und Tritt erfahren wir am eigenen Leib, was es heißt, am Sterben Jesu teilzuhaben. Aber gerade auf diese Weise soll auch sichtbar werden, dass wir schon jetzt, in unserem irdischen Dasein, am Leben des auferstandenen Jesus teilhaben.[13] 11 Ja, mitten im Leben sind wir um Jesu willen ständig dem Tod ausgeliefert, und eben dadurch soll sich in unserem sterblichen Dasein zeigen, dass wir auch am Leben von Jesus Anteil haben[14]. 12 Unser Dienst bringt es also mit sich, dass an uns der Tod zur Auswirkung kommt; aber er führt auch dazu, dass an euch das Leben wirksam ist. 13 In der Schrift heißt es: »Ich habe mein Vertrauen auf Gott gesetzt[15]; darum habe ich geredet.«[16] Der Glaube, der aus diesen Worten spricht, erfüllt auch uns[17]: Auch wir vertrauen auf Gott, und deshalb lassen wir uns nicht davon abhalten, zu reden und das Evangelium zu verkünden.[18] 14 Denn wir wissen: Der, der Jesus, den Herrn, von den Toten auferweckt hat, wird auch uns auferwecken – wir sind ja mit Jesus verbunden[19] – und wird uns dann zusammen mit euch vor sich[20] treten lassen. 15 Ja, unser ganzer Dienst geschieht für euch.[21] Denn Gottes Gnade soll immer mehr Menschen erreichen, damit dann auch eine ständig wachsende Zahl Gott dankt und ihm die Ehre gibt[22].

Glauben, nicht Schauen
16 Das sind also die Gründe, weshalb wir uns nicht entmutigen lassen[23].[24] Mögen auch die Kräfte unseres äußeren Menschen aufgerieben werden – unser innerer Mensch wird Tag für Tag erneuert. 17 Denn die Nöte, die wir jetzt durchmachen, sind nur eine kleine Last und gehen bald vorüber, und sie bringen uns etwas, was von unvergleichlich viel größerem Gewicht ist: eine unvorstellbare und alles überragende Herrlichkeit, die nie vergeht[25]. 18 Wir richten unseren Blick nämlich nicht auf das[26], was wir sehen, sondern auf das, was jetzt noch unsichtbar ist. Denn das Sichtbare ist vergänglich, aber das Unsichtbare ist ewig. 

Um der Verständlichkeit willen wird der Text des Korintherbriefes, 4.Kapitel, die Verse 1 – 13 in der tatsächlich gehaltenen Predigt so geboten, wie die sogenannte Einheitsübersetzung es vorschlägt. Der eigentliche Predigttext, die folgenden Verse 14 – 18 dann in der Übersetzung nach Luther, wie in der Predigt – AGENDA vorgeschlagen (EKD).

Der Text, wo Auslegung und Übersetzung am meisten zusammenfallen bildet den zusammenfassenden Abschluß dieses Blogs. Die in Klammern gesetzten Zahlen können unberücksichtigt bleiben.Weiterarbeit möglich unter Eingabe des Textes und Neue Genfer Übersetzung.

Vielleicht war das hilfreich. Michael Wohlfarth

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Wie neu geboren

Am Abend aber dieses ersten Tages der Woche, da die Jünger versammelt und die Türen verschlossen waren aus Furcht vor den Juden, kam Jesus und trat mitten unter sie und spricht zu ihnen: Friede sei mit euch! 20 Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die Hände und seine Seite. Da wurden die Jünger froh, dass sie den Herrn sahen. 21 Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. 22 Und als er das gesagt hatte, blies er sie an und spricht zu ihnen: Nehmt hin den Heiligen Geist! 23 Welchen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten. 

1.Sie sind immer noch beieinander. Sie hält viel zu viel zusammen: die Angst, die übergroße Angst, die erlebte Feigheit, das Erdbeben, welches die Welt erschütterte, der Vorhang der zerriss vor dem Allerheiligsten im Tempel Jerusalems, Zion.

Aber auch der Mut, gerade der Frauen und von Johannes, dem Lieblingsjünger Jesu.

Der nie von seiner Seite wich. Dem die Maria, die Mutter Jesu zugeordnet wurde vom Gekreuzigten. Und umgekehrt.

Daher rührt die große Autorität der Maria. Ja ihre Mutterschaft gegenüber der ganzen jungen ängstlichen und unsicheren Gemeinde. Das Haus der Maria im der heutigen Türkei gibt davon Zeugnis.

Und die Worte, die sie sich gegenseitig in Erinnerung riefen, um zusammen zu bleiben in einer Welt der Gewalt und des Krieges, der Verfolgung und Zerrüttung von Freundschaften. Die Abschiedsworte Jesu vor Gethsemane, in Gethsemane.

Und sie warteten. Sie wussten, dass ihnen der Heilige Geist verheißen worden war, der sie lehren würde, das zu tun, was jetzt nötig ist.

Sie warteten nicht umsonst.

Der HERR kam und war plötzlich mitten unter ihnen. Er trat in ihre Mitte. Nicht an den Rand.

Und sagte nur ein Wort: Friede sei mit euch.

Erst nachdem er seine durchbohrten Hände und die aufgestoßene Seite zeigte wussten sie: Es ist der HERR.

Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden haben sie gerufen. Wie heute zu Ostern in der Orthodoxie wie vorigen Sonntag im Abendland.

„Da wurden die Jünger froh, dass sie den HERRN sahen.“ Lesen wir.

Aber es war nicht nur eine Erbauungs – Stunde mit einem religiösen Erlebnis.

Mit einem esoterischen Kick.

Und einem touch für die Mittelklasse.

Denn:„Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Friede sei mit euch. Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.“

Er blies sie an, steht da.

„Nehmt hin den Heiligen Geist. Welchen ihr die Sünde erlasst, denen sind sie erlassen; und welchen ihre sie behaltet, denen sind sie behalten.“ Da wird über- deutlich; hier ist nicht nur der Frieden gemeint, nach dem wir uns zur Zeit alle so sehr sehnen, sondern der Frieden zwischen Gott und den Menschen und damit zwischen Menschen und Menschen.

Im Krieg und im Frieden.

Mehr noch die wahre Ursache jeden Krieges und jeden Verbrechens von Mensch zu Mensch, die Sünde, wird benannt.

Der Leute Verderben, wie es in den Sprüchen des Alten Testamentes heißt.

2.Der Heiland der Welt ist gekommen, um zu heilen und wir sollen sein Heilandswerk fortsetzen. Nicht mehr und nicht weniger. Wir tun das auch in Verantwortung vor Gott und den Menschen.

Es ist soviel Unversöhntheit in unserem Land, lese ich gerade bei Christoph Hein, der als Schriftsteller einmal Leipzig 1989 Heldenstadt genannt hat.

Gerade deshalb ist diese Ostergeschichte in unserer Zeit so wichtig. Weil nur in der Vergebung der Sünden, wahrer Frieden möglich werden kann. Zwischen Gott und den Menschen und zwischen uns.

Versöhnung.

Kirche und Gemeinde sind dafür ein Übungsfeld. Dass wir es trainieren: Frieden zu stiften, wo wir auch sind. Auch und gerade in unserem Land in schwierigen Zeiten.

Ja, auch ein Militärpfarrer hat nach meiner Überzeugung vor allen Dingen dieses zu tun.

Denn:Frieden ist nicht Abwesenheit von Krieg, sondern Anwesenheit von Gott, wie es in unserem Gesangbuch steht, Eva von Thiele Winkler.

Deshalb bitten wir um seinen Heiligen Geist, damit wir als Christen unseren Auftrag wahrnehmen wollen und können.

Thomas aber, einer der Zwölf, der Zwilling genannt wird, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. 25 Da sagten die andern Jünger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht in seinen Händen die Nägelmale sehe und lege meinen Finger in die Nägelmale und lege meine Hand in seine Seite, kann ich’s nicht glauben. 26 Und nach acht Tagen waren seine Jünger abermals drinnen, und Thomas war bei ihnen. Kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und tritt mitten unter sie und spricht: Friede sei mit euch! 27 Danach spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! 28 Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! 29 Spricht Jesus zu ihm: Weil du mich gesehen hast, darum glaubst du? Selig sind, die nicht sehen und doch glauben! 

3. Wie barmherzig der Auferstandene mit seinen Jüngern umgeht, die nicht glauben können oder wollen?- zeigt der Fortgang dieser Ostergeschichte.

Thomas, einer der Zwölfen, kam zu spät und hat die Erscheinung des HERRN verpasst. Er wollte es nicht glauben, als ihm seine Freunde erzählten, was passiert war – inzwischen während seiner Abwesenheit.

Er ist nicht verloren. Jesus kommt wieder, als alle Türen verschlossen waren und Thomas begegnet dem Gekreuzigten und Auferstandenen. Der HERR zeigt ihm die Zeichen seines Todes und Thomas, der Zweifler, darf genau das tun, was er als Bedingung gefordert hat für seinen Glauben: Er legt seine Hände in die Wunden des Herrn. Und sie heilen ihn von seinem Unglauben, von seiner Unfähigkeit zu glauben.

„Selig sind die nicht sehen und doch glauben!“ Dieses Jesuswort gilt nicht nur Thomas, sondern uns allen, die wir den Glauben benötigen, sonst können wir nichts tun. Die wir aus der Hoffnung leben und um Frieden bitten, um Versöhnung zwischen den Völkern. Damit wir uns nicht selber zerstören. In der großen Politik, in der kleinen Politik in unserem Alltag und Sonntag.

Gebet: Himmlischer Vater, Jesus Christus, erneuere uns in dem Geist, den du uns versprochen hast und denen gibst, die dir nachfolgen, damit wir für den Frieden wirken können in unserer Welt. Im Großen und im Kleinen. AMEN.

Johannes 20 9 – 29

Im Hintergrund Klingendes Spiel vor vielen Jahren in Crimmitschau, eine alte Textilarbeiterstadt die stolz darauf ist, den 1. ordentlichen Streik in ihren Annalen zu haben.

Klingendes Spiel im Mai, wenn die Katholiken Marienandachten halten und ein junger protestantischer Pfarrer gebeten wird etwas über den Frieden zu sagen wegen dem 1. Mai.

In einer großen Halle eines wichtigen Werkes der Metallindustrie.

Ohne Talar. Als Bürger. Aber mit der Bibel in der Hand und keinen Millimeter weichend von dem Text: FRIEDE SEI MIT EUCH. Mit der sächsischen Kirchenpolitik war das nicht so gut zu vereinen. Aber mit der Thüringischen schon. Der junge Pfarrer war ich und hat dann die sächsische Schelte entgegen genommen. Mitten im Sozialismus.

Heute wird dieses klingende Spiel gepflegt in einem thüringischen Dorf unweit von C. entfernt. Sie spielen natürlich auch bei kirchlichen Anlässen und sind inzwischen berühmt geworden. Das Schalmeienorchester aus Vollmershain. Ein CDU-Dorf, sogar in DDR- Zeiten.

Allen eine gesegnete Osterzeit!

Michael Wohlfarth

Bildquelle: Schalmeien – Orchester Vollmershain in Ostthüringen. Aufruf Internet.

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Nach der Predigt ein Berliner Schloss-Brief an eine Unbekannte

Nachdem meine Frau Margard Wohlfarth, geb. Voigt die Predigt (ein Block zurück) gelesen -und übrigens auch gehört – hat, Philipperbrief 2 5-11: „Gut, die Leute werden auferbaut mit dem Rückblick auf ihre Konfirmation vor 66 Jahren am Sonntag Palmarum. Aber wo ist das Berliner Schloss, wo Frau Roth von den Grünen und die Schlossverwaltung, bestückt mit einem Mann aus einem alten preußischen Pfarrergeschlecht: Dorgerloh ?“

Sie ist Kultur- und Theaterwissenschaftlerin und hat als verbeamtete Staatssekretärin für Jugend und Familie in der letzten DDR-Regierung (gewählte) die DDR mit begraben. Und ich nehme sie immer noch ernst: „Du musst dazu etwas sagen!“ Ich habe in der Kirche etwas dazu gesagt: dass es sozusagen ein Berliner Text ist, den wir da vor uns haben und über den ich gehalten bin zu predigen. Zu lesen als Rundum-Schrift am Turm des neu aufgebauten alten Berliner Schlosses. Mehr nicht. Ich wollte nicht. Mir war der Text zu wichtig.

Aber heute am Montag möchte ich.

„Seid unter euch gesinnt…“

Keine Gesinnungsschnüffelei? Oder doch?

„…wie es auch der Gemeinschaft …entspricht…“

Gemeinschaftsland, Zusammenhaltsland, habe ich gerade im Berliner Tagesspiegel gelesen. Schöne Worte. Klingt richtig gut, wie Kirche. Wie Gemeinde. Aber ich bin doch lieber ein altgedienter und gebrauchter Lutheraner und bleibe bei der Übersetzung wie ich sie kenne. Merke ich: Ein jeglicher sei gesinnt, wie Jesus Christus auch war.

Eine Zumutung hätte einer meiner Superintendenten geäußert.

Ich höre ihn richtig.

Aber keine Gesinnungsschnüffelei.

Ob ich in die Gruppe passe oder nicht.

Ob ich womöglich in die Gesellschaft passe oder nicht.

Ob ich eine Person des Zusammenhalt-Landes bin – für würdig befunden – oder nicht.

Ob ich ein Gemeinschaftland-Bürger bin, wert erachtet, oder nicht.

Mit meinem Namen versehen – oder nicht.

Bin ick Jesus, haben wir zitiert, als wir vor vielen Jahren studiert und zusammen gesessen haben an der Friedrichstraße gegenüber dem Berliner Ensemble? Natürlich nicht. Berliner kennen sich aus. Da war doch mal einer, der meinte, er wäre Jesus. War er natürlich nicht. Sondern vielleicht krank. Bestimmt aus dem Verkehr gezogen.

Inzwischen.

Schon längst.

Die Goldenen Zwanziger sind schon längst nicht mehr.

Es ist ein Ziel, welches die ältere Übersetzung zitiert. Sein wie Jesus Christus auch war. Wie Jesus aus Nazareth, der Jude, möchte ich als Deutscher hervorheben.

Christ werden. Wie Luther immer wieder meint, wenn er vom Werden redet, mehr als vom SEIN.

Die Passionsgeschichte, die viele große Maler immer wieder gemalt haben. Und wollten nichts anderes malen. Otto Pankok. S. meine Predigtbücher der letzten Jahre. Sie haben die Passion des Menschen gemalt. Seine Leidensgeschichte. Nämlich die Geschichte von Jesus Christus. Ja, da gibt es Ungereimtheiten: Wahrer Mensch und wahrer Gott. Ein jeglicher sei gesinnt, wie Jesus Christus auch war. Viel logischer und theologisch sauberer in Richtung Gemeinschaft, Zusammenhalt : Seid so unter euch gesinnt, wie es auch der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht.

Es ist ein Gemeindespruch. Ein Kirchenspruch kaum, denn dann benötigen wir Anlaufstellen für Denunziationen, damit wir entsprechen. Ich würde das alles nicht so schreiben, wenn ich nicht hin und wieder den Eindruck gewönne, dass viele irreale Vorstellungen in Staat und Gesellschaft, Partei und auch manchmal Kirche damit zusammenhängen, dass wir damit nicht klar kommen, dass wir nicht mehr in der Lage sind Spannungen auszuhalten, die solche Texte hervorrufen.

Da unser HERR und da wir.

Wir können sie aber aushalten wenn wir im Gespräch mit dem HERRN bleiben, dem HERRN der Kirche, im Gebet. Nur da ist die Freiheit u n d die Disziplin ohne Metternich vor 200 Jahren, ohne Tempelpolizei in Jerusalem vor 2000 Jahren. Das hat Jesus uns vorgelebt, ja bis zum Tod am Kreuz. Und wir, die wir in seinen Tod getauft sind, können unser Leben in seiner Nachfolge gestalten. Es ist wie mit Exupery: Wer ein Schiff bauen will, sollte zuerst von der Schönheit und Weite des Meeres erzählen und dann mit denen, die begeistert sind, zum Holzschlagen gehen. Wir müssen nicht die Soziologie zu Hilfe holen, weil uns der Hymnus zu großartig vorkommt.Wir haben ein Bild, ja eine Ikone.

Wir haben einen Glauben, der diese Lieder braucht und wir können sie singen, damit andere sie hören.

Ich bin froh, wenn Könige auch in dieses Lied eingestimmt haben. Trotz ihrer Fehlbarkeit. Und unserer.

Soviel zum Schloss in Berlin und zum Philipper-Brief im Neuen Testament. Habe ich zu meiner Frau gesagt. Ich hoffe, sie findet es richtig so.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

Michael Wohlfarth, Berlin – Müggelheim Montag d.25.März 2024

Das Titelbild beinhaltet eine Predigtsammlung in der Zeit der Pandemie 20 - 22

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Palmarum

Liebe Gemeinde, Schwestern und Brüder,

Heute ist Palmsonntag, ich bin vom Kirchenjahr her gesehen vor 66 Jahren in Stützerbach von meinem Vater Helmut Wohlfarth in der Trinitatiskirche mit a l l e n meinen Mitschülern der 8. Klasse, die zu unserem Pfarrbezirk gehörten, eingesegnet worden.

Und habe die Goldene Konfirmation und die darauf folgende auch dort gefeiert mit denen, die noch nicht gestorben waren, nicht krank waren oder aus anderen Gründen verhindert, oder nicht kommen wollten!

Ich nehme an, einige unter uns könnten Ähnliches erzählen.

So vielfältig wie das Leben so spielt.

Als Pfarrer in Thüringen war ich traurig, dass wir uns gebeugt haben und

nicht das alte Konfirmations – Datum zurückgeholt haben nach 1989.

Mein Lieblingspfarrer der Pfarrergeneration, die das nicht mehr so erlebt hat wie ich, weil die Jugendweihe inzwischen das bestimmende Ritual geworden war in der DDR, hat sich nicht gebeugt und in seinem Kirchspiel Palmsonntag als Konfirmations-Sonntag benannt. Und die Gemeinde war dankbar. Sehr dankbar. Ich kenne die Diskussionen.

In unserer postsozialistischen Jugendweihegesellschaft und nach wie vor finanziellen Abhängigkeit von den Steuereinnahmen der EKD fand ich das bemerkenswert.

An all das habe ich mich erinnert, als ich den Predigttext aufgeschlagen hatte.

Es ist wie wenn ich ein Lied höre.

Der vorgeschlagene Predigttext in diesem Jahr zu Palmarum ist aus einem Brief an die Gemeinde zu Philippi, Phipperbrief 2, 5-11. Philippi, die erste europäische Gemeinde, die Paulus und sein Mitarbeiter Silas gründeten. Ein Argument für die Unesco, diese Stadt als Weltkulturerbe zu behandeln.

Gerade wenn ich alte Texte lese, tut das oft Wunder, wenn ich sie – auch zu Hause – laut lese.

Dann klingt er.

Philipperbrief 2 5 – 11

5 Seid so unter euch gesinnt, wie Jesus Christus auch war.
6 Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein,
7 sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt.
8 Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz.
9 Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist,
10 dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind,
11 und alle Zungen bekennen sollen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.

Ich erinnere mich weiter an meine Konfirmation:

Konfirmation ist die Bestätigung der Taufe.

Ich habe als aktiver Pfarrer mit den Konfirmanden und Konfirmandinnen gesungen: Jesus Christus herrscht als König und gehofft, dass wir das nicht vergessen, dass wir alle noch einen dritten Namen haben neben unserem Vor – und Zunamen: Chrestos – Christus, der Gesalbte, der König.

Und: wir sind durch die Taufe in seinen Tod zu neuem christlichen Leben bestimmt, um zu werden wie er.

In seiner Nachfolge.

Ja, wir werden zum Christus dem, der bedrängt ist, der verfolgt ist, der arm ist, diskriminiert, verachtet.

Wir sind: Christen und Christinnen durch die Taufe.

Wir werden Christen, um es mit Luther zu sagen.

Wir werden, was wir sein sollen in Christus Jesus.

Wir sind Brüder und Schwestern, Kinder Gottes durch Christus unseren Mitbruder und Herrn.

Das feiern wir zu Weihnachten in seiner Geburt, zum Karfreitag in seinem Tod und zu Ostern in seiner Auferstehung.

Mensch sein.

Leiden wie ein Mensch, schlimm leiden wie alle Menschen auf der Welt, die heute im Krieg sind, im Verbrechen Menschen gegen Menschen.

Die dem Tod nahe sind.

In Krankheit, Not und Verzweiflung.

Da ist uns Gott am nächsten in seinem Sohn Jesus Christus, der ist wie wir und wir wie er- durch ihn. Unser KYRIOS, unser HERR.

Luther übersetzt es so: Ein jeder sei gesinnt wie Jesus Christus auch war.

Wir sollen Christen werden.

Wo können wir das lernen? Dazu gibt Auskunft die neuere Übersetzung: Seid so unter euch gesinnt, wie es auch der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht.

In der Gemeinde können wir es lernen. Zu Pfingsten unter Führung des Geistes Gottes, Seines Heiligen Geistes. Wie Jesus es versprochen hat in seinen Abschiedsreden.

Ja, wir benötigen dieses Übungsfeld für die Liebe zu Gott und unserem Nächsten.

Deswegen gibt es Kirche und Gemeinde mit allen ihren Funktionen: Taufe, christliche Erziehung, Konfirmation. Verantwortliches Handeln.

Gemeinde als Leib Christi als OIKOS, Haus des HERRN. Gottesdienste als Friedensdienste und Lobpreisgottesdienste.

Dieser Christushymnus, das Glaubensbekenntnis des Paulus, das er nicht nur der Gemeinde in Philippi an s Herz legt, meint für uns jetzt und hier:

Wir sind Befestigte nach unserer Taufe in Bekenntnis und Auftrag für unserer Gemeinde und Kirche in unserer Welt.

Das ist ein Pfund, mit dem wir wuchern können , ob wir jung sind oder alt, Mann oder Frau.

Palmarum,

der Name des Sonntags, diesmal nicht aus einem Psalm, handelt von dem Einzug Jesu in Jerusalem. Die Menschen breiten ihre Kleider aus und die Kinder brechen Zweige von den Palmen.

Aus Ehrfurcht und Begeisterung.

Wir haben manchmal diesen Sonntag gespielt im Mittelgang einer großen Kirche mit Kindern, die sich wiegen wie Bäume – Palmen im Wind und wollten daran erinnern, dass die Bäume, die Wurzeln haben, sich wiegen und die keine haben, brechen.

Con – firmare – befestigen indem wir auf den Herrn schauen und uns nicht abbringen lassen nach dem Motto: heute so und morgen so.

Sondern bei IHM bleiben und er bei uns. AMEN.

Berliner Brief
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JUDICA

Die älteste Kirche der Welt

1.Die älteste Kirche der Welt steht in Jerusalem und heißt Grabeskirche

(Grave Church). Sie hat einen Fehler: Der Altar steht nicht im Osten, sondern im Westen. Tote wurden nach alter christlicher Ordnung so gebettet, dass sie nach Osten schauen, wie die Gläubigen nach Osten schauen, wenn sich sich in einer Kirche befinden und zum Altar blicken.

Das ist die Regel.

Die Regel wird bestätigt durch die Ausnahme.

Die Grabeskirche will den Ort der Kreuzigung Jesu bezeichnen und ich glaube am meisten – archeologisch gesehen – dieser griechischen Deutung.

Golgatha.

Wenn du die Kirche betrittst siehst du ein Bild: Abraham und Isaack 1.Buch Mose, Kapitel 22, die Verse 1 – 19 als Vorspann des Leidensweges Christi.

Mit einem guten Ende.

Hervozuheben Vers 8 als Antwort auf die Frage seines Kindes Isaack:“Wo ist das Schaf ?“

„Mein Sohn, Gott wird sich ersehen ein Schaf zum Brandopfer.“

Ich verstehe das Bild in der Grabeskirche so: als Hinführung zu Jesus Christus: Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt.

2. Das Wichtigste an diesen Passionsgeschichten ist der Bundesgedanke.

Abram, später Abraham, steht in einem Bund.

Gott schließt ihn.

Er bietet Abraham und allen seinen Nachfahren – denken sie bitte ruhig auch an den Begriff der Abrahamitischen Religionen – einen Bund an. Für die Zukunft. Für jeden einzelnen, für ganze Völker, die dem Vater des Glaubens verheißen sind.

Und er will ihn immer wieder erneuern. Erst mit Abraham, dann mit dem Volk durch die Propheten Gottes.

Mit uns auch. Durch Christus.

Und er wird immer wieder gebrochen.

Und – erneuert s. Jesaja 61 8 – 11: Verheißung und Freude.

Besiegelt durch Christus, dürfen w i r sagen.

Das alles soll der Betrachter dieses Bildes in der Grabeskirche sich in Erinnerung rufen.

Abraham, Isaack, Rettung zum Leben als Sinnbild und Deutung für das Geschehen von Golgatha.

3. Aus den Abschiedsreden des Christus an seine JÜNGER wie es das Johannesevangelium berichtet: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet weinen und klagen, aber die Welt wird sich freuen; ihr werdet traurig sein, doch eure Traurigkeit soll in Freude verwandelt werden. Euer Herz soll sich freuen und Eure Freude soll niemand von euch nehmen.

Jesus selber steht jetzt für dieses Bündnis zwischen Gott und den Menschen.

Dazu die Propheten,Altes Testament Jesaja 61, 8 – 9: Denn ich bin der Herr, der das Recht liebt und Raub und Unrecht hasst; ich will ihnen den Lohn in Treue geben und einen ewigen Bund mit ihnen schließen.

B u n d.

Bündnis mit Gott als Grundlage für Treue, Liebe und Hoffnung, die jetzt zwischen Menschen möglich scheint. Ein erneuerter Bund, den die Propheten des Alten Bundes da aufrufen.

Und man soll ihr Geschlecht kennen unter den Heiden und ihre Nachkommen unter den Völkern, dass, wer sie sehen wird, erkennen soll, dass sie ein Geschlecht sind, gesegnet vom Herrn.

Alleinstellungsmerkmal in der Geschichte Gottes mit seinem Volk.

In Christus weiterführend auch für uns.

Der Bundesgedanke durchzieht das ganze von der modernen Bibelwissenschaft sogenannte erste Testament.

Die Propheten sehen die Zukunft des Bundes.

Und wir dürfen das als einen Hinweis sehen, dass für die christliche Gemeinde und Kirche dieser Bund gilt. In Christus.

Angefangen bei den Vätern, angefangen nach dem Paradies und dem Sündenfall.

Angefangen mit Noah, mit allen Müttern und Vätern; besonders einprägsam für uns eben bei Abraham, der so auf die Probe gestellt wird in seinem Glauben, seiner Hoffnung und Liebe, dass wir es lernen das Vaterunser zu beten, wie es Jesus uns lehrt: Und führe uns nicht in Versuchung(6. Bitte).

Jesaja singt sein Lied weiter:Ich freue mich im Herrn und meine Seele ist fröhlich in meinem Gott, denn er hat mir die Kleider des Heils angezogen und mich mit dem Mantel der Gerechtigkeit gekleidet.

So singen schließlich die Menschen, die in diesem Bund sicher und geborgen sind und wissen: Gott ist bei ihnen. Amen.

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Erste Predigt nach Aschermittwoch 2024 von Michael Wohlfarth

4.Mosebuch Kapitel 21 Verse 4 – 9

4 Da brachen sie auf von dem Berge Hor in Richtung auf das Schilfmeer, um das Land der Edomiter zu umgehen. Und das Volk wurde verdrossen auf dem Wege 5 und redete wider Gott und wider Mose: Warum habt ihr uns aus Ägypten geführt, dass wir sterben in der Wüste? Denn es ist kein Brot noch Wasser hier, und uns ekelt vor dieser mageren Speise. 6 Da sandte der HERR feurige Schlangen unter das Volk; die bissen das Volk, dass viele aus Israel starben. 7 Da kamen sie zu Mose und sprachen: Wir haben gesündigt, dass wir wider den HERRN und wider dich geredet haben. Bitte den HERRN, dass er die Schlangen von uns nehme. Und Mose bat für das Volk. 8 Da sprach der HERR zu Mose: Mache dir eine eherne Schlange und richte sie an einer Stange hoch auf. Wer gebissen ist und sieht sie an, der soll leben. 9 Da machte Mose eine eherne Schlange und richtete sie hoch auf. Und wenn jemanden eine Schlange biss, so sah er die eherne Schlange an und blieb leben.

Liebe Gemeinde,

ich habe mir meine Kinderbibel hervorgeholt und die Bilder von Schnorr von Carolsfeld bestaunt.

Gerade das, wo die Menschen mit Schlangen kämpfen, die Feuer speien und einen tödlichen Biss haben. Eine Strafe, die Gott gesandt hat, weil die Kinder Israel murren, nicht nur gegen ihren Anführer Moses, sondern auch gegen Gott, wie es die Stuttgarter Auslegung benennt.

In vorigen Zeiten war es berechtigt zu jammern: kein Wasser kein Brot, aber jetzt. Damals hat Gott das Manna mit dem Tau geschickt am Morgen und den Mose befähigt Wasser aus dem Felsen zu schlagen. Keiner ist verhungert oder verdurstet.

Aber jetzt?

Ja, das ewige Manna, immer dasselbe und diese Dürre. Müssen wir diesen Weg entlang gehen. Ist das Gottes Wille? Wir hätten bei den Fleischtöpfen Ägyptens bleiben sollen. Da waren wir in Sicherheit und hatten unser Auskommen.

Dass sie Sklaven waren, haben sie scheinbar vergessen. Aber was nützt die Freiheit ohne ausreichend zu Essen und zu trinken.

Ihr dauerndes Lamento.

Bis dahin, dass sie Aaron beauftragten ein Goldenes Kalb – wie in Ägypten zu gießen, dass sie anbeten könnten, denn der unsichtbare Gott unterhält sich zwar auf Augenhöhe mir Mose, aber wir haben nichts davon.

Diesmal schickt ihnen der HERR nicht gebratene Tauben für den Vitaminhaushalt und auch keinen Mundschenk, damit sie eine Abwechslung haben.

Nein der HERR wird zornig.

„Ach Herr, wende doch deinen Grimm von uns.“

Er hat ihnen geholfen in der Not, in der Sklaverei, am Roten Meer. Und sie haben seine

Herrlichkeit gesehen und seine Macht: Sein starker Arm reicht weit über Ägypten hinaus bis an das Ende der Welt.

Und nun klagen sie ihn an. Sie haben sogar schon Schlachten geschlagen, als man sich ihnen in den Weg gestellt hat. Diesen Umweg wollen sie nun nicht mehr mitmachen und nicht noch länger in der Wüste wandern.

Sie lästern Gott und glauben ihm nicht mehr.

Das kommen sie: die Schlangen, nichts als Schlangen, die Schlangenbrut.

Der Tod geht umher wie die schwarze Pest. Die Kobras.

Das Volk Israel stößt an seine Grenzen in seiner Freiheit – auch Gott gegenüber, von dem sie diese Freiheit ja bekommen haben und Mose ständig versucht sie zu gestalten, ständig.

Nicht als Weg – Werf – Ware, sondern nachhaltig.

Sie vergessen woher sie kommen und wer sie geschaffen hat. Sie werden gottvergessen und landen in der Katastrophe. Sie rennen zu Mose: Bitte IHN er soll die feurigen Schlangen von uns nehmen.

Wir haben gesündigt.

Wir wissen es und fühlen uns schuldig.

Wir wissen es jetzt.

Die alte Geschichte.

Wie immer.

Ständig, nachhaltig.

Gott hört ihr Schreien wohl und befiehlt Mose, eine Schlange aus Kupfer zu formen und an einem Stab zu erhöhen.

Wer auf diese eherne Schlange schaut, wird errettet und soll nicht des Todes sterben.

Wer nicht auf sie blickt, sondern auf die Schlangen ringsum, die zischen und keinen Sand fressen, sondern ihr Gift versprühen werden in die Körper der Fliehenden und Schlafenden, in die Körper der um sich Schlagenden, wird sterben.

Die Schmiede hämmern aus dem Kupfer des Landes EDOM die Schlange und befestigen sie an dem hohen Holz und Mose fordert auf: Blickt auf d i e s e Schlange! Und ihre werdet leben!

So spricht der Herr.

Die Klugen tun es.

Gerettet.

Eine schöne uralte Geschichte aus dem Numeri-Buch der Bibel.

Johannes zitiert sie und ist sich sicher, dass schon damals das Kreuz Christi damit gemeint sein muss. Denn Christus ist von Beginn der Schöpfung an.

Ebenso Paulus, der Missionar, schöpft aus seinem Buch, die Bibel, in der diese Geschichten alle stehen, damit wir klug werden.

Die Äskulap-Schlange als Zeichen der Heilung. Das kennen wir. Am heutigen Sonntag REMINISZERE erleben wir dieses Zeichen des Volkes Gottes mit, zu dem wir als Gemeinde Jesu Christi gehören.

Wir ziehen ja mit durch Zeit und Ewigkeit vor seinen Thron und schauen nicht weg, wenn wir unterwegs sein Kreuz sehen, sondern gehen darauf zu und sagen DANKE VATER, dass du uns deinen Sohn gesendet hast, der alle wiederkehrende Schuld auf sich geladen hat, damit wir leben können und nicht zusammen brechen, sondern er – und aufersteht von den Toten mit uns, die wir an ihn glauben. Der Wüsten sind nicht weniger geworden auch der Umwege nicht, die unsere Geduld strapazieren. Und Nahrung zum Leben, Manna des Himmels brauchen wir auch. Oh, das wir nicht Steine bekommen, wenn wir Brot zum Leben benötigen, zum geistlichen Leben in Christus. Und dass wir uns dazu nicht an die falschen Brotgeber wenden und bitten: Herr wir haben Durst und Hunger für unsere Seelen.

Wir beten:

„Herr, gib uns Deinen Segen auf unserer Wanderschaft zum Ewigen Leben und lass uns dankbar das Gute aus deiner Hand empfangen. Sei Du uns selber Wegzeichen, damit wir nicht in die Irre gehen.“

AMEN.

Hervorgehoben

Ost-Kirche

Orthodoxie und Ostkirche

Wenn wir das Wort orthodox benutzen, kann man an sehr Vieles denken.

Orthodoxe Kommunisten vor der Wende waren hartgesottene Leute, die absolut nicht infrage kamen für notwendige Reformen auch in der sozialistischen Gesellschaft.

In der evangelischen deutschen Kirchengeschichte ist orthodox das Jahrhundert nach Luther, vertreten durch Paul Gerhardt, Johann Sebastian Bach, um nur die bekanntesten zu nennen.

Wir können auch sagen strenges Luthertum, dass aber gerade auf musikalischem Gebiet Großes hervorgebracht hat z.B. für unser Gesangbuch.

Und dann eben orthodox, wo es eigentlich herkommt: Das Christentum, wie es aus dem Frühkatholizismus sich herausgebildet hat bis um das Jahr 1000 der Große Knall kam. DAS SCHISMA, dass die Christenheit gespalten hat. In den Osten und den Westen. Rom das Zentrum des Westens: Römisch-Katholisch. Konstantinopel, Hagia Sophia, das Zentrum der Ostkirche, der Orthodoxie.

Nun muss man sich das nicht so vorstellen, also ob nach irgend einem Konzept und Vertrag sich plötzlich zwei sehr verschieden Kirchen gegenüber gestanden haben. Nein, das waren Prozesse, die da abliefen. Die Verträge und so weiter kamen hinterher, leider immer erst dann, wenn es brenzlig wurde und man diplomatisch miteinander umgehen musste. Natürlich war dann auch schließlich immer Macht im Spiel. Einfluss u.s.w.

Am meisten ist mir das klar geworden bei meiner Wanderung auf dem ATHOSGEBIRGE. Ich komme erschöpft in einem Kloster an und bitte den zuständigen Mönch um eine Übernachtungsmöglichkeit, die er mir auch zugesteht. Gastfreundlich umsonst. Und mehr: Sie können gerne zwei Nächte hier bleiben. Ich mag Lutheraner. Ich hatte ihm erzählt, dass ich ein gebrauchter Thüringer Lutheraner sei und jetzt in Berlin lebe. Er hatte in München studiert an einer theologischen Fakultät, wo gleichermaßen lutherische, römisch-katholische und orthodoxe Theologie gelehrt wurde. Gottesgelahrtheit in drei Glaubenssprachen: Gerade weil es ein Glaubensbekenntnis gibt, das wir auch beten in jedem Gottesdienst.

Eine großartige Sache, was die Bayern da machen, dachte ich mir. Ich hatte davon noch nichts gehört.

Also ich blieb zwei Nächte und habe ein bisschen in der Küche geholfen und Bohnen geschnippelt aus eigenem Anbau. Nahe am Meer, an einem sonnigen Hang.

Vor meiner Verabschiedung fragte ich den gastfreundlichen Mönch: Was ist denn nun der Unterschied zwischen Rom und Konstantinopel, Kiew, Moskau, Bulgarien, Rumänien, Griechenland, der Mönchsrepublik, Belarus, dem christlichen Palästina?

Den Christen und Christinnen, die orthodox getauft sind und denen, die römisch getauft sind.

Da hat er mich groß angeschaut und erst einmal gar nichts gesagt.

Aber dann doch: Die einen sind eben lateinisch und die anderen griechisch.

Und das sind wir.

Damit musste ich mich zufrieden geben.

Ja, ja LATEIN, die Sprache der Klarheit, des Denkens, der Kirche, jedenfalls der katholischen und in Folge damit auch der unsrigen, hervorgegangen aus der Reformation. Dem 2. Schisma. Für uns wichtig. Und für die Katholiken. Aber kaum für die Orthodoxie. Für den Osten.

Die Protestanten im Norden haben kein Mittelmeer, hat einmal der Metropolit von Thessaloniki, der zweitgrößten griechischen Stadt, gesagt.

Ihr könnt das alles nicht verstehen.

Ein Journalist der Berliner Zeitung hatte ihn ausgefragt, warum die Leute so religiös seien.

Also: jetzt haben wir erst einmal einen Gegensatz, der uns hilft.

LATEINISCH – GRIECHISCH.

Der Thessalonicher-Brief kann lateinisch gelesen werden. Und er kann griechisch gelesen werden.

Die VULGATA ist lateinisch und KOINE ist sozusagen die Umgangssprache der PAX ROMANA, des römischen Friedensreiches. Weltreiches. Ein Umgangs-Griechisch. Sozusagen das, was heute die englische Sprache als Weltsprache bedeutet. Schließlich ist ja die Kultur der Griechen die Mutter unserer Kultur, damit natürlich auch der römischen. Oder umgekehrt. Jedes römische Haus, das etwas auf sich hielt, hatte griechische Lehrer, die die Kinder unterrichteten. Also Leute, Sklaven aus dem Vorgänger-Reich des Römischen Weltreiches.

Es hängt eben doch Vieles zusammen.

Obwohl es sich so unterschiedlich dargestellt hat bei meinem Gästemönch:

Die sind lateinisch.

Wir sind griechisch.

Er wollte sagen: Wir denken anders.

Pfarrer Jabs ehemals Mahlsdorf, jetzt Schöneweide, erzählt mir nach einem Mittagsgebet, daß er eine Trauung in Griechenland hatte und Kontakt auch zu dem Popen dort, wo er war.

„Wir verändern nichts. Dann wird es nur schlimmer. Ja, wir haben keine Gremien, die laufend darüber befinden, was sich ändern muss. Dann wir es nur noch schlimmer. Jedenfalls nie besser.“

Scheinbar eine Kirchenerfahrung.

Und wie ich meine, auch eine Lebenserfahrung.

Auch eine politische Erfahrung.

Wie wir wissen.

Meine Bauern in Thüringen hätten dazu gesagt: Gut so. Sie machen Ihr Zeug, Herr Pfarrer. Gelt?

Konservativ.

Aber orthodox ist doch noch etwas anderes.

Etwas ganz anderes.

Nicht das Schriftprinzip ist es, was das Volk bewegt. Sondern das Bild. Die IKONE.

Griechisch: EIKON.

JESUS darf berührt werden. JESUS zum Anfassen. Ja, er darf, muss geküsst werden.

Auweia die Hygiene!!!

Ich hatte es erst gar nicht so leicht mit diesen zum Teil unheimlichen Ikonen.

In der Stadt Mariens, der Athosrepublik vorgelagert, gab es herrliche Ikonenmalereien.

Golden. Hell.

Sie geben das BILD CHRISTI WEITER. BILD FÜR BILD. Die Maler. Nie geändert. Immer das EWIG GLEICHE. UND DOCH NEU. IMMER WIEDER NEU. Das ist für mich Protestanten das Eigentliche an der Orthodoxie. Die Tradition ist Malen. Priester sind Maler. Wir haben die Wende begonnen in Altenburg/Thüringen mit der Einladung des Erzpriesters von Leipzig, auch ein Ikonenmaler.

Ein großer Künstler.

Er sprach über Perestroika und Glasnost in der Sowjetunion.

Das hat uns viele Seiten OV – STASI eingebracht.

Wir haben den berühmten Sagorsker Priesterchor eingeladen über die Deutsch-Sowjetische Freundschaft…Wie praktisch die ROK arbeitet, kann sichtbar gemacht werden an der Praxis, wer Pope wird und wer mehr…

Das was die Römische Kirche ausmacht, ihre Jurisdiktion (sehr lateinisch, weltlich, römisch) ist nicht das erste. Sondern das Bild. Verträge sind vielleicht deshalb nicht so ihre Sache. Jedenfalls legen sie sie oft ganz anders aus als wir.

So, das war das Zentrum der Orthodoxie, der Athos Ausgangspunkt im Gegensatz zum Zentrum des Römisch-katholischen Glaubens: Vatikan.

Wir müssen aber noch etwas sagen zur RUS, Kiew, Das Heilige Russland. Das Christentum kam nach Russland über die Meere, die Ströme aufwärts. Es war ein orthodoxes Christentum. KIEW war die Hauptstadt, durch die Mongolenstürme flohen aber dann die Repräsentanten nach Moskau und blieben dort.

Das Russische Reich ist nicht denkbar ohne Christentum und umfasste als Heiliges Russland die Ukraine, Russland und Weißrussland. Wladimir Putins Argumentation nach dem Kommunismus. Nach Lenin und Stalin, Chruschtschov und Breshnew. Ziel Erreichung einer NATION (TAZ).

Die PAX SOVIETIKA ist zusamengebrochen, weil die Ideologie zusammen gebrochen ist. Und die Menschen klammerten sich an die Kirche als einzige übrig gebliebene Größe, die Glasnost und Perestroika nicht weggespült hat.

Im Gegenteil (Dr. Feige, Magdeburg).

Haben die Popen nicht die Flugzeuge geflogen gegen die Wehrmacht, die Panzer gesteuert gegen den Fritzen, die Faschisten, wie die Polit-Kommissare sagten.

Vaterland und Kirche gehören doch zusammen.

Es war eine Erfahrung, die nicht vergessen wurde: Aus dem Sozialistischen System, dass kaum verteidigt werden konnte, ohne Emotion, ohne Bild wurde der Große Vaterländische Krieg, der das Volk zusammen geschweißt hat, wie jeder Krieg. Durch das große Leid!

Jede Gefahr.

Jede Not.

Wenn auch nach dem Sieg fast wieder vergessen, es blieb diese Erinnerung: Ehen wurden nicht mehr so schnell geschieden per Postkarte.

Im Gegenteil: Familie wird GROSS GESCHRIEBEN (Quelle Prof Döpmann, HU Berlin, Ökumenische Theologie, Spezialist für die Orthodoxie).

Allerdings jetzt kommt ein Berührungspunkt katholisch/orthodox als große spirituelle Bewegungen hinzu. Kollegen unterwegs in der osteuropäischen Ökumene erzählen, wie das ist vor einem gemalten Christus in der Leitungsreihe mit den orthodoxen Amtsträgern zu sitzen, der auffährt wie ein Adler aus der Höhle des Todes.

Der Auferstandene im Hintergrund.

Als unglaubliche Ikone.

Genau so hat Polen die Wiederauferstehung seiner Nation gefeiert mit den katholischen Bischöfen. Auch mittelamerikanische Länder.

Genau so will Kyrill die Wiederauferstehung der Russischen Nation feiern.

Als Sieg auch gegenüber dem Westen.

Dem verdorbenen protestantischen Westen, den sowieso niemand versteht.

Kyrill bekundet, das er viel besser mit dem ISLAM zurechtkommt – man höre und staune – als mit der doch immerhin artverwandten katholischen RELIGION als mentalem Block.

Das Christentum auf dem Athos kam mir immer sehr asiatisch vor.

Die Gesänge.

Die Musik.

Bei aller Geopolitik sollte man auch einmal einen Blick auch die konfessionelle Weltkarte werfen, um etwaigen Eurozentrismus zu überwinden.

Der sowieso fatal ist.

Oft jedenfalls.

Wegen seines Hochmuts.

Bild ist nicht gleich Liturgie. Erst recht nicht WORT. Wenn wir die orthodoxe Welt verstehen wollen in ihrem kulturellen Anspruch, kommen wir nicht umhin zu sagen, hier droht ein Kulturkampf. Gerade jetzt in dem europäischen Krieg Russland/Ukraine. Wir sollten zurück- kehren zur Diplomatie, zu einer Sprache, die mindestens den Frieden sucht und nicht den Krieg.

Alle Religionen verbindet das Gebet.

Das sollten wir uns leisten wie die Studierenden in München, wenn sie lutherisch, katholisch und orthodox zusammen gebetet haben: Das Gebet der Christenheit.

Danke für die Aufmerksamkeit.

Hervorgehoben

Zwei Predigten: Letzter Sonntag in der Epiphaniaszeit und davor

„Malen ist wie BETEN“.

Ausstellung der „Zeichenstunde“ in der Mittelpunkts-Bibliothek Berlin-Köpenick Januar 2023.

Predigt Lutherkapelle Uhlenhorst (Köpenick-Nord) Januar 24

Liebe Gemeinde,

Was sind das heute wieder für Epiphanias-Texte, die uns aufgegeben sind?

Epiphanie. Erscheinung des Herrn.

Da ist der ewig brennende Dornbusch, dem sich der Hirte MOSE nähert. Seine, unsere Gottesoffenbarung für alle Religionen in unserem Kulturkreis: Judentum, Christentum, Islam.

Feuer. Feuer. Feuer. Feuer auch des HEILIGEN GEISTES.

Dann die Gemeinde in Korinth, dieser Hafenstadt in allen Facetten des Hungers nach Leben, die PAULUS besucht hat, um dort zu predigen: „Kommt her, die ihr hungrig seid, ich will euch satt machen, die ihr durstig seid, spricht der HERR , sein HERR und GOTT. „Hier ist das Wasser des Lebens umsonst“.

„Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“

Und:JESUS, der Weg.

Ja, die quicklebendigen Korinther haben eine Gemeinde gegründet und bauen sie noch immer auf und bedürfen deshalb der Führung und Leitung durch ihren Missionar.

Von Ferne.

Noch besser, wenn er gegenwärtig ist, zum Anfassen.

PAULUS weiß das.

Aber er hat noch mehr christliche Gemeinden zu begleiten, ist auf den Straßen der pax romana unterwegs: hungrig und durstig , ein Narr in CHRISTUS, wie er den queren und woken Korinthern schreibt.

Er hungert um CHRISTI Willen, er leidet Durst um Gottes willen, er folgt seinem HERRN, ist den Griechen ein Grieche, den Juden ein Jude, den Heiden ein Heide und den Orthodoxen ein Orthodoxer.

Er trägt das Kreuz seiner undefinierbaren Krankheit, die wie ein Seil sich immer wieder um ihn legt.

Er bittet Gott, dass er ihn gesund macht.

Und freut sich wie alle Zeugen des Evangeliums über die, die in der Wahrheit wandeln und nicht in der Lüge und im Schein.

Das hellt auf.

„Daran genesen wir, an der Freude in GOTT“, habe ich gelesen bei einer berühmten modernen Nachfolgerin.

Es gab immer Menschen, die einen ähnlichen Weg gingen und gehen in der Christenheit. Frauen und Männer. Heilige und Sünder, bis der HERR sie fand.

Wie der Hirte in der Wüste, der das Verlorene sucht – und findet.

PAULUS war nicht mit auf dem Berg, von dem wir gehört haben im Evangelium.

Wo PETRUS und JOHANNES sagen:lasst uns bleiben und Hütten bauen.

Hier ist es schön.

Der Apostel hat andere Erlebnisse mit dem HERRN JESUS.

Als der ihn fragt, warum verfolgst du mich…

Er, der Feind der Christen, wird zum Werkzeug seines HERRN und geht für ihn in s Gefängnis, lässt sich schlagen, verspotten.

„Wir sind der Welt ein Schauspiel geworden.“

„Narren in Christus“.

Der Dornbusch, der brennt. Der Berg der Verklärung, auf dem Jesus sich offenbart und die Jünger stärkt, dass sie an den SOHN GOTTES glauben können!

Und wir? …

…Tragen das Licht der Erscheinung Gottes in Jesus Christus wie ein Weihnachtsgeschenk, wie einen Schatz mit uns in unseren dürftigen Gefäßen, wie der Apostel Paulus schreibt. Können es mitnehmen in dieses Neue Jahr 2024.

Ja, wir können sogar Licht sein für viele andere Menschen auf diese wunderbare Weise. Gerade in dieser Zeit, in der wir nicht wissen, was sie bringt. Frieden, Krieg, Wohlstand oder Absturz. Gesundheit oder Krankheit, Tod oder Leben.

„Wir haben aber diesen Schatz (wie) in irdenen Gefäßen… wir ängstigen uns nicht. Uns ist bange, aber wir verzagen nicht. Wir leiden Verfolgung, aber wir werden nicht verlassen. Wir werden unterdrückt, aber wir kommen nicht um. Wir tragen allezeit das Sterben Jesu an unserem Leibe, damit auch das Leben Jesus an unserem Leibe offenbar werde“.

Der Apostel ist ein Zeuge für die Gemeinde Jesu in der Hafenstadt am Mittelmeer – und für uns, unsere Kirche und Gemeinde. Dass wir nicht den Mut verlieren! Weil wir als Gerufene und Getaufte das Licht Jesu wie einen Schutzschild um uns haben.

Gott segne uns alle.

AMEN.

Winter in Köpenick, Ausstellung des Zeichenzirkels „ZEICHENSTUNDE“ in Berlin – Köpenick 2023 im Januar

3. Sonntag nach Epiphanias

Predigt Müggelheim (Berlin) Januar 24

Liebe Gemeinde, ein Text aus der Bibel, die Jesus gelesen hat, die seine Bibel war. Die jüdische Bibel. Theologen reden heute gerne vom 1. Testament Gottes an sein Volk. Wir haben das 2. Testament also nicht das alte, sondern das neue, so unser Sprachgebrauch.

Altes und Neues Testament. Das eine in hebräisch, das andere in griechisch. Weswegen Leute, die die Heilige Schrift in der Ursprache kennen lernen wollen, warum auch immer, beide Sprachen lernen müssen. Sonst können sie nicht Theologie studieren. Jedenfalls nicht in diesem klassischen Sinne.

Heute ist es das Buch 2. Könige. Also ein Königsbuch. Nach dem Zusammenbruch des Davidischen

Großreiches mit dem abschließenden Glanz des König SALOMO, einem Sohn des Harfespielers und Liederdichters DAVID, zerfiel das Reich in Diversität und Patchwork. Es wirkte wie ein Flickenteppich und Juda und Israel verkamen zu Spielbällen der mächtigen Babylonier und anderer

ambitionierter Mächte um die Staaten der 12 Stämme Israels herum. Insofern ging es Israel/Juda/Samaria nicht anders als anderen Reichen in der Weltgeschichte bis auf den heutigen Tag. Die Theologen des alten Bundes deuten das natürlich auf ihre Art: Abfall von Gott, dem Herren, Vielgötterei. Die Moral bis hinein in den Klerus schwindet. Die Wahrheitsliebe. Die Lüge kriecht aus allen Fugen, wenn überhaupt noch etwas aus Fug und Recht besteht.

Aber Gott wendet sich nicht ab von Seinem Volk.

Und beruft Propheten und Ratgeber, um die Stimme der Weisheit zur Geltung zu bringen. Der Weisheit letztendlich des Schöpfers von Himmel und Erde, wie sie und wir es auch in unseren Glaubenszeugnissen singen, beten und bekennen.

Der eigentlich Sinn eines jeden Gottesdienste.

2.Könige 5 9-15, 19a

9 So kam Naaman mit Rossen und Wagen und hielt vor der Tür am Hause Elisas. 10 Da sandte Elisa einen Boten zu ihm und ließ ihm sagen: Geh hin und wasche dich siebenmal im Jordan, so wird dir dein Fleisch wieder heil und du wirst rein werden. 11 Da wurde Naaman zornig und zog weg und sprach: Ich meinte, er selbst sollte zu mir herauskommen und hertreten und den Namen des HERRN, seines Gottes, anrufen und seine Hand über der Stelle bewegen und mich so von dem Aussatz befreien. 12 Sind nicht die Flüsse von Damaskus, Abana und Parpar, besser als alle Wasser in Israel, sodass ich mich in ihnen waschen und rein werden könnte? Und er wandte sich und zog weg im Zorn. 13 Da machten sich seine Diener an ihn heran, redeten mit ihm und sprachen: Lieber Vater, wenn dir der Prophet etwas Großes geboten hätte, würdest du es nicht tun? Wie viel mehr, wenn er zu dir sagt: Wasche dich, so wirst du rein! 14 Da stieg er ab und tauchte unter im Jordan siebenmal, wie der Mann Gottes geboten hatte. Und sein Fleisch wurde wieder heil wie das Fleisch eines jungen Knaben, und er wurde rein. 15 Und er kehrte zurück zu dem Mann Gottes samt seinem ganzen Gefolge. Und als er hinkam, trat er vor ihn und sprach: Siehe, nun weiß ich, dass kein Gott ist in allen Landen außer in Israel; so nimm nun eine Segensgabe von deinem Knecht.

19 Er sprach zu ihm: Zieh hin mit Frieden!

Ausgerechnet der König von Aram, der gerne auf Raubzügen in Israel unterwegs ist mit seiner Soldateska, schreibt für seinen kranken Hauptmann einen freundlichen Geleitbrief, weil der Hauptmann ihn bittet ausgerechnet nach Israel reisen zu dürfen, um dort Heilung zu finden. Allerdings nicht bei dem israelischen König, sondern bei dessen Propheten und Ratgeber ELISA, dem Nachfolger von Wundermann ELIA.

Das hat sein Dienst-Herr nicht so richtig kapiert – scheinbar – und ist lieber auf seiner Königs-Ebene geblieben, sehr zum Verdruss des Kollegen in Israel: “Bin ich Gott, dass ich töten und lebendig machen könnte, dass er zu mir schickt, ich solle den Mann von seinem Aussatz befreien? Merkt und seht, wie er Streit mit mir sucht?“ Es steht wieder Krieg in den Sternen und ein Nachfolger der großen Königs-Dynastien Israels zerreißt seine Kleider. Das bedeutet Zorn und Schande.

Ein guter Prophet kennt die Stimmung in dem Land und stopft seine Ohren nicht zu, wenn es um Krieg und Frieden geht: “Lass ihn zu mir kommen, den Hauptmann Naaman, den Oberbefehlshaber der Aramäer!“

Und er geht, der König hört auf, seine Kleider zu zerreißen und gibt einen Wink. Der Heide, ja der Feind Naaman setzt sich in Bewegung mit seinen Gastgeschenken in Richtung Samaria, wo der Prophet zu Hause ist. Der Mann Gottes – wenn es auch der falsche Gott ist – bleibt die Hoffnung.

ER hält an mit seinem ganzen Tross, mit seinem ganzen Pomp, mit all seiner Glorie und hofft auf den alten Glanz seiner Haut.

Aber der Prophet macht sich rar. Er erscheint nicht.

Sondern ein Bote richtet ihm aus, er soll das und das tun.

„Da wurde Naaman zornig und zog weg…unverrichteter Dinge.“

Warum diese Schande in Israel, Juda, Samaria. Die Ziele seiner Kriegszüge. Womit er punkten kann in seiner Hierarchie. Jeder Sieg, jedes junge Mädchen als Sklavin ein Pluspunkt in der Politik seiner Karriere. Wobei das eigentliche Wunder eben genau solch ein junges Mädchen aus dem Lande Israel war. Es wurde gut behandelt in der Küche der Familie. Sie war der Anlass der Hoffnung.

Und half den Sorgen auf der Familie: “Ach, dass mein Herr wäre bei dem Propheten in Samaria! Der könnte ihn von seinem Aussatz befreien.“ Da war kein Hass, aber Nächstenliebe, nicht Feindesliebe, würde ich behaupten. So weit sind wir noch nicht. Wir sind im alten Testament. Noch nicht in der Bergpredigt. Christus ist die Zukunft.

Aber Vernunft und guter Wille sind trotzdem, sind immer gefragt. Alle Dinge, die dem Frieden dienen und der Freiheit des Lebens und seinem Wohlstand: SHALOM nennt das der Israelit, die Israelitin. Das brachten sie mit in jede Gefangenschaft und haben das Wohl der Stadt, des Dorfes gesucht mit ihren Gebeten, ihrem Segen, der von Abraham auf sie gekommen ist.

Deswegen hat der Hauptmann die Schande auf sich genommen und ist nicht als kraftstrotzender Militär, sondern letzt endlich als Bettler in Samaria erschienen, vor der Tür des Propheten, der in nicht all zu ferner Zukunft die Aramäer in die Irre führen wird, wenn sie wieder habgierig werden. Aber nie in ihre Vernichtung. Der immer den Frieden, SHALOM, im Blick hat in der Lebensgeschichte seines Volkes, von Gott geliebt und damit in seiner eigenen. Der zum Wohle seines Landes wirkt.

Die Leute um Naaman beruhigen ihn und ermuntern, es doch zu versuchen: in den glitzekleinen Jordan zu steigen sich zu waschen, wie es der Bote Elisas ausgerichtet hat.

Der Versuch lohnt. Er wurde heil.

Aber nun will er doch wenigstens umkehren auf dem Weg, der nun ein Weg der Heilung und des Friedens, der Gnade geworden ist …Er möchte seine Geschenke loswerden.

Wenn auch der Prophet ablehnt.

Er ist nicht käuflich.

Er macht es nicht für Geld.

Er hat einen anderen Lohn.

Erst recht ist da keine Korruption und keine Bestechung.

Dass der Diener des Elisa die schöne Geschichte verdirbt und heimlich die Geschenke dem Naaman abluchst für sich, versteht sich, tut der Heilstat des ELISA keinen Abbruch und dem Wunder in der Küche der Frauen zu Hause beim Hauptmann des Königs von ARAM. Wo Güte und nicht Zorn die Oberhand gewinnen. Denn – wir bleiben in einer unerlösten Welt und warten mit den Juden auf den Messias. Dass er kommt – sie-, dass er wiederkommt-wir.

Gebet: „Herr schenke uns den Glauben, dass wir überleben können und Deine Herrlichkeit verkünden. Wie Naaman. Mit ihm“.

AMEN.

Hervorgehoben

Epiphanias heißt Erscheinung des HERRN…

und ist das ursprüngliche Weihnachtsfest in der Christenheit. In den ersten Jahrhunderten wurde Epiphanias für und vor Weihnachten gefeiert, habe ich neulich in einem Gottesdienst zur Einleitung der darauf folgenden Predigt gehört.

Erscheinung, Erscheinung des HERRN.

Epiphanie.

Die folgende Predigt, gehalten in einem Berliner Dorf im Südosten Berlins, greift das Thema auf eine ganz andere zwischenmenschliche Art auf. Da gibt es Güte, wo nicht erwartet. Licht, wo eigentlich Feindschaft, Räuberei und Grobheiten. Frieden wo Krieg. Wunder über Wunder. Aber auch Verschlagenheit, Blindheit und Borniertheit. Erlösung in einer unerlösten Welt in der Perspektive des CHRISTUS. In dem Volk Gottes.

3. Sonntag nach Epiphanias

Predigt Müggelheim (Berlin)

Liebe Gemeinde, wieder ein Text aus der Bibel, die Jesus gelesen hat, die seine Bibel war. Die jüdische Bibel. Theologen reden heute gerne vom 1. Testament Gottes an sein Volk. Wir haben das 2. Testament also nicht das alte, sondern das neue, so unser Sprachgebrauch.

Altes und Neues Testament. Das eine in hebräisch, das andere in griechisch. Weswegen Leute, die die Heilige Schrift in der Ursprache kennen lernen wollen, warum auch immer, beide Sprachen lernen müssen. Sonst können sie nicht Theologie studieren. Jedenfalls nicht in diesem klassischen Sinne.

Heute ist es das Buch 2. Könige. Also ein Königsbuch. Nach dem Zusammenbruch des Davidischen

Großreiches mit dem abschließenden Glanz des König SALOMO, einem Sohn des Harfespielers und Liederdichters DAVID, zerfiel das Reich in Diversität und Patchwork. Es wirkte wie ein Flickenteppich und Juda und Israel verkamen zu Spielbällen der mächtigen Babylonier und anderer

ambitionierter Mächte um die Staaten der 12 Stämme Israels herum. Insofern ging es Israel/Juda/Samaria nicht anders als anderen Reichen in der Weltgeschichte bis auf den heutigen Tag. Die Theologen des alten Bundes deuten das natürlich auf ihre Art: Abfall von Gott, dem Herren, Vielgötterei. Die Moral bis hinein in den Klerus schwindet. Die Wahrheitsliebe. Die Lüge kriecht aus allen Fugen, wenn überhaupt noch etwas aus Fug und Recht besteht.

Aber Gott wendet sich nicht ab von Seinem Volk.

Und beruft Propheten und Ratgeber, um die Stimme der Weisheit zur Geltung zu bringen. Der Weisheit letztendlich des Schöpfers von Himmel und Erde, wie sie und wir es auch in unseren Glaubenszeugnissen singen, beten und bekennen.

Der eigentlich Sinn eines jeden Gottesdienste.

2.Könige 5 9-15, 19a

9 So kam Naaman mit Rossen und Wagen und hielt vor der Tür am Hause Elisas. 10 Da sandte Elisa einen Boten zu ihm und ließ ihm sagen: Geh hin und wasche dich siebenmal im Jordan, so wird dir dein Fleisch wieder heil und du wirst rein werden. 11 Da wurde Naaman zornig und zog weg und sprach: Ich meinte, er selbst sollte zu mir herauskommen und hertreten und den Namen des HERRN, seines Gottes, anrufen und seine Hand über der Stelle bewegen und mich so von dem Aussatz befreien. 12 Sind nicht die Flüsse von Damaskus, Abana und Parpar, besser als alle Wasser in Israel, sodass ich mich in ihnen waschen und rein werden könnte? Und er wandte sich und zog weg im Zorn. 13 Da machten sich seine Diener an ihn heran, redeten mit ihm und sprachen: Lieber Vater, wenn dir der Prophet etwas Großes geboten hätte, würdest du es nicht tun? Wie viel mehr, wenn er zu dir sagt: Wasche dich, so wirst du rein! 14 Da stieg er ab und tauchte unter im Jordan siebenmal, wie der Mann Gottes geboten hatte. Und sein Fleisch wurde wieder heil wie das Fleisch eines jungen Knaben, und er wurde rein. 15 Und er kehrte zurück zu dem Mann Gottes samt seinem ganzen Gefolge. Und als er hinkam, trat er vor ihn und sprach: Siehe, nun weiß ich, dass kein Gott ist in allen Landen außer in Israel; so nimm nun eine Segensgabe von deinem Knecht.

19 Er sprach zu ihm: Zieh hin mit Frieden!

Ausgerechnet der König von Aram, der gerne auf Raubzügen in Israel unterwegs ist mit seiner Soldateska, schreibt für seinen kranken Hauptmann einen freundlichen Geleitbrief, weil der Hauptmann ihn bittet ausgerechnet nach Israel reisen zu dürfen, um dort Heilung zu finden. Allerdings nicht bei dem israelischen König, sondern bei dessen Propheten und Ratgeber ELISA, dem Nachfolger von Wundermann ELIA.

Das hat sein Dienst-Herr nicht so richtig kapiert – scheinbar – und ist lieber auf seiner Königs-Ebene geblieben, sehr zum Verdruss des Kollegen in Israel: “Bin ich Gott, dass ich töten und lebendig machen könnte, dass er zu mir schickt, ich solle den Mann von seinem Aussatz befreien? Merkt und seht, wie er Streit mit mir sucht?“ Es steht wieder Krieg in den Sternen und ein Nachfolger der großen Königs-Dynastien Israels zerreißt seine Kleider. Das bedeutet Zorn und Schande.

Ein guter Prophet kennt die Stimmung in dem Land und stopft seine Ohren nicht zu, wenn es um Krieg und Frieden geht: “Lass ihn zu mir kommen, den Hauptmann Naaman, den Oberbefehlshaber der Aramäer!“

Und er geht, der König hört auf, seine Kleider zu zerreißen und gibt einen Wink. Der Heide, ja der Feind Naaman setzt sich in Bewegung mit seinen Gastgeschenken in Richtung Samaria, wo der Prophet zu Hause ist. Der Mann Gottes – wenn es auch der falsche Gott ist – bleibt die Hoffnung.

ER hält an mit seinem ganzen Tross, mit seinem ganzen Pomp, mit all seiner Glorie und hofft auf den alten Glanz seiner Haut.

Aber der Prophet macht sich rar. Er erscheint nicht.

Sondern ein Bote richtet ihm aus, er soll das und das tun.

„Da wurde Naaman zornig und zog weg…unverrichteter Dinge.“

Warum diese Schande in Israel, Juda, Samaria. Die Ziele seiner Kriegszüge. Womit er punkten kann in seiner Hierarchie. Jeder Sieg, jedes junge Mädchen als Sklavin ein Pluspunkt in der Politik seiner Karriere. Wobei das eigentliche Wunder eben genau solch ein junges Mädchen aus dem Lande Israel war. Es wurde gut behandelt in der Küche der Familie. Sie war der Anlass der Hoffnung.

Und half den Sorgen auf der Familie: “Ach, dass mein Herr wäre bei dem Propheten in Samaria! Der könnte ihn von seinem Aussatz befreien.“ Da war kein Hass, aber Nächstenliebe, nicht Feindesliebe, würde ich behaupten. So weit sind wir noch nicht. Wir sind im alten Testament. Noch nicht in der Bergpredigt. Christus ist die Zukunft.

Aber Vernunft und guter Wille sind trotzdem, sind immer gefragt. Alle Dinge, die dem Frieden dienen und der Freiheit des Lebens und seinem Wohlstand: SHALOM nennt das der Israelit, die Israelitin. Das brachten sie mit in jede Gefangenschaft und haben das Wohl der Stadt, des Dorfes gesucht mit ihren Gebeten, ihrem Segen, der von Abraham auf sie gekommen ist.

Deswegen hat der Hauptmann die Schande auf sich genommen und ist nicht als kraftstrotzender Militär, sondern letzt endlich als Bettler in Samaria erschienen, vor der Tür des Propheten, der in nicht all zu ferner Zukunft die Aramäer in die Irre führen wird, wenn sie wieder habgierig werden. Aber nie in ihre Vernichtung. Der immer den Frieden, SHALOM, im Blick hat in der Lebensgeschichte seines Volkes, von Gott geliebt und damit in seiner eigenen. Der zum Wohle seines Landes wirkt.

Die Leute um Naaman beruhigen ihn und ermuntern, es doch zu versuchen: in den glitzekleinen Jordan zu steigen sich zu waschen, wie es der Bote Elisas ausgerichtet hat.

Der Versuch lohnt. Er wurde heil.

Aber nun will er doch wenigstens umkehren auf dem Weg, der nun ein Weg der Heilung und des Friedens, der Gnade geworden ist …Er möchte seine Geschenke loswerden.

Wenn auch der Prophet ablehnt.

Er ist nicht käuflich.

Er macht es nicht für Geld.

Er hat einen anderen Lohn.

Erst recht ist da keine Korruption und keine Bestechung.

Dass der Diener des Elisa die schöne Geschichte verdirbt und heimlich die Geschenke dem Naaman abluchst für sich, versteht sich, tut der Heilstat des ELISA keinen Abbruch und dem Wunder in der Küche der Frauen zu Hause beim Hauptmann des Königs von ARAM. Wo Güte und nicht Zorn die Oberhand gewinnen. Denn – wir bleiben in einer unerlösten Welt und warten mit den Juden auf den Messias. Dass er kommt – sie-, dass er wiederkommt-wir.

Gebet: „Herr schenke uns den Glauben, dass wir überleben können und Deine Herrlichkeit verkünden. Wie Naaman. Mit ihm“.

AMEN.

Hervorgehoben

Leuchte mein Stern leuchte

Leuchte, mein Stern leuchte, führe mich zu den Ereignissen des Jahrhunderts, dass ich immer dort bin, wo viel los ist und ich nichts verpasse – das könnte die magische Beschwörung einer lebenshungrigen Generation sein – immer gewesen sein.

Oder ist es in Wirklichkeit der stille Glanz nicht der grellleuchtenden Sterne, sondern des einen von Bethlehem, der uns lehrt, dass im Unscheinbaren, ja oft in der Armut die Größe liegt. – Was haben wohl die gebildeten, die Magier, die Wissenschaftler, die Studierten, die Zauberer gesucht, als sie den Stern der Jahrtausende gesehen haben und ihm folgen? Sie haben Weisheit gesucht, Macht, Menschen zu beherrschen, Reichtum des Geistes, Wissen ist Macht, Esoterik, Spiritualität, Geheimwissen. – Und was haben sie gefunden? Das Einfache, das Schlichte, ja das Alltägliche war das Geheimnis des Lebens und des Glaubens, der Religion und Spiritualität. Das Kind wurde ihnen zum Gericht über alles Streben ihrer Eitelkeiten und sie sanken ehrfurchtsvoll auf die Knie und schämten sich ihres Hochmutes. Leuchte, mein Stern, leuchte, leuchte in meiner Dunkelheit und in der Dunkelheit meiner Zeit und aller Zeiten, der Zeit meiner Eltern und Voreltern, des Krieges, der Kriege, die Zerstörung, Unglauben und Wut produzierten, Hass und Klassenhass, Unbarmherzigkeit und Unfrieden auf Dauer, Stacheldraht für Andersdenkende und Andersglaubende, Rassenwahn und Größenwahn. Leuchte in Auschwitz, du gelber Davidsstern, leuchte in den Gefängnissen Stalins und Ulbrichts, du Stern Jesu, leuchte in unsere dunkle Vergangenheit, damit die Zukunft licht sei für uns und unsere Kinder. Zwei Dreiecke, gleichschenklige, gegeneinander gelegt, zwei Dreiecke, die das Auge Gottes symbolisieren, sind ein Stern, der Stern Judas, der Stern an Eisenbaums Jackett in Schindlers Fabrik, auf seiner Liste. – Du stehst auf dem Gottesacker und siehst dir die Gräber an, was siehst du? Du siehst einen Stern vor dem Geburtsdatum eines Menschen. Datum heißt auf Deutsch Geschenk. Es ist Lateinisch. Die Geburt eines Menschen ist ein Geschenk. Die Geburtsrate in der ehemaligen Zone ist dramatisch gesunken, einmalig in der Menschheitsgeschichte. Das ist ein totalitärer Vorgang. Es ist zuviel käuflich. Oder? Wir kommen damit nicht zurecht. Es ist nicht nur ein Gefühlsstau, ein Kulturstau ist das, ein Zivilisationsstau… Es ist Weihnachten. Der Stern von Bethlehem leuchtet wieder. Er lockt die Weisen aus dem Morgenland. Lockt er auch uns mit unseren Erfahrungen 40 Jahre Sozialismus, 5 Jahre Postsozialismus, vier Jahre Wiedervereinigung ? Und der Schock sitzt tief, der Kulturschock! Oder wiegen die Altlasten zu schwer, und wir können uns nicht mehr auf den Weg machen in den Wüstensand……? Das Wunder ist das Kind, vielleicht im Luxus noch größer als im Elend. Alltäglich eigentlich. Das ist der Trost. Wie oft haben das Eltern schon empfunden in Notzeiten, in guten Zeiten, in schlechten Zeiten. Das Wunder ist das Leben, das sich nicht selber genügt, das ewige Leben? Ein Wunder, sagen wir, wenn wir noch natürlich empfinden können und uns freuen können. – Der Stern sagt mehr. Gott i s t das Geheimnis der Welt. Der Stern über der Felsengrotte in Bethlehem sagt unendlich mehr, und deswegen kann er uns auch ermutigen. Das ist das Kind in der Armut, das Kind in der Krippe. Das Kind ist Jesus. Der Stern ist der Stern der Verheißung, der Hoffnung, der Rettung. Wir haben den Richter erwartet, eigentlich das jüngste Gericht, aber Christus ist gekommen, das Kind in der Krippe. Die Krippe ist aus Holz. Sehr irdisch, Kreuze sind auch aus Holz. Vor einem anderen Datum – gegeben – auf dem Stein, auf dem Holz. Wie die Geburt.

Stern und Kreuz verweben sich ineinander. –

Leuchte, mein Stern, leuchte, in der Dunkelheit des Aufruhrs, in der Abenteuerlust der Jugend, in der Unlust und dem Murren der Alten. In dem Besser – Wissen des Mittelalters. In der Herrschsucht der Männer und der List der Frauen. – Alle haben wir einen Lebensstern. Manche gucken nach dem Horoskop, um seine Bahn vorausberechnen zu können wie die Magier vor zweitausend Jahren und die Esoteriker von heute und die Sekten von vorgestern. Seit Christi Geburt, seit 1994 Jahren ist der Lebensstern der Stern Christi, ist unser Weg, an dessen Rand Kreuze zu finden sind, der Weg Christi. Sein Stern ist unser Stern, sein Kreuz ist unser Kreuz. Geheimnis des Glaubens, Geheimnis des Lebens, auch wenn es uns nicht bewusst ist. Ob wir es bejahen oder nicht. – Natürlich kann man da auch von einem Kulturkreis sprechen.

Aber nein, heute Abend wollen wir es so sagen. Wir wollen es uns wieder bewusst machen, das Geheimnis der Menschwerdung Gottes, an der wir teil haben durch unseren Glauben an Jesus Christus. GOTT will in uns Wohnung nehmen. JESUS bleibe meine Freude! – Das Geheimnis der stillen heiligen Nacht. Geheimnis der Weihnacht. Geheimnis des gläubigen Herzens. Gott schenke uns Frieden und Stärke und das Licht …. Leuchte, mein Stern, leuchte, leuchte in Russland und Jugoslawien aber besonders in mir, damit ich Frieden bringe, wo man sich hasst, Mut wo Angst ist, Leben, wo Tod.

Amen. Amen. Amen.

Diese Predigt wurde 1994 in der Brüderkirche zu Altenburg gehalten und soll heute besonders gelten in der Epiphaniaszeit 2024.

Also 30 Jahre später. Schreiben Sie mir, was sie sagen wollen. Wenn, ja wenn…

Michael Wohlfarth, diese Predigt ist abgedruckt in :“Predigen auf dem Markt“ epubli berlin und Frommverlag Saarbrücken. Folgend literarische Visitenkarte. Hergestellt nach BB (BerlinBuch)

Anthony Lowe, Altenburg oben : sagen wir New York und Perspektiven seiner Heimatstadt.

Und fotografiert

Edgar Nönnig

Winterbilder Thonhausen und Wettelswalde im Landkreis Altenburg (ehemals Schmölln), meine erste Pfarrstelle in Thüringen von 1975 bis 1988.

Altenburg von 1988 bis 2007.

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Advent

Guten Morgen liebe Leser und Leserinnen,

wir wünschen Ihnen einen schönen 3. Advent.

Der 4. Advent wird gleichzeitig vom Datum her am Abend der Heilige Abend werden, auf den die Kinder so sehnlichst warten, weil es dann die Geschenke gibt. Das wissen sie und da sollen sie auch wissen.

Wir fahren heute in ein Pflegeheim, um dort Weihnachten vorzufeiern. Wir werden versuchen an die Weihnacht zu erinnern und damit herbei zu singen und zu beten durch die Lesungen in der Heiligen Schrift, die Zeugnisse der Bibel, dem Grundlagenbuch unserer geistigen und kulturellen Geschichte mit allen Gegensätzen und Harmonien.

Advent ist Busse. Das ist leider ganz und gar verloren gegangen. Eben Vorbereitung. Buße ist Hinleitung zur Freude, weil wir Gott alles übergeben können, was uns belastet durch den Kreuzestod seines lieben Sohnes Jesus Christus. Deswegen haben die Franziskaner die Krippe erfunden, die aus dem selben Holz geschnitzt ist wie das Kreuz. Das ihre Weihnachtsverkündigung.

Also wenn wir heute im Advent Gottesdienst feiern und die alten Geschichten hören, wie der Jungfrau Maria in der Tradition der Engel Gabriel in Nazareth verkündet, dass sie auserwählt ist, den Heiland in die Welt zu bringen oder die Begegnung der beiden Frauen Maria und Elisabeth mit einer weiten Wanderung durch die Wüste, schließlich die Geburt Jesu in Bethlehem mit Verkündigung an die Hirten auf dem Felde, dann werden wir das tun in Vorbereitung und Busse für Weihnachten, damit Christus geboren werden kann in uns und durch uns immer wieder in unserer Welt, gezeichnet besonders in diesem Jahr durch den Ukrainekrieg und dem Krieg in Gaza.

Ich möchte Ihnen diese Gebet mit geben, welches ich auf einer Karte der Deutschen Bibelgesellschaft gefunden habe:

Herr, unser Gott, der Krieg in der Ukraine hält weiter an. Wir bitten um Frieden. Öffne Augen, Ohren und Herzen derer, die Macht haben und Verantwortung tragen, dass sie sehen, was den Menschen und dem Wohl der Völker dient. Sei Kindern und Erwachsenen nahe, damit sie wieder Mut und Hoffnung für ihr Leben schöpfen. AMEN.

Die Predigt „Leuchte, mein Stern leuchte“ ist das erste Mal in meiner letzten Dienstgemeinde von mir gehalten worden. In Altenburg, in der Brüderkirche, in der die Friedliche Revolution in dieser thüringischen Stadt ihren Ausgang nahm. Wenige Jahre nach 1989. In einer Zeit der großen Unsicherheit: WAS SOLL WERDEN.

Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen, dass wir den Stern nicht aus den Augen verlieren der uns zurück bringen will, damit wir ein zu Hause haben, zurück in die Welt, die Gott geschaffen hat und so geliebt hat, dass er seinen eingeborene Sohn für sie gab.

Ihr

Parrer i.R. Michael Wohlfarth

Quelle: Michael Wohlfarth, „Predigen auf dem Markt“, Predigtreihe, epubli.

Bitte aufrufen in allen Portalen oder in guten Buchhandlungen bestellen. Falls Sie Interesse haben. Eben da „Glauben und Erkennen“.

Weihnachtspredigt in unsicherer Zeit

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Zum Volkstrauertag

Predigt Matthäus 25


Liebe Gemeinde, liebe Schwestern und Brüder,


1


Den Volkstrauertag gibt es in der Bundesrepublik Deutschland offiziell seit 1952.


In der DDR gab es einen Tag im September, der in antifaschistischer Parallele als Tag des Gedenkens galt.


In den 20iger Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde in der Passionszeit der Gefallenen im 1. Weltkrieg gedacht.


Wenn wir die Hitlerzeit nicht ausklammern, merken wir schon, wie schwierig es ist für ein Volk, mit seiner eigenen Geschichte umzugehen.
Allein an Hand dieses Kasus und eines entsprechenden würdigen Datums.


In Berlin und um Berlin herum beeindrucken mich am meisten die Gedenktafeln für die Opfer von Diktatur und Gewalt und die Gefallenen der Kriege am meisten, wo auch unsere Zeit von 45 bis 89 nicht verschwiegen wird: als Erinnerung an die Möglichkeit, dass wir leicht immer wieder zu Unmenschen werden und vergessen, dass Gott in unsere Herzen die Fähigkeit zu Treue und Glauben gelegt hat, um dem Nächsten zu dienen.


Und ihn nicht zu töten.


Wie einen Feind.


Insofern sind alle diese Erinnerungstage Bußtage, damit wir umkehren zu dem Bild Christi, dem eigentlichen Bild des Menschen, welches uns hilft vergeben und verzeihen zu können, damit froh sind in allem Leide.


Und leben.


2


Nicht umsonst stellt uns Christus in seinen Kreis.
In den Weltkreis.
Als Weltenrichter, als König mit den himmlischen Heerscharen.
Zur Linken und zur Rechten.
Zu den Böcken und zu den Schafen, wie ein Hirte in den Bergen.


Die eine Rede von IHM


Wo wart Ihr?
Ihr habt mich nicht besucht.
Wo wart Ihr?
Ihr habt mir nicht zu essen gegeben.
Wo wart Ihr?
Ihr habt mich nicht bekleidet, Ihr habt mir nichts zu Trinken gebracht, als ich am Verdursten war.


Ja, HERR, wann?
Wir haben Dich, HERR, nicht gesehen.
Wir haben niemanden gesehen, der am Verdursten war, am Verhungern, nackt und bloß.


Weil Ihr den Geringsten nicht kennt.
Nicht erkennt als den Gekreuzigten und Geschundenen.
Als den Christus, er euch erinnert an das Jüngste Gericht:


Dass es ein Recht gibt.


Einen Heiligen Ernst.


Weil Ihre Euch untereinander nicht kennt als die Elenden und Erniedrigten. Und Euch darum nicht helfen könnt als Nachbarn, Arbeitskollegen.
Im Alltag.
In Eurer Isoliertheit.
In Eurem Individualismus.
In Eurer Zanksucht und Rechthaberei.


Weil Ihr euch selber so verstellt, dass ihr selber nicht erkannt werden könnt als die, die ihr seid. Und die ihr sein solltet: Kinder Gottes. Brüder und Schwestern, die beieinander wohnen und das Mahl des HERR feiern als der eine Leib Christi.


Wir haben also eine Verantwortung, dass wir uns gegenseitig erkennen in der Liebe Christi, in der Vollmacht des Leidens Jesu am Kreuz und in der Kraft SEINER AUFERSTEHUNG.


Die andere Rede von IHM:


Und Ihr zu meiner Rechten, ihr habt mich besucht, erkannt, gekleidet, wart gastfreundlich zu Armen und Elenden an Leib, Seele und Geist.


Ja, HERR, wann?


Ihr wart im Gefängnis und habt euch nicht gescheut dort hin zu gehen und zu fragen und Antworten zu hören, die euch erschreckt haben.


Ihr wart bei den Jungen, die Durst hatten nach Liebe und dann in Entziehungskuren gelandet sind.


Ihr wart bei den Pandemie-Kranken, die auf Besuche gewartet haben.
Bei denen, die Gott suchen und die verspottet wurden.
Bei denen, die nicht zurecht kommen mit der Schuld ihrer Vorfahren, die sich Vorwürfe machen wegen Not, Krieg und Elend in der Welt und die Paläste stürmen wollen. Bei denen, die einen Vater brauchten. Bei denen, die den Verlockungen der Freiheit erlegen waren und jeden Halt verloren haben.


Bei denen, die hungrig sind nach Leben und nie satt werden.


Ihr seid die Gesegneten des HERRN.




Wann haben wir die getröstet, die müde und matt waren, die voller Scham waren, auf die alle mit Fingern gezeigt haben.
Wann haben wir sie besucht?
Es war für euch selbstverständlich.
Deshalb habt ihr es vergessen.
Jedenfalls in der Aufzählung der guten Taten.
Ihr seid gesegnet.


3


Die Möglichkeiten der Gemeinde Jesu, seiner Kirche müssen genutzt werden, sagen auch die vorhergegangen Perikopen von den klugen und törichten Jungfrauen und von dem ängstlichen Mann, der seinen Schatz des Glaubens vergräbt, um nicht anzuecken, weder bei seinem HERRN nicht bei allen anderen, die ihm begegnen könnten.


So werden die klaren Gerichtsworte des Königs der Könige Wegweisung und Ziel und nicht Einschüchterung. In der Gemeinde Jesus findet die Umwertung aller Werte statt und aus Angst wird Hoffnung, aus Fluch Segen.


Gebet: HERR wir bitten dich, die wir mitten in der Geschichte unseres Volkes und unseres Lebens stehen, dass wir deinen Zuspruch hören und die Chancen wahrnehmen können, die du verheißt, wenn wir auf dich sehen und dir nachfolgen. AMEN.
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Seligpreisungen

1 Als er aber das Volk sah, ging er auf einen Berg. Und er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. 2 Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach: 3 Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich. 4 Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden. 5 Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen[1]. 6 Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden. 7 Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. 8 Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen. 9 Selig sind, die Frieden stiften[2]; denn sie werden Gottes Kinder heißen. 10 Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich. 11 Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und allerlei Böses gegen euch reden und dabei lügen. 12 Seid fröhlich und jubelt; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden. Denn ebenso haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch gewesen sind.

Reformationstag 23 Berlin Köpenick St. Laurentius Abendgottesdienst mit

Heiligem Abendmahl

Evangelium und Predigt Matthäus 5 1 – 11

Weitere vorgeschlagene Lesungen:

Epistel Römerbrief Kapitel 3, Verse 21 – 28

Altes(Erstes) Testament 5. Mosebuch (Deuteronomium)

Kapitel 6, Verse 4 – 9

Liebe Gemeinde, liebe Brüder und Schwestern,

Am 9 Oktober haben wir nach 34 Jahren an den entscheidenden Umzug rund um Leipzig auf dem Leipziger Ring gedacht, wo der Ruf erschallt ist: REIHT EUCH EIN und nach dem Fall der Berliner Mauer die Bildzeitung titelte – ganzseitig – Hölderlin: SO VIEL ANFANG WAR NOCH NIE. Und: NUN DANKET ALLE GOTT.

Warum sage ich das, heute zum Reformationstag.

Vor über 500 Jahren hat Martin Luther der Überlieferung nach seine Thesen öffentlich gemacht. Vor genau 125 Jahren wurde in Jerusalem die Evangelische Kirche in Jerusalem unter Beisein des deutschen Kaisers und seiner Frau Auguste, Kirchenguste, eingeweiht. Sie erhielt den Namen ERLÖSERKIRCHE. Vor einigen Jahren musst die Berliner Politik entscheiden, ob sie den Reformationstag zum gesetzlichen Feiertag erklärt oder einen andern Traditions – Tag für eine andere Sache. Sie hat sich für die Frauen entschieden und den kommunistischen Frauentag am 8. März zum zusätzlichen Feiertag in Berlin erklärt.

Es ist uns aber unbenommen heute Abend der Reformation durch Martin Luther zu gedenken und an die Gründung damit des ersten Deutschen Pfarrhauses mit Katharina von Bora, der Unternehmerin im wahrsten Sinne des Worte an der „wirtschaftlichen Spitze“. Von ihrem Ehemann oft scherzhaft „Herr Luther“ genannt.

Die Bergpredigt, hervorgehoben die Seligpreisungen Jesu, als Spitzenpredigt des Christentums als Hauptlesung und Predigttext im Gedenken der Reformation.

Die Bergpredigt, hervorgehoben die Seligpreisungen Jesu, als Dauerlesung bei unzähligen Friedensandachten, die schließlich zur WENDE in der Weltgeschichte wurden, als Stärkung zur Durchführung und Organisation des Friedlichen Protestes von 1989 mit dem Kipppunkt am 9. Oktober auf dem Leipziger Ring. Die BERGPREDIGT im Rücken. In der Tradition der Reformation Luthers, Zwinglis, Melanchthons und Calvins im deutschsprachigen Raum. Diese LEISTUNG der Evangelischen Kirche wir heute gerne ein wenig hint an gestellt. Das ist ein großer Fehler und bedeutet übrigens auch die Weiterverantwortung der Evangelischen Kirchen in den neuen Bundesländern und auch ihr Mitspracherecht.

Scheinbar waren diese Überlegungen nicht gegenwärtig bei der Suche nach einem zusätzlichen Feiertag in der Hauptstadt des wieder vereinigten Deutschlands.

Ich finde das schade.

Und ich kenne auch den Berg im heutigen ISRAEL, auf dem Jesus der biblischen Überlieferung nach stand und seinen Nach-Folgern und Nachfolgerinnen zurief:

Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Gottes Kinder heißen.

Was waren das für Menschen, die Jesus nachgefolgt sind, um ihn zu hören und ihn zu bitten:HERR LEHRE UNS BETEN, DAMIT WIR GLAUBEN KÖNNEN UND EINEN HALT HABEN IM LEBEN.

Das waren ganz einfache Leute. Fischer, Handwerker, Selbständige, Mittelstand aber auch die Oberschicht, Schriftgelehrte, Juden und Nichtjuden. Sie suchten Trost und waren verzweifelt wegen der vielen Enttäuschungen in ihrem Leben. Wegen des vielen Streitens unter Verwandten und Freunden, in den Familien , in der Nachbarschaft. Innerhalb der Gemeinde und der Kirche. – Wie heute.

„Das Herz ändert sich nicht“, habe ich gelesen bei Franklin Graham.

Vieles, sehr vieles hat sich geändert in 2000 Jahren, in 150 Jahren, in 34 Jahren: das Herz ändert sich nicht. Und dafür ist das WORT DES HERRN JESUS CHRISTUS: SELIG SIND DIE FRIEDFERTIGEN, denn sie werden Gottes Kinder heißen, gesagt und aufgeschrieben als das Wort Gottes, als die Heilige Schrift: gestern, heute und von Äon zu Äon.

Auch für uns in unserer Zeit des Krieges im Osten Europas, nicht weit von uns. Es ist der SCHALOM, der gemeint ist, den wir stiften sollen und es auch können in der Vollmacht des Heiligen Geistes, den der Sohn Gottes seinen Mitbrüdern und – Schwestern, den Kindern Gottes verheißen hat. Wenn sie um ihn bitten.

Frieden ist nicht einfach die Abwesenheit von Krieg, sondern die Anwesenheit Gottes, seines Heiligen Geistes, lese ich in einem Herrnhuter Losungs – Text dieser Tage, ausgesprochen von der Gründerin einer Schwesternschaft, Eva von Thiele Winkler und erfahren von vielen Christen und Christinnen. Also mitten im Krieg muss und kann auch der Frieden sein im Glauben an den Dreieinigen Gott. Aber dieser Frieden der Herzen, den Jesus verkündet und schenkt macht uns auch fähig, Frieden zu stiften in unserem Umfeld, im Alltag, ja, sogar in Kriegen. Macht uns fähig zu handeln – auch für den Welt-Frieden. Den Weltlichen. Für andere.

Deswegen beten wir für den Frieden für uns – und die Welt. ES bleibt uns auch gar nichts anderes weiter übrig. Auch darum zu bitten, dass Juden, Muslime und Christen im Frieden zusammen wohnen können, in einer Stadt, in einem Land. In Deutschland und Palästina.

Mit allen anderen Seligpreisungen ist dieses Wort vom Frieden zu uns gesprochen:

Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich. Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden. Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen . Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden. Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen. Selig sind, die Frieden stiften ; denn sie werden Gottes Kinder heißen. Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und allerlei Böses gegen euch reden und dabei lügen. Seid fröhlich und jubelt; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden. Denn ebenso haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch gewesen sind.

Und es verheißt uns Glück im Leben und Seligkeit im Sterben.

Es ist ein Gegenentwurf zu dem Üblichen: Krieg ist immer in der Geschichte der Menschheit, Frieden die Ausnahme. Das hat gerade unser deutscher sozialdemokratischer Verteidigungsminister erkannt und mitgeteilt angesichts der gegenwärtigen weltweiten Situation.

Christus ruft uns in die Gemeinschaft der Glaubenden, damit wir in all der Unruhe der heutigen Tage Zeit finden für Gott und seine Gebote und konstruktiv trotz aller Niederlagen im Glauben und im Leben an seiner Kirche bauen können. Die wir bekennen im 3. Artikel unseres Christlichen Glaubensbekenntnisses, um zu verhindern, dass die Gedanken des Friedens aufhören unter uns und unsere Pflicht als Christen vergessen.

Denn selig sind wir, wenn wir Gottes Wort hören und Glauben finden durch IHN, damit wir es auch tun können in dieser Welt. Amen.

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Zur Linken und zur Rechten

Predigtgottesdienst am 29.10.2023

in Grünau Don Ugletti-Platz und Bohnsdorf Dorfplazt 9.00 Uhr und 10.30 Uhr

Berlin Treptow-Köpenick

Liebe Gemeinde, das ist unser Predigttext für den heutigen 21.Sonntag in der Trinitatiszeit, ein ganzer Tag trennt uns vom Reformationsfest.

So zog Abram herauf aus Ägypten mit seiner Frau und mit allem, was er hatte, und Lot auch mit ihm in s Südland.

Abram war sehr reich an Vieh, Silber und Gold.

Und er Zog immer weiter vom Südland bis nach Bethel, an die Stätte, wo zuerst sein Zelt war, zwischen Bethel und AI, eben an den Ort, wo er früher den Altar errichtet hatte. Dort rief er den Namen des HERRN an.

Lot aber, der mit Abram zog, hatte auch Schafe und Rinder und Zelte.

Und das Land konnte es nicht ertragen, dass sie beieinander wohnten; denn ihre Habe war groß und sie konnten nicht beieinander wohnen.

Und es war immer Zank zwischen den Hirten von Abrams Vieh und den Hirten von Lots Vieh. Es wohnten auch zu der Zeit die Kanaaniter und Perisiter im Lande.

Da sprach Abram zu Lot:Lass doch nicht Zank sein zwischen mir und dir und zwischen meinen Hirten und deinen Hirten; denn wir sind Brüder.

Steht dir nicht alles Land offen? Trenne dich doch von mir! Willst du zur Linken, so will ich zur Rechten, oder willst du zur Rechten, so will ich zur Linken.

Da hob Lot seine Augen auf und besah die ganze Gegend am Jordan. Denn ehe der HERR Sodom und Gomorra vernichtete, war sie wasserreich, bis man nach Zoar kommt., wie der Garten des HERRN, gleichwie Ägyptenland..

Da erwählte Lot die ganze Gegend am Jordan und zog nach Osten. Also trennte sich ein Bruder von dem andern, sodass Abram wohnte im Lande Kanaan und Lot in den Städten am unteren Jordan. Und Lot zog mit seinen Zelten bis nach Sodom“.

Liebe Schwestern und Brüder, den letzten Vers diese Kapitels aus dem Ersten Mosebuch hat man weggelassen. Es ist Vers 13 aus Kapitel 13 und lautet:“Aber die Leute zu Sodom waren böse und sündigten sehr wider den HERRN“. Vielleicht hatten die Vorschlagenden dieses Predigttextes die Befürchtung, jemand käme auf die Idee und meint: Ein vergifteter Vorschlag von Vater Abraham, der damals noch ohne das zweit A geschrieben wurde für uns.

Vergiftet kommt oft vor in unserem Zeitungsdeutsch. Was alles vergiftet ist in der Politik unter sogenannten politischen Freunden – und Feinden.

In unserer Kriegspropaganda, wo man meint, es geht doch gar nicht um Berichterstattung und Wahrheit, sondern um Schlagzeilen und Lesergewinnung – eben auf vergiftete Weise.

Ja, die Redaktion dieser Erzählung wusste mehr als Abram. Sie kannte die weiterführenden Geschichten von Abram und Lot, von Sara(i) und Lots Frau.

Wir ja auch: Aus unserer christlichen Sozialisation mit Taufe, Christenlehre und Konfirmation.

Hoffentlich (SMAIL).

Und natürlich schrieb sie das mit hinein in das Erste Buch Mose.

Bitte also nicht missverstehen.

„Lass doch nicht Zank sein zwischen mir und dir.“

Schön, wenn wir die Freiheit und den dazu gehörenden Mut haben uns nicht die Meinung zu sagen, wenn etwas nicht stimmt, sondern es auszusprechen, was uns belastet. Das ist schwer. Das kann nicht jeder.

Viel Arbeit für gute Seelsorger und Seelsorgerinnen in der Gemeinde aber auch in meinem privaten Leben.

Volle Anmeldelisten bei Psychatern und Psychaterinnen!

Um Frieden zu finden und endlich aufhören zu können mit Kriegen, wo es um Besitz geht, um Wohlstand, um das Wasser des Lebens – dann sind es Religionskriege- auch ganz persönliche: Wer hat die Wahrheit gepachtet. Wer nicht.

Die Geopolitik, die Infrastruktur in unserem ganz persönlichen Leben.

Dass die in Ordnung geht als Voraussetzung für alle friedensstiftenden

Bemühungen unsererseits, was die große Weltpolitik angeht, die zur Zeit einen Kriegszustand beschreibt. – Und wir sollen und wollen für den Frieden in unseren Herzen und in der Welt beten!

Das fängt natürlich zu Hause an. Das fängt in den Familien an, zwischen Geschwistern auf de Teppich des Wohnzimmers, wo um die Spielsachen gerade gekeilt wird. – Eine gewisse Trennung – verschiedene Kinderzimmer ist schon ein Beitrag!(SMAIL).

Da sind wir bei der Archaik unserer biblischen großartigen Kinderbibel.

„Wir sind doch Brüder!“

Das ist jetzt nicht ausschlaggebend, ob Abram und Lot Geschwister waren im Sinne einer Kirchenbucheintragung oder beim Standesamt. An anderer Stelle ist es der Onkel und der Neffe. Weil sie verwandt sind, wollen sie sich nicht zanken – und ihre Angestellten sollen es auch nicht in dem großen Familienbetrieb mit Hunderten von Mitarbeitenden. Darüber gibt es ganz gute Fernsehserien.

Oder gab es sie.

Abraham der zukünftige VATER DES GLAUBENS glaubt Gott und ist deshalb gesegnet – wir haben es gehört: mit allem, was das Herz begehrt.

Aber er ist nicht der Reiche Mann, der den Lazarus „verrecken“ lässt vor seiner Haustür.

Und der nicht sagt: „Iss und trink, liebe Seele – und morgen bin ich tot.“

„Du Narr, sagt der HERR zu ihm.“

– Ernte – Dank-Evangelium. Der ostpreußische Dichter Werner Bergengrün hat ein großartiges Gedicht dazu verfasst. Eines meiner Lieblingsgedichte.

Nein, er ist klug. Und hat die Gabe der Weissheit. Er schämt sich seines Glaubens nicht und auch nicht seines Alters gegenüber dem jungen und dynamischen Neffen. Er sagt es. Was es ist. Und wie es ist.

Da wird man gehört. Erstaunlich genug.

Sie gehen getrennte Wege und sind doch geeint.

Das nannte mein Vater geistlichen Verstand.

Abram und die von Gott geheiligte Vernunft. Die auch Familien gedeihen lässt. Auch die Familie Gottes. Die Gemeine Jesu Christi. FAMILIA DEI. SEINE KIRCHE, die wir bekennen in unserem Glaubensbekenntnis.

Das ist der Weg mit ihm. Das ist unser Weg, wenn es kompliziert wird.

Das geht, wenn wir in der Verheißung leben. In der Hoffnung.

Gott schenke es uns.

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…wieder zu Hause…zum „Tag der Deutschen Einheit“

Robinsonate oder mein zu Hause nach Landsberg, Danzig und Kollberg…

hier ein paar Eindrücke der Berliner Buchmesse.

epubli/Eigenverlag Michael Wohlfarth/ Günter Schade EPUB-Satz und Lektorat DER GRÜNE SALON, Fortsetzungsroman von AMERICA (bei Fam.Wohlfarth@t-online.de als Druck erhältlich).

DER GRÜNE SALON als 2. E-BOOK -Ausgabe erhältlich in SHOP EPUBLI mit erhöhtem Gewinn für Autor und Herausgeber, aber auch in allen anderen einschlägigen Portalen.

https://kaparkona.blog; poesis-mugel-mugel-mugel;

Michael Wohlfarths Blog.

Nimm und lies! Die abendländischste Aufforderung.- Wenn man so wil

Wir freuen uns, wenn Sie mit uns in s Gespräch kommen.

Margard und Michael Wohlfarth

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K DAMM 2 ARENA TREPTOW-KÖPENICK BERLIN BB d.i.BERLIN BUCH d.i. BUCHMESSE BERLIN vom 30.September bis 1.Oktober finden Sie Margard und Michael Wohlfarth und hoffentlich viel Käufer. Inter esse wäre auch schon gut! D.i.: DAZWISCHENSEIN, DAZWISCHENGEHEN, WENN ES DARAUF ANKOMMT!

Demnächst auch als e-book.

Kriegstagebuch – Aufnahme an einer bayerischen Dorfkirche 2023 im Sommer d. J. – Gedenken an die Gefallenen. – S. auch letzter Rundbrief der Kriegsgräberfürsorge in der Bundesrepublik Deutschland, Berliner Sektion (Jugenabteilung).

Die ganze Front.

Predigten zur Pandemie

In diesem Garten habe ich viel gesetzt, geschrieben und zurechtgezimmert – als die Bäume noch standen. Aufgrund der Aufhebung einer Schonfrist wurden wir gezwungen, die Bäume abzuholzen, damit der Garten abgegeben werden kann. Jetzt bewirtschaftet ihn eine ukrainische Familie .

Sie können protestieren beim Kleingartenverein Zschortau, beim Kleingartenverband Delitzsch und beim Bürgermeister von Zschortau in Sachsen, damit endlich die Kleinkarriertheit aufhört und Gärten nicht dem Statut, sonden denen gehören, die ihn gestalten nach Massgabe ihrer Möglichkeiten.- Das wäre dann Freiheit.

Berthold Brecht: „In diesen Zeiten ist es ja ein verbrechen über Bäume zu sprechen!“ (Aus einem Gespräch im 2, Weltkrieg)

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Hebräerbrief

16. Sonntag in der Trinitatiszeit, Dorfkirche Müggelheim Gottesdienst am 24. September 2023 um 10.00 Uhr mit Heiligem Abendmahl. Predigt nach vorgeschlagenen Text 10.Kapitel des Briefes an die Hebräer , die Verse 35, 36, 39. Das Zitat des Briefschreibers steht bei dem Propheten HABAKUK 2. Kapitel, die Verse 3 und 4. Nach Septuaginta vom Verfasser zitiert, der damaligen griechischen Schriftform des sogenannten Alten Testamentes.

Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat.

Geduld aber habt ihr nötig, damit ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt.

„Mein Gerechter aber wird aus Glauben leben. Wenn er aber zurückweicht, hat meine Seele kein Gefallen an ihm“

Wir aber sind nicht von denen, die zurückweichen und verdammt werden, sondern von denen, die glauben und die Seele erretten.

Liebe Gemeinde, wer letzten Sonntag in der Kirche war oder im Fernsehen, Hörfunk, youtube u.s.w. eine Predigt zu dem Bund Gottes mit Abram gehört hat, wird sich erinnern können, was Gott zu Abram in der Offenbarung des HERRN sagt: Ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn.

Heute nun wird dieser Faden weiter gesponnen. Dieser Goldene Faden möchte man sagen, aus dem das Kleid des Vertrauens, des Glaubens gewebt wird. Letzten Endes hat man etwas davon, wenn man glaubt.

Dieser Lohngedanke taucht immer wieder in der Heilsgeschichte auf.

Der Glaube ist ein Schatz.

Christus, in dem alle Schätze verborgen sind (Epheser).

Abram gehört zu den Gerechten, von denen die Welt lebt, ja er wird zum Vater des Glaubens, weil er dem HERRN glaubt. Er glaubt, dass Gott, der HERR, sein großer Lohn ist.

Durch Christus sind wir ihm verbunden und mit den israelitischen Kultgemeinden in einer spirituellen Weise.

Die ersten Christen haben es gelernt bei den Propheten, die sie immer wieder zitieren wie zum Beispiel den Propheten Habakuk. Sie haben erfahren, dass der Glaube an den HERRN JESUS sich bewähren muss. Ja, auf die Probe gestellt wird, wie der Glaube Abrams, später Abrahams.

Der Briefschreiber des Hebräerbriefes erinnert die Gemeinden, für die dieser Brief geschrieben wurde, an die Anfechtungen. An die Nachteile. Und Benachteiligungen. Ja, er spricht vom großen Kampf des Leidens.

Weil sie Christus bezeugt haben.

„Ihr seid zum Schauspiel geworden.“

„Ihr habt mit denen gelitten, die gelitten haben.“

„Ihr habt Mitleid gehabt!“

„Ihr habt den Raub Eurer Güter erduldet.“

„Ja, im Heiligen Geist, mit Freuden erduldet, weil ihr wusstet, dass ihr eine bessere und bleibende Habe besitzt.

Das ewige Leben.“

„Ihr habt das durchgehalten!“ Werft Euer Vertrauen nicht weg. Die Freude im Glauben an Jesus Christus. Setzt es nichts aufs Spiel für billige Einflüsterungen. Verlasst nicht das Fundament des Glaubens und des gegenseitigen Vertrauens auf dem ihr gegründet seid: Der Opfertod des Sohnes Gottes am Kreuz, damit wir Frieden hätten.

Dazu ist Geduld nötig.

Damit wir den Willen Gottes tun können und wir so in der Verheißung leben können und sie spüren und immer wieder neu empfangen.

Und glauben können wie Abraham, dass der HERR kommt in unsere Wüste und eben macht, was krumm ist und die Dinge zurecht rückt, die wir verbockt haben.

Dass er unterwegs ist zu uns, um Recht zu sprechen, wo Unrecht herrscht und Frieden bringt, wo Unfrieden ist.

„Vielleicht ist das der eigentliche Sieg unseres Glaubens, dass wir wissen, dass es einen Richter gibt nach all den Ungerechtigkeiten, die wir in unserem Leben erfahren und erdulden.

Dass er kommt.“

In unserem Wirrwarr von Meinungen und Haltungen hat das – für mich erstaunlicher Weise – eine Frau, die meine Tochter sein könnte, mir als facebook – Nachricht mitteilen wollen: die Generalsekretärin des Kirchentages, vorher Superintendentin in Altenburg/Thüringen, Kristin Jahn. Eine Bäckertochter aus dem Altenburger Land, mit meinem Sohn in dieselbe EOS gegangen.

Ja, vielleicht gerade jetzt in unserem Rechtsstaat ist diese Erkenntnis von Gustav Heinemann so wichtig: „Lasst uns der Welt antworten, wenn sie uns furchtsam machen will: Eure Herren gehen, unser Herr aber kommt!“

Dass Christus, für uns einstehen wird. Das ist das Glaubensfundament, welches im Hebräerbrief ausführlich beschrieben wird.

Wir sagen im Glaubensbekenntnis: ER KOMMT WIEDER.

Der Messias.

Warten wir auf den Heiland, dass eben wird, was krumm ist, die Tränen abgewischt werden und Freude wieder einkehrt.

„In dir ist Freude in allem Leide“, singt die Gemeinde, seit es sie gibt.

Das soll auch so bleiben.

In Jesu Namen.

Amen.

Hervorgehoben

Vater des Glaubens

Nach diesen Geschichten begab sich’s, dass zu Abram das Wort des HERRN kam in einer Offenbarung: Fürchte dich nicht, Abram! Ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn. Abram sprach aber: HERR, mein Gott, was willst du mir geben? Ich gehe dahin ohne Kinder und mein Knecht Elieser von Damaskus wird mein Haus besitzen. Und Abram sprach weiter: Mir hast du keine Nachkommen gegeben; und siehe, einer von meinen Knechten wird meine Erbe sein. Und siehe, der HERR sprach zu ihm: Er soll nicht dein Erbe sein, sondern der von deinem Leibe kommen wird, der soll dein Erbe sein. Und er hieß ihn hinaus gehen und sprach: Sieh gen Himmel und zähle die Sterne; kannst du sie zählen? Und sprach zu ihm: So zahlreich sollen deine Nachkommen sein! Abram glaubte dem HERRN und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit.

Liebe Gemeinde, die schönsten Nächte sind die sternenklaren Nächte. Nicht zu kalt. Das hätte zwar auch seine Reize. Aber im August:Warm. Gestern hat es Gott sei Dank geregnet. Heute den ganzen Tag über Blauer Himmel für die Urlauber. Strahlende Sonne an diesem Wochenende. Vielleicht am Meer. Oder im Gartengrundstück. Oder im Hochgebirge.

So intensiv nun in der Nacht. So gegen drei.

DER HIMMEL ÜBER MIR.

Der Blick zum Himmel.

Der große Wagen, der Kleine Wagen, die Schlange, all die Sternen-Kreise.

Und Imanuel Kant aus Königsberg :

Das Gewissen in mir und der Sternenhimmel über mir.

Der Beweis, dass es einen Gott gibt.-

Nicht der Beweis, dass es keinen gibt, wie uns nach dem ersten Weltraumflug von Juri GAGARIN weisgemacht werden sollte von einem primitiven Atheismus sozialistischer DDR-Prägung.

Vor diesem Hintergrund habe ich die evangelisch-baptistischen Schwestern und Brüder in Tscherkassy/Sowjetische Ukraine im Spätsommer 1989 verstanden, die uns voll Begeisterung von einem Zahnarzt aus Wittenberg erzählten, der genau diesen Kant-Satz vor Jahren zum Inhalt seiner Gastpredigt im riesigen Baptistensaal der ukrainischen Großstadt Tscherkassy gemacht hat.

Das war für die Sowjetbürger mehr als nur Bildungsprotestantismus.

Wir durften dann – nach der Weiterreise von Tscherkassy auf die Krim nach einem Gottesdienst dem Taufzug vorangehen, als es dort die erste Massentaufe/Großtaufe (Beginn der Perestroika) im Schwarzen Meer gab.

Zum Schluss kam eine Delphin geschwommen.

Und der Blick auf die Erde?

Gott hat einen anderen Blick als wir: Warum noch schuften. Womöglich führen die Kinder unsere Arbeit nicht weiter. Das letzte Hemd hat keine Taschen. Also vergeuden. Reisen. Genießen so wie es nur geht.

Es ist zum Verzweifeln.

Abram kannte das auch und trug das seinem HERRN vor.

Was soll’s?

Wir sind alt und haben keine Kinder.

Unser Knecht aus Damaskus bekommt alles.

Es ist nicht gerecht. – Es ist unser Schicksal.

Abram war reich.

Abram war gesegnet.

Er hatte keine Nachkommen.

Und es war klar, dass alles vorbei war.

Kein Sohn.

Keine Tochter.

Kein Erbe.

Erbe meint ja wohl mehr als Geld erben: sondern dass es weitergeht. Ein Stück Abbild der Ewigkeit Gottes im Himmel auf dieser unserer Erde.

„Du wirst ein Volk werden, so zahlreich wie die Sterne, die du siehst. So viel wie Sand am Meer.

Schau nach oben. Siehst du das Sternenzelt, dass ich über dich gespannt habe. Wie es leuchtet, dass dir die Hoffnung nie ausgeht?“-

…nach all diesen Geschichten… sie gehen weiter… und sie sind weitergegangen… die hellen Seiten …. und die dunklen. Bis in unsere Tage. Durch Christus sind es auch unsere Geschichten. Und können hell werden.

Nichts wird in den folgenden Bibelversen verschwiegen.

Wir können unsere Schicksale hinzufügen. Unsere Bilder, die uns belasten. Unsere schweren Schicksale. Unsere Offenbarungen und Begegnungen mit Gott in Christus JESUS.

Wir wollen so beten: „ HERR gib, dass wir lernen, die Zukunft deiner Leuchtspuren nicht aus den Augen zu verlieren. Lass uns die Zeichen der Zeit erkennen und die Zukunft in deine barmherzigen Hände legen.

So wie das A b r a h a m, der Vater des Glaubens, getan hat trotz allem Wissen mit allem Wissen um Vergangenheit und Gegenwärtiges. Und Angst vor der Zukunft.

Schenke uns deinen Frieden und die Nachhaltigkeit des Glaubens, der uns trägt in unserer Welt.

Herr schenke uns Glauben, damit wir mir dir rechnen können.“ AMEN.

Unsere Lebensgeschichte und wie sie die Bibel sieht, trotz aller Verlust und nicht-Erfüllung von Träumen und Plänen.

Die Bibelstelle: GENESIS 15. Kapitel, die Verse 1 – 6 (Lutherübersetzung).

Predigt, gehalten in Martin-Luther-Kapelle, Berlin-Köpenick, Eitelsdorferstraße

am 15. Sonntag nach Trinitatis um 10.30 Uhr mit Heiligem Abendmahl.

Hervorgehoben

Predigtwerkstatt zu Lukas 7 Verse 36 – 50

11. Sonntag nach Trinitatis 2023

gehalten in der Werner – Sylthen – Kapelle und in der Stadtkirche St. Laurentius

Berlin Köpenick um 9.00 Uhr und um 10.30 Uhr mit Heiligem Abendmahl am 20. August.

DAS GASTMAHL

Der Autor der Predigt war von 1964 bis 1966 Mitglied der Leipziger Spielgemeinde, vor seinem Aufbruch nach Berlin zum Studium der evangelischen Theologie an der HU. Die Leipziger Spielgemeinde ist das Pendant zu den Vaganten in Westberlin, die heute noch existieren mit Zuschüssen vom Senat und die vor Kurzem ein Jubiläumsjahr gefeiert haben.

In der DDR konnte so etwas nur die Sächsische Evangelisch – Lutherische Landeskirche tragen.

Unser offizieller Name im Eintrag des SVK- Versicherungsausweises war VOLKSMISSIONARISCHER MITARBEITER.

Der Lohn war ein Hungerlohn.

Das fromme Erzgebirge war der Hauptabnehmer.

„Weihnachten auf dem Marktplatz“, Stellvertreter“-(Lesung mit verteilten Rollen), „Johannes der Täufer“, „Vibia Perpetua“, „Mathilda Wrede“ waren „Renner“. Vor 1964 wurde auch DDR-weit Sartre aufgeführt. Dann kam die Einschränkung: Nur noch auf dem Gebiet der sächsischen Landeskirche!

Unter anderem bei Friedrich Luft in der Berliner Morgenpost. Falls das noch jemandem etwas sagt.

Hervorgehoben

Angestrichen

Stephan Behr, erfolgreicher Unternehmer und Christ. Der leidenschaftliche Manager kann mit seiner „pastoralen“ Art vermitteln und geschäftliche Auseinandersetzungen klären. Der Quarzglas-Hersteller „QSIL“ ist unter seiner Führung zum Weltmarktführer geworden.

(Hochgeladen über Online-Redaktion GLAUBE UND HEIMAT -Premium- von Michael Wohlfarth, Pfr.i.R. Berlin)

IT Spezialist: Wer im Internet nach Stephan Behr sucht, hat es schwer. Der Computer-Fachmann ist nahezu unsichtbar im weltweiten Web. Darauf ist er ein bisschen stolz. Willi Wild hat den Unternehmer „in echt“ getroffen und mit ihm über Bibel, Business und Bekenntnis gesprochen.

Sie kommen aus einem Pfarrhaus, aber Theologie zu studieren war nicht in Ihrem Fokus. Warum?
Stephan Behr: Meine Geschwister und ich sind damals in Zeulenroda gehänselt worden. Da hieß es: „Ihr glaubt an Gott? Juri Gagarin war im All und hat ihn nicht gesehen.“
Ich wollte eher in die Medizin gehen. Mit weißem Kittel und Stethoskop begegnen mir die Menschen mit Respekt, dachte ich. Dazu brauchte ich aber Abitur. In der Schulklasse waren wir zu zweit, die nicht bei den Pionieren waren und die nicht zur Jugendweihe gingen. Das waren schon einmal schlechte Voraussetzungen. Bei der Auswahl für die erweiterte Oberschule, also das Gymnasium der DDR, hieß es dann, dass ich das falsche Elternhaus habe. Der Kreisschulrat meinte: „Bei uns gehen Pfarrerskinder in den Schweinestall.“
Ich habe dann Berufsausbildung mit Abitur gewählt, das ging. Ich hatte eine Affinität zu Elektronik. In der 10. Klasse bin ich dann allerdings schwer erkrankt. Ich musste die 10. Klasse noch einmal machen, und dann bekam ich glücklicherweise durch die Hilfe meines Vaters einen Ausbildungsplatz in Hermsdorf.

„Bei uns gehen Pfarrerskinder in den Schweinestall“

Am ersten Tag in der Berufsschule kam gleich die Frage, was der Vater von Beruf sei. In der Klasse gab es mit mir drei Pfarrerssöhne. Wir waren von Anfang an stigmatisiert. Der Lehrer, ein ehemaliger Polizei-Offizier, meinte: „Das kann ja was werden.“ Und wieder kam ein neuer Lackmustest für die Treue zur DDR: Die Voraussetzung, um vorbildliches Kollektiv im sozialistischen Wettbewerb zu werden – immerhin gab es für die Auszeichnung 100 Mark –, war, dass alle in der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft (DSF) sind. Ich war der Einzige, der nicht dabei wahr. „Wegen dir fehlen uns jetzt 100 Mark“, sagten meine Klassenkameraden. Da habe ich mich dann schließlich dazu überreden lassen, die zwanzig Pfennig monatlichen Mitgliedsbeitrag zu bezahlen. Alle paar Jahre fielen den Obristen neue Tests ein. Wie heute.

Haben Sie die Entscheidung bereut?
Na ja, ich will es mal so sagen: Es stört mich bis heute, wenn Menschen zu etwas verpflichtet werden, nur um dazuzugehören. Ich habe mein halbes Leben lang erfahren, dass ich immer wieder genötigt werden sollte, ein Treuebekenntnis abzulegen. Zum Teil erlebe ich das heute wieder in der Gesellschaft und auch in der Kirche, mit einem gewissen Absolutheitsanspruch, „wenn du nicht dafür bis, bist du gegen uns“.

Wie ging Ihr Lebensweg nach der Ausbildung zum Elektrotechniker weiter?
Für das Medizinstudium fehlte mir Biologie im Abitur, und so habe ich Ingenieurwesen studiert, biomedizinische und technische Kybernetik.

Kybernetik habe ich im Zusammenhang mit Kirchen- bzw. Gemeindeleitung schon mal gehört. Aber das war es sicher nicht?
Kybernos, das ist die Steuermannskunst. Kybernetik ist die Wissenschaft des Steuerns. Ein einfaches Beispiel: Was gehört dazu, dass ein Flugzeug in der Luft bleibt? Oder was braucht es, damit der Wasserdruck immer gleich hoch bleibt? Das hat alles mit Steuerung und Regelung zu tun.

Wie haben Sie die sogenannte Wende erlebt? Wie ging es für Sie weiter?
Ich habe im November 1989 einen Artikel über den Personenkult um den rumänischen Diktator Nicolae Ceausescu in der Zeitung „Das Volk“ geschrieben. Anschließend bekam ich eine Vorladung zur Kriminalpolizei. Die Polizei zeigte mir einen Brief: das Todesurteil der rumänischen Securitate gegen mich. Darin stand: „Wegen Beleidigung des hochgeehrten und geliebten Führers, des Genossen Nicolae Ceausescu, wird Herr Stephan Behr zum Tode verurteilt.“ Den Satz vergisst man nicht. Da bin ich gewaltig erschrocken. Dieses Schreiben führte dann letztendlich dazu, dass ich mich doch nicht so stark im Neuen Forum engagierte, wie ich das eigentlich wollte. Ich hatte schlichtweg Angst um mein Leben.
Als dann die DDR-Wirtschaft innerhalb von wenigen Monaten zusammenbrach, habe ich mich mit einem Kommilitonen auf das Wagnis eingelassen und mich selbstständig gemacht. Wir wussten zwar gar nicht, wie das geht, aber die Alternative, im Westen als Ingenieure zu arbeiten, war für uns mindestens genauso abenteuerlich.

In welcher Richtung haben Sie den Weg in die Selbstständigkeit eingeschlagen?
Wir kannten nur Computer und wollten im IT-Bereich tätig werden. Wir haben dann angefangen, unsere ersten Computer zu schrauben, Software zu entwickeln und versucht, das zu verkaufen. Wir wussten nichts von Mehrwertsteuer oder Sozialversicherungsbeiträgen. Da haben wir am Anfang tüchtig Lehrgeld bezahlt.

Das klingt heute wie die Geschichte eines Garagen-Start-ups aus dem Silicon Valley in den USA.
Genauso war das. Wir haben zu zweit die Firma am 28. Februar 1990 gegründet, und sie besteht bis heute. Die Firma Ibykus hat mittlerweile 300 Mitarbeiter und macht im Jahr 50 Millionen Euro Umsatz. Am Anfang hießen wir noch ICE, aber dann kam die Bahn und hat uns überrollt. Da habe ich Ibykus gewählt: „Zum Kampf der Wagen und Gesänge, / der auf Corinthus Landesenge / der Griechen Stämme froh vereint, / zog Ibycus, der Götterfreund.“ (F. Schiller, Ballade „Die Kraniche des Ibycus“, Anm. d. Red.). Das Management dieser Software-Firma habe ich im Jahr 2000 verlassen, bin jedoch bis heute einer der Hauptgesellschafter.

Hatten Sie da das „Heu“ drin? Konnten Sie sich, mit Anfang 40, schon zur Ruhe setzen?
Ich arbeite nicht wegen des Geldes, ich bin leidenschaftlicher Manager und Unternehmer. Müßiggang würde mich krank machen. Mich sprach dann jemand an, ob ich nicht in einer Auseinandersetzung zwischen Gesellschaftern in einem Unternehmen mit meiner „pastoralen“ Art vermitteln könnte. Und so kam ich in Kontakt mit einer Firma in Ilmenau, die Quarzglas herstellt. Das wird beispielsweise bei Halogen-Scheinwerfern eingesetzt.
Diese Firma ist ein Werkstoffspezialist und hat ein Alleinstellungsmerkmal. Das ist weltweit einmalig. Nachdem der Konflikt in fünf Jahren gelöst war, bin ich dort eingestiegen. Damals lag die Firma bei sechs Millionen Euro Umsatz. Heute sind es über 200 Millionen Euro. „QSIL“ gehört mittlerweile zu den Top 5 der unabhängigen Thüringer Unternehmen. Fünf Werke existieren in Thüringen mit 850 Mitarbeitern, 150 Arbeitsplätze in den Niederlanden, 200 Arbeitsplätze in Großbritannien.

Da ist ein gutes Händchen in Sachen Mitarbeiterführung gefragt.
Allerdings. Ich bin keiner der Unternehmer, die auf einem hohen Ross sitzen. Ich spreche viel mit Menschen und nehme Anteil an ihrer Arbeit und ihrem Leben. Wenn mir ein Mitarbeiter an der Drehmaschine von seinen Sorgen und Nöten erzählt, dann stelle ich häufig fest, welche Kluft zwischen der arbeitenden Bevölkerung, die die Werte schafft, und dem Mainstream-Denken vorhanden ist.

Wie sieht Ihr ethischer Kompass aus? Welche Werte sind Ihnen wichtig?
Mein Kompass ist der Bibel entlehnt und hat einen biografischen Hintergrund: „Ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht, denn es ist eine Kraft Gottes, die da selig macht alle, die daran glauben.“ (Römer 1,16). Ich stelle heute nach 66 Jahren fest, dass mich diese Kraft in all der Zeit begleitet hat.

KI ist ein großes Thema. Da müssen auch ethisch-moralische Entscheidungen getroffen werden. Wie stehen Sie dazu?
Eins sollten wir dabei beachten: KI kann kein menschliches Gehirn und schon gar nicht die menschliche Seele ersetzen. Der Computer hat keine Seele. Es gibt Entscheidungen, die nicht mit richtig oder falsch entschieden werden können. KI ist eine Hilfestellung, weil hier sehr schnell sehr viele Informationen verarbeitet werden können. Wir haben das doch heute schon im Flugzeug-Cockpit. Die Piloten müssen sich darauf verlassen können, was der Autopilot vorgibt. Aber das schließt die menschliche Komponente nicht aus.

„Wenn sich die Kirche voll und ganz auf ihren ›Markenkern‹, das Evangelium, konzentriert, dann hat die Kirche Zukunft“

Sie haben die Entwicklung Ihrer Unternehmen geschildert. In der Kirche geht es gerade in die andere Richtung. Haben Sie als Manager eine Empfehlung?
Ich denke, das ist ganz einfach: Wenn sich die Kirche voll und ganz auf ihren „Markenkern“, das Evangelium, konzentriert, auf die Verkündigung des Wortes Gottes, und nicht einer „woken“ Kultur hinterherrennt, dann hat die Kirche Zukunft. Das Wort Gottes ist so kostbar und seit 3000 Jahren überliefert, da sollte man nicht daran rumbasteln, bis es einem passt.

Ist der Zeitgeist schuld am Mitgliederschwund?
Ja, das glaube ich. Ich vermisse oft die Authentizität. Auf der Kanzel sollte mit ganzem Herzen das Evangelium von Jesus Christus verkündigt werden und keine Ideologie. Wenn es aber heißt, Gott wäre „queer“, dann halte ich das für Häresie. Und das sollte man auch sagen dürfen. Wo bleibt da die Ehrfurcht und der Respekt vor dem heiligen Gott, der von uns Menschen eben in keine Schublade zu stecken ist?
Nicht, dass ich hier missverstanden werde: Ich bin nicht gegen Veränderungen und neue Gedanken. Als junger Mensch wollte ich auch die Welt aus den Angeln heben. Aber es sollte abgewogen werden, was zu bewahren ist, und was in der heutigen Zeit neu gedacht werden muss.

Sie sind seit vielen Jahren ehrenamtlich in der Kirche engagiert. Warum?
Weil mir das wichtig ist. Ich habe viele Erfahrungen in und mit der Kirche gemacht und ich möchte auch ein Stück davon weitergeben und mich für die Kirche mit meinem Glauben einsetzen.

Sie waren Gemeindekirchenrat, spielen im Posaunenchor und engagieren sich im Beirat der Deutschen Bibelgesellschaft. Was können Sie dort mit Ihren Fähigkeiten bewirken?
Ich wurde gebeten, mich mit meiner unternehmerischen Expertise dort einzubringen. Dabei geht es darum, Medium und Inhalt unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten so aufzustellen, dass viele Menschen erreicht werden können. Ich kann mitwirken bei der Verbreitung der besten Botschaft der Welt. Das ist doch eine schöne Aufgabe. – Ende des Interviews

Noch ein paar Bilder von unserer Rundreise Berlin, Bebra in Hessen, Heidelberg, Obertheisen nahe Salzburg.

Metanoia, Charis, Kairos d.i.:Umkehr, Gnadengabe/Freude,“Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“- die Übersetzung Michael Gorbatschows für den neutestamentlichen Begriff KAIROS.

Gefunden an der Außenwand einer Kirche im Berchtegadener Land – erschreckend aktuell in der Zeitenwende, jedenfalls für uns aus dem Osten Berlins unweit zu Polen. Meine Frau musste das fotografieren bei einer ihrer Spaziergänge durch das oberbayerische Oberetheisendorf. Vom Neuhauser Hof aus (an der Landstraße nach Salzburg).

Interview mit Stephan Beer ist Chefredakteur Willi Wild /Wochenzeitung der Mitteldeutschen Evangelischen Kirche „Glaube und Heimat“,
Weimar, Magdeburg/ SOMMER – INTERVIEW
Margard Wohlfarth: Fotografien 2023/7, Kerstin Hoppe: Altenburger Akademie, Grafik 1988/7

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Unternehmer Christ Eisenach Deutsche Bibelgesellschaft Stephan Behr

3 Kommentare

Alexander v.Medem aus Weimar

am 10.08.2023 um 19:03

Danke für die Vorstellung eines so großartigen Christen.  Mehr von solchen…

Hervorgehoben

Berchtesgadener Land

Tagebuch – Sommer

Margard hat es gut organisiert: „Nachbarschaftstreffen“in Leipzig in der Industriestraße. Private Initiative einer Hausbesitzerin (Saarländerin) für Dienstag 11.07.23 ; durch Besuch der Buchhandlung Holbeinstrasse darauf aufmerksam gemacht worden.

„Ach, Dostojewski – in Häusern des Lebens und des Sterbens – für einen russischen Dichter“(Haag+Herchen 2022)

Ab Donnerstag 13.07, erst im Garten, dann im Saal.

Danach pastorale Vertretung für A. Schwedusch bis 20.07 in Müggelheim.

Deshalb erst Freitag 21.07.2023 Anreise Heidelberg nicht über Nürnberg, wie so oft, wenn es gen Westen geht nach Schwaben zum Beispiel. Sondern Hermsdorf, Eisenach die A4 entlang. Mit Sommergrippe trotz Tee vorher. Kuchen vergessen, wie immer. Pause in Waldhessen, Motorrad – Hotel. PLZ BEBRA.

Unweit der Rhön.

Saarländischer Wein und Leipziger Blumen

Erinnerung an Elisabeth, die Heilige, die sich sehr um ihre Kinder gesorgt hat, als es um das Erben ging. Um das Sterben. So ist Thüringen z.T.in Hessen aufgegangen.Das liebliche Thüringen und Hessen, ja, ja.Freitag Abend in Hessen.Vogelsberg. Wald.

Am nächsten Morgen Aufbruch Richtung Südwesten, an den Neckar , Heidelberg in die Ringstraße, wenn wir sie finden.

Angebot M. Schneider, Musiker in H.

Lesung s.o. – plus Gedichte:S. in diesem Block „Dramatisches Gedicht“.

„22. 7. 23 Freitag am Abend in Heidelberg, Nähe Wolfsbrunnen“.

Nähe Bergkirche, ev…

Danach Gespräch.

Wegen Josephs Geburtstag am 29.7. zehn Jahre alt, Rückfahrt über Teisen/ Leipzig geplant.

4 Nächte Ober – Teisendorf in Bayern bei Salzburg 😃bis Donnerstag 27.07. 2023. 1.(Anreise-)Tag

Ohne Rehbraten vom Jäger in H.Z. und ohne Brahmskonzert mit Bassist/Chello/Grosse Geige am Abend deswegen schon am Sonntag weg von West nach Ost in D – SÜD. Deutsche Erinnerungen bei der Querfahrt (Kaiserfahrt).

PC ANGEBOT bei Suche nach vertretbaren Preise mitten im Sommer, gelinkt. Lagorithmus 60.- euro pro Person, Übernachtung mit Frühstück. Und das mitten in der Ferienzeit.

Ankunft Sonntag 23.07.

  1. Tag Urlaub in Bayern

Gegen Abend .

Bei Michael Schneider wegen Fluchtgefahr der bis zu drei Hunden – Meute: TÜR ZU.

Wegen Strasse, Gasse am Hang. PKW s. Mordwerkzeuge.

Bei Joseph und Sissy umgekehrt: TÜR ZU.

Wegen schwarzer junger Katze.

Sie will ständig „rein“.

Bei “Hofwirt” Sauerbraten als Ersatz für Neckar – Reh.

Essen fast ein Problem eigentlich das Vergessen. Nämlich eigene Fresstasche bei Michael Schneider gelassen.

Ach – Bayern. Berchtesgadener Land.

BGL gleich Betriebsgewerkschaftsleitung in DDR-ABKÜRZEL.

Pilgerstätte nach dem 2. Weltkrieg.

Hoch oben auf dem Berg.

Jetzt Dokumentationszentrum.

2.Tag

(K)ein schöner Tag am Berg „Rauschenberg“.

Wandern am Fuss des Berges. Ausgetrocknet der Taubensee, der NAMENSGEBER DES HOTELS. Aufzug zum Gipfel kaputt.

Restaurant oben auf der Spitze des Berges und unten im Hotel geschlossen.

”Die Auflagen zu hoch”

Handy vergessen.

Deshalb nicht geklettert*, sondern nur über “Stock und Stein” allein rund um den See, der nicht abgefischt worden ist, sondern ausgetrocknet wegen fehlendem Regen und Schnee die Jahre hindurch im Sommer wie auch im Winter.

Wie man mir sagte auf Nachfrage. Ich kenne solche Ansichten aus den Mönchsteichen in Altenburg in Thüringen, wenn sie abgefischt werden.

*S.Lesung Ach, D. …vom Vorsprung… Felsen….Heli…

3.Tag Wandern. Ach. Bach

Von Ober – Teisendorf nach Teisendorf.

Hinwärts. Rückwärts TAXI.

Erkundungen wegen „leichter”Wege eingestellt. Du kannst einfach gehen auch ohne Berge von Feld zu Feld.

4.Tag Salzwege, Stationen.

Kriege wegen Salz?

Salzburg.

Oberteisen.

Pässe.

Wie hat mich der Sepp angesehen, der Mann von Sissi: der Türkenkoffer!

Ah…Ich muss mir einen Koffer kaufen.

Also Salzburg, zwanzig km entfernt von Oberteisendorf.

Mit der Burg.

Blick vom Inn.

Da wird es Geschäfte geben: „Wie es früher einmal war.“ Da kann ich mir einen Koffer kaufen zum Klettern und der Spazier – Stock ist nicht mehr der Steig- Bügelhalter meiner Lasten in der Zelefantüte mit Werbespruch von Aldi, sondern das 3. Bein des Pilgers.

ALSO

Rucksack, genäht, Schnallen, wenn auch nur zum Schein. Und Soldatengrün. Ranzen. “Heute wollen wir das Ränzlein schnüren.“ – Wir waren in Salzburg und haben Jedermann gesehen zu den Festspielen. Das ist lange her. Ja, ja die Städte am Fluss. Prag auch. Budapest. Und überhaupt Donau. Moldau. Elbe.

Leider allein gekauft für mehr als 80 Euro in der Dreifaltigkeitsgasse in Salzburg am Inn: den Rucksack in Anlehnung an die Wüstenwanderung vor 9 Jahren. Aus den Archiven von Martin Voigt, dem Vater meiner müden Frau, der es lieber war, als ich sie fragte, in der Kammer zu liegen um zu vergessen und zu schlafen.

Matthias Claudius:“Wo ihr des Tages Jammer vergessen und verschlafen sollt.“

Das war eine Fahrt. Du hast den Zugang nicht gefunden. So ist es, wenn du den Ehrgeiz hast ohne Navi auszukommen. Du versinkst ohne Orientierung.

Oh, GOTT.

OHNE GOTT UND SONNENSCHEIN BRINGEN WIR DIE ERNTE EIN.

Endlich Mut.

Endlich .

EINBAHNSTRASSE.

JETZT BURG.

KUPPELN.

DOM.

FLUSS.

Kaufen.Kein Essen.Keine Toilette. Aber den Sack auf den Rücken geschmissen. –

UND DER SEPP IST NICHT MEHR ENTSETZT. SISSI IST FROH

Du kannst nach Hause fahren über Berchtesgaden. Das ist aber dann das nächste Kapitel. Von Tag drei am Mittwoch dem 26.7… Vor unserer Rückreise am nächsten Tag.

Berchtesgadener Land nach einer Reise nach Baden – Baden vor Wochen, nach der Lesebühne in Heidelberg als Gast im Rainweg und am Hang gegenüber am Abend.

Der Rundweg über die Berge, entlang der Salzstraße immer nah dran an Austria. In Erinnerung an die Urlauberseelsorge in Östereich/ Kitzbühel und anderswo. Die Bergtour. Die Salzstraße. Der Abendspaziergang am letzten Tag im Berchtesgadener Land. Versprochen.

.

Tirol

Fortsetzung 4. Tag

Der Rückweg über die Berge.

Salzburg – Berchtesgaden – Ober – Teisendorf.

Du musst schon „um die Ecke“ fahren, wo du einen Gipfel siehst. So ähnlich war es in Salzburg mit der Burg. Nur – die Bauarbeiten haben mich aufgehalten, schnurstracks der Nase nach zu fahren, ohn Navi.

Zum Inn.

Ich habe es also aufgegeben per Landstraße zurück zu kommen. Die Straße: Salzburg in Österreich – Teisendorf in Bayern.Da gab es keine Schilder in der Stadt. Aber Berchtesgaden D.

Wie das wird, wusste ich nicht.

Der Tank war jedenfalls voll genug.

Der Magen leer.

Und keien Bedürnisanstalt in Sicht.

Also den Soldaten-Grauen- Auastria – Stil verlassen – „wie Preußen!“ – und zurück in `s bunte Bayern, wenn auch dort mit grundpreussischer Grundordnung. Das wissen die Östereicher am besten, wenn sie den Bayern ihre Spitznamen geben. Dass sie mich an Preussen selber erinnern aus ganz anderen Gründen? Keine Frage. Sie sind sich schon ähnlich. Odernicht? Waren ja Konkurrenten. Feinde.

Da, die Grenze. die keine mehr ist, nur ein paar Hinweise: Tempo u.s.w. in Stadt und Land.

Berchtesgaden ein schöner Ort mit unendlich vielen Umweltsündern, die aufgereiht auf einem riesigen Parkplatz stehen. So meine Erinnerung, als ich mit meiner Frau Margard vor vielen Jahren nach der Wende das erste Mal in der von Adolf Hitler gekennzeichneten Gegend umgeschaut habe, auch mit einem Fernglas – Blick nach oben auf das Adlernest.

Oder Königsee.

Oder…Oder. Wie hieß der See, an dem der DDR – Händler und Devisenbeschaffer Zuflucht gefunden hat.

Wie es heute ist? – ein ganz anerer Eindruck.

Prunkvoll.

Vielleicht von Berlin aus, dieser viel graueren Stadt, noch längst nicht am Meer. Wenn auch der Wind es ankündigt.

Ich lasse mich führen in Richtung Bad – Reichenhall, Traunstein und fahre jetzt nicht mehr Süd – West, sondern Nord – West.

Plötzlich die hohen Berge, die Salzstraße steigt hinauf zum Wirtshaus WACHTERL. Essen, Bedürfnisse regeln, hinunterschauen vom Balkon aus: besser Terasse. Die Balken aus Eiche.

„Darf ich draußen essen?“

„Ja, sicher!“

Dann kommt es: Essen und Trinken in Bayern, welches Seel un Leib zusammenhält. So katholisch ist das. Und hinunterschauen. Denkst du. Ja, aber der Lärm in den Bergen. Wir kennen das von einem Besuch am Gotthardt – Wendezeit – die Bürger der ehemaligen DDR wie Strafgefangene, die entlassen wurden und sich auf alle Wege der Welt machten.

Die Hochwege, die Tiefebene.

„Was ist hier los?“

„Manöver!“ – In der Schweiz war das noch schlimmer und noch grauer als in Österreich, der DDR und Berlin zusammen. Die sind ja auch noch Calvinisten, dachten wir – und an den Gemeindekirchenrat in Genf, Zürich, Basel. Damals und heute. Damals war in der DDR das ausgehende Mittelalter.

2023 meinen wir mit damals vor 30 Jahren.

Damals Leipzig 89.

Also Herrliche Berge zwischen Berchtesgaden und Bad Reichenhall. SALZSTRASSE. Alter Handelsweg. Hoffentlichkein Kriegsweg, denn die Völer haben Kreig geführt wegen Salz. Gut, wenn man im MOMENT nicht alles weiß.

„Ist der Krieg ausgebrochen?“, frage ich die freundliche Serviererin, als die Überschalljäger – unsichtbar – einen Höllenlärm produzieren.

„Na.“

„Gott sei dank!“

Nun aber Apfelstrudel, Hirschgulasch, Apfelsaft – wegen dem Fahren in den Bergen, wo du nicht immer hinunterschauen solltest, wenn du nicht ganz schwindelfrei bist und erst trainieren musst wie Goethe, als er den Kirchturm erstieg im heutigen Fankreich, gegenüber von Offenburg am Fuße des Schwarzwaldes. Du weist schon: „Strassburg auf der Schanz…“. MÜNSTER.

Die Ehrfurcht die GLEICHE.

DIE TIEFE.

DIE HÖHE.

DIE VERTIKALE.

Es gibt nichts Grosartigeres als den Menschen.

Nichts Verachtungswürdigeres. –

Lärm und Stille der Berge.

Krieg und Frieden.

Tolstoi und Dostojewski

Die Tolstoijewskis, sagen böse Nationalisten jetzt wegen dem Krieg. Was soll daraus werden. Deshalb habe ich am Abend in Heidelberg aus meinem Buch „Ach Dostojewski…“ vor 5 Tagen gelesen, begleitet von einem Bassisten und einem Klarinettisten: Ein jüdischer Komponist aus der Schweiz, der in die USA ausgewandert ist hat die Klagelieder und Gebete, den Lopreis und den Dank komponiert. Beziehungsweise: Die beiden haben für ihre Instrumente die Musik aus dem Orchesterwerk „hrausgesogen“.

Dann war plötzlich Stille. Kein Wort. Kein Ton mehr.

Ein guter Abend in Süd – WEST.

Mein VW ist nicht das Größte, wenn er mich auch hier hoch gebracht hat und auch wieder hinunter in den Badeort Reichenhall, auf die Straße, nördlich der Autobahn nach Ober – Teisendorf.

In meinen Bauernhof im Berchtesgadener Land. Neuhauser Hof, so heißt er, hat nichts mit dem Namen des Bauern und der Bäuerin zu tun oder mit ihren Söhnen und deren Frauen und den Enkeln.

Aber wir haben noch Stunden: in der Kammer zum Schlafen und Lesen. Mit dem eingemauerten Holzschrank von den Vorfahren, in denen die kostbaren Sachen schlummern.

Mit der Dämmerung. Noch mehr, wenn die Sonne nicht scheint.

Um Auszuruhen, um Wege zu machen, Besorgungen für den alltäglichen Gebrauch.

Abendspaziergang am 4.Tag, dem letzten, morgen gibt es vorerst keinen Abend mehr hier in diesem Abendfrieden mit dem Motorenlärm auf der Landstraße, eigentlich Tag und Nacht, von West nach Ost, Traunstein – Salzburg. Die wir gekommen sind.

Ich kenne den Weg: Richtung Traunstein, dann links über Felder, bis zur Kapelle.

Die Waldberge

Der Maibaum

Am Eingang zur Kirche

Wir in Europa

Kapelle für den Nachwuchs

Von Ferne… und zurück in den Hof und die Gute Stube mit der Fensterbank im Flur: DER GOLDENE HAHN. DER ROTE HAHN. AUS METALL.

A DIEU AM MORGEN DES NÄCHSTEN TAGES… in Richtung Regensburg und Leipzig – Berlin.

Alternativlos

Anmerkung zu den Bildern. Ausnahmslos selber aufgenommen. Die Berg – Bilder sind eine Erinnerung an die Jahre der Urlauberseelsorge 2009, 2010 und 2012 in Kitzbühel und Schwaatz.

Die ganze Reise ware eine Erinnerung daran.

Im Gebet für die Menschen, denen wir dort begegnet sind, die wir begleiten durften.

Hervorgehoben

Dramatisches Gedicht

Lesungen am 11.Juli und am 22.Juli. Einmal in einem Haus der Generationen in Leipzig, von meiner Frau vermittelt.Das andere mal – zum 2. Mal – in der schönen Stadt Heidelberg. Vielleicht hat jemand Lust mich einzuladen im Sommer. Ich lese gern. Hier ein paar Vorschläge. Wer lieber selber liest im stillen Kämmerlien oder an einem See In Mecklenburg oder wo es stürmischer zugeht. Das meiste ist im Handel erhältlich.

Nächstr Gottesdienst Pfr.i.R. Michael Wohlfarth: Nicolaikapelle, Köpenick, Trift 9.00 Uhr erster Sonntag im August. Herzliche Einladung.

Hervorgehoben

Der Gute Hirte

In tiefsten DDR- Zeiten gab es einen offiziellen Lehrertag. Da wurden zu Hause Würste in einen extra Beutel gepackt oder besonders schöne Blumen gebunden. Die Bauerngärten in Ost – Thüringen waren auch zu schön, als dass nicht alle Besucher stehen bleiben mussten um zu bewundern, was da wuchs.

Keiner stolperte einfach so in einen Vierseithof, sondern verharrte und bewunderte – und besprach.

Lehrertag.

Lehrerinnen, ein wichtiger Beruf.

Die Schulkinder überreichen zu Beginn der Stunde ihre Geschenke.

„Hoffentlich wird aus der 3 eine 2.“

Die Hoffnung ist berechtigt. Sie soll es ja auch immer geben.

So denken Eltern und Kinder, Großeltern und Enkelkinder.

Also ein Schelm, der Arges dabei denkt.

Wirklich.

Und Pfarrer – Tag? Den gab es offiziell nicht. Beileibe nicht. Niemals und nimmer.

Etwa auch Lehrer- Christenlehrer?

„Das wollen wir nicht.“

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Den gibt es auch heute nicht, wie es auch den Lehrertag natürlicher Weise nicht gibt.

Trotzdem könnte zum Hirtensonntag jemand auf die Idee kommen, dem Christenlehrer, dem Jungscharleiter – immer auch LEITERIN – an diesem Tag MISERICORDIAS DOMINI – eine besondere Freude zu machen, um sich zu bedanken dafür, dass er ein guter Leiter, eine gute Leiterin, ist und Dank sagen nicht nur dem Menschen gegenüber, der redlich und freudig seinen Beruf ausübt, sondern auch Gott gegenüber.

Nichts ist selbstverständlich.

Hirte. Pastor.

Hirtin. Pastorin.

„Soll ich meines Bruder Hüter sein?“

Ja, das sollen wir in Christi Namen.

Das können wir.

Ich wünsche allen, die Hirtin oder Hirte sein wollen, alles Gute – mich eingeschlossen – damit wirklich alles gut wird.

Amen.

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Quasimodogeniti 23

Der erste Sonntag nach Ostern ist ein Taufsonntag. Taufe ohne Ostern ist unvorstellbar.

Wir taufen in den Tod Christi, damit wir mit ihm auferstehen zu neuem Leben (Brief des Apostel Paulus an die Gemeinde in Rom).

Quasimodogeniti ist nicht wie sonst üblich der Anfang eines Psalms. Diesmal ist es ein Auszug aus einem Brief des Apostel Petrus: Wie die neugeborenen Kindlein sollen wir die Milch des Evangeliums trinken, damit wir wachsen im Glauben. Also die Getauften sind gemeint. Diejenigen, die Christen oder Christinnen geworden sind.

Petrus kennt die Gefahren. Er kennt die Gleichnisse Jesu. Vor allen Dingen das vom vierfachen Ackerfeld. Da gibt es den Weg, auf dem viel Samen zertreten wird. Oder die Vögle fressen ihn auf. Und er kann nicht aufgehen. Da gibt es die Dornenbüsche, unter die der Same fallen kann. Und er erstickt an diesem Ort. Und den Felsen gibt es. Dort verdorrt die schwache Pflanze. Es fehlt ihr der Boden. Und dann gibt es das gute Land. Dort geht der Same auf und bringt hundertfältige Frucht.

Diesmal vergleicht er die Neugetauften mit Säuglingen, die der Muttermilch bedürfen. Damit sie wachsen.

QUASIMODOGENITI.

Ich wünsche Ihnen weiterhin eine gesegnete Osterzeit und Begegnungen mit Menschen, die Ihren Glauben stärken.

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Karwoche, Gründonnerstag und Karfreitag

In der Nacht, als Jesus verraten war … der Beginn einer Predigt in einer evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde am Grün – Donnerstag in der Mitte Berlins.

Nahm er das Brot…

…und den Wein.

Brot und Wein, die uns heil machen wollen in unserer kranken Welt, die in Propaganda und Verlust der Mitte versinkt.

Wer ist denn die Mitte?

Das ist Christus, unser Herr und Heiland, mit dem wir leben und sterben wollen, so der Heidelberger Katechismus.

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12.März

Der Sonntag heißt OCULI nach dem Psalm 25, Vers 15:

Meine Augen schauen stets auf den HERRN; denn er wird meinen Fuß aus dem Netz ziehen.

Es ist der 3. Sonntag in der Passionszeit.

Hier die Predigt, gehalten im 10.00 Uhr-Abendmahls-Gottesdienst in Berlin Müggelheim, Dorfkirche.

DER GLAUBE KOMMT AUS DEM HÖREN AUF GOTTES WORT. Gelernt in meinem ersten Konvent, Schmölln – Thonhausen von 1975 bis 1988 (Kreisjugendpfarrer von 1977 bis 1984).Begleitung durch den Staatsicherheitsdienst von Anfang an. Belegt durch die Leipziger Akte „Vermittler“. OPK-Operative Personenkontrolle, 500 Seiten,

mit freundlichen Grüßen

Margard und Michael Wohlfarth

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Ohne Titel

Gestern Weltgebetstag der Frauen

Weisheit das Stichwort für die Gebete aus Taiwan

Unser Garten vor 10 Jahren

Unsere Liebe zu Rußland. Dort schaufel die Priester der Othodoxen Kirche nicht mehr ihr Grab. Mußten es schaufeln nach der Großen Sozialistischen Oktober Revolution. Dort scheinen die Kuppeln golden und die Kirchen werden nicht mehr umgestaltet in Pferdeställe und Lagerräume – wenn nicht Schlimmeres: Als Reservoir für Steine, wenn ich bauen will.

Bauen hieß auf deutsch in der Lutherzeit b a w – das ist: ICH BIN.

Unsere Dankbarkeit gegenüber diesem Land. Es hat Gorbatschow hervorgebracht mit seiner Larissa. Er hat zugestimmt, dass Deutschland wieder eine Nation wird. Ihm verdanken wir es: GORBI,GORBI – haben wir gerufen, damit nicht geschossen wird auf dem Leipziger Ring. Unserem MEIDAN im Herbst und im Frühjahr der Jahre 1989 und 1990.

Ihm ist versprochen worden, dass Rußland dadurch keinen Schaden nimmt.

Ich bin unter den Linden gewesen nach dem Tod der englischen Königin Elisabeth der II. als ich hörte: MICHAIL GORBATSCHOW ist eingeschlafen und die russische Botschaft hat ein Buch ausgelegt zum Kondolieren. Der Botschafter hat sich gefreut, dass so viel gekommen sind. Mir hat er einen Stuhl in seinem Palast angeboten bis ich an der Reihe war, mich an den Schreibtisch zu setzen mit dem riesigen sowjetischen Glasfenster vor Augen: DER KREML mit seinen Türmen und Kirchen. Dort habe ich mich bedankt bei MICHAEL GORBATSCHOW, ein Werkzeug Gottes für uns – wie manche Herrscher im Alten Testament.

Das erste Mal nach unserem Umzug nach Müggelheim, einem Wildschweindorf im äussersten Südosten Berlins, waren wir zu Sylvester 2007 am Brandenburger Tor.-An einem 3. Oktober sind wir dorthin gegangen und waren schwer beleidigt, wie man dort den Tag der Deutschen Einheit begeht. -Gefeiert? –

Auch an einem 1. Mai und an „Einem Tag für das Leben“. – Charli hebdo in den Farben der Trikolore haben wir dort gehört und gesehen.

Wutbürger?

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Wasserfarben

1.

Die Ausstellung in der Alten Schule – erinnere ich mich – in dem Berliner Dorf Müggelheim, neulich.

Einem Dorf in der Mark Brandenburg damals.

Als es Napoleon nicht gefunden hat.

Als seine Soldaten ernährt werden mussten wie heute in der Ukraine, als die Truppen vorrückten.

Vor einem Jahr.

Die von Russland auf alle Fälle, weiß ich noch. Aus den offiziellen Medien, als der Krieg angeblich begann, besser: sich ausweitete außerhalb der Industrie im Osten des Landes.

Vor einem Jahr.

2.

Zu Hause die Bilder der Pröbstin. Auf Karten zum Verschreiben und Verschicken. Format Große Briefe.

3.

ZEICHENSTUNDE in der Wasserstadt. Im Ostteil der Stadt, hätte früher der RIAS verkündet, wenn er hetzte und über Köpenick sprach.

4.

Berlin. Berlin. Berlin. Friedensstadt?

Heute die Käßmanns und andere vor dem Brandenburger Tor.

Frieden schaffen ohne Waffen.

Gestern das Gegenteil: Waffen für den Frieden.

Der Frieden muss bewaffnet sein.

Wasser, Wasser, Wasser auf die Mühlen der Ströme.

Die Wasserfarbe ist Rot.

5.

Sie münden in den Don.

In das Asowsche Meer.

6.

Der Stille Don.

Die Kosaken.

Die Roten und die Weißen.

Die Bolschewiki und die Menschewiki.

Die Liebesgeschichten quer front und nicht quer sex.

Sie haben uns erschüttert.

Und jetzt?

7.

Lenin hat die Freikirchler geschützt, weil er die Aufklärung mochte und die USA liebte.

Und Russland hasste?

Und Chruschtschow?

Im Überschwang der Gefühle die Krim an Kiew?

Und die Schuhe wie Araber in die Hände und auf den Tisch.

Verachtung und Spott in der großen Stadt New York in seiner Schulbank:

UNO-Hauptquartier.

8.

Er war ja selber ein ukrainischer Bauer, der allzu gut wusste, was Stalin tat.

9.

Napoleon hat Müggelheim nicht gefunden als Ernährungsgrundlage für seine Soldaten.

Andere schon.

Wir den Mugel.

Die Grabstätte der Spreewanen.

Der herrliche Müggelberg und der herrliche Müggelsee haben es ihnen angetan.

Das Stromland zwischen Dahme und Spree.

Alle Seen sind Flüsse und alle Flüsse sind Seen.

Kein Stausee. Hier geht etwas ineinander über wie Wasserfarben.

Aquarell.

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Wir freuen uns,

dass Anja den Preis bekommen und hochkarätig verdient hat. – Wer sonst? – Und ihr Mann gleich mit, der seit der Gründung der Schule mit Dr. Inge Tiez – Matuszak und Birgit Kriesche (1.Direktorin, zur Zeit Sabbatjahr) den sehr wichtigen Posten des Hausmeisters übernommen hat, den Aufbau der Bibliothek mit einer reichen Auswahl reformatorischer Schriften (Sponsoring: Protestanten – Verein Niederlande) durchgestanden hat, die Errichtung der großzügigen MENSA und – den ganz gewöhnlichen Schulalltag! – Auf dem Bild Herr Eberl, zuständig für alles, was Schule in der Mitteldeutschen Kirche angeht (mitteldeutsche Schulstiftung in der EKM) und die derzeitige Direktorin, Frau Sabine Ulrich, ehemals Leipzig.

Es ist der 2. Preis, den das Gymnasium in Bezug auf das christlich-jüdische Verhältnis bekommt. Der erste Preis war ein Filmpreis aus Bayern, der die alte jüdische Stadt Altenburg aufgespürt hat mit ihrem Gebetshaus ( Tiez-Matuszak, Historikerin, Deutschlehrerin, jetzt wohlverdienter Ruhestand).

Mit freundlichen Grüßen die Ehrenmitglieder im Vorstand des Fördervereins

Michael Wohlfarth, Gründerpfarrer der Schule (Altenburger Akademie – Arbeitsgemeinschaft Schule)

Margard Wohlfarth, Pfarrfrau: „Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen, noch tritt auf den Weg der Sünder, noch sitzt wo die Spötter sitzen, sondern hat Lust am Gesetz des Herrn und sinnt über seinem Gesetz Tag und Nacht!

Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit und seine Blätter verwelken nicht.

Und was er macht, das gerät wohl.“ (Psalm 1 – 3)

Dieser Psalmvorschlag ist zum Gründungsgebet der Schule geworden und der BAUM zu einem ihrer Symbole.

S. dazu „Rede vom Baum“ AUF DEM WEGE, epubli berlin. Die Rede wurde zur Eröffnungspredigt der Schule am 12.August 2001.

S. a. Internetauftritt Christliches Spalatingymnasium in Altenburg/ Thüringen.

Besonders die Tafeln zur Geschichte der Schule.

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Brief-

Gefäße des Zorns.

Liebe Schwestern und Brüder,

ich bin durch eine Veranstaltung in der Katholischen Akademie Berlin (Hannoversche Straße) dem Philosophen Peter Sloterdijk begegnet, der mich veranlasste, näher hinzuschauen, was der so macht, tut und lässt im main stream der Zeit.

Da sind: „Die Götter, die wir riefen – Den Himmel zum Sprechen bringen“, rezensiert von einem Focus – Journalist anno 2020. Also zu Beginn der Pandemie Covid 19 weltweit.

Weit vorher und auch zitiert in meiner Erinnerung von ihm in dem Thomas von Aquin – Haus: „Zorn und Zeit.“

Es ist nicht gut, wenn man nur im innerkirchlichen Dialog bleibt und nicht mehr auf die Äußerungen von außen achtet, z. Beispiel auf den Hinweis, dass es neben der Lieb gottes auch den Zorn Gottes gibt. Jedenfalls in Sloterdijks Wahrnehmungen und sicher auch anderer.

In meiner Erinnerung am eindrücklichsten zu diesem Thema außerkirchlich der Film „Der Zorn Gottes“. Mit Klaus Kinski in der Hauptrolle. Verstörend in der Konsequenz eines Befehlshaber in den kolonialen Zeiten Südamerikas.

Unser Eindruck: Wenn wir an die Grenzen der Vernunft stoßen oder an das, was wir vernünftig nennen, fällt uns ein, dass es Worte gibt, die wir meinten vergessen zu können: Das Wort der Bibel. In Wendezeiten ist das besonders so. In Katastrophenzeiten: Biblische Dimensionen hören wir dann. Lesen wir dann. Sagen wir selber. Und das ist nicht gewollt, sondern naturgemäß. Oder Apokalypse.

Es war sicher schon immer so.

Ich komme aus einer Tradition, die lutherisch ist und auf Bildung großen Wert legt. Nicht so sehr auf Ideologie. Ja, ich glaube sogar mit Meister Eckardt aus Thüringen/Erfurt, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen tiefer Frömmigkeit und Bildung. Aus diesem Grund habe ich mit meiner Frau und einigen engagierten Gemeindegliedern 1988 die Altenburger Akademie gegründet mit den schönen Titeln: Weltbild, Gottesbild, Menschenbild. Wohl wissend, dass es sola fide ist, der Glaube, der uns trägt und geschenkt wird, wenn wir darum bitten. Aber durch die Gründung eines Gymnasiums haben wir die Erfahrung gemacht, dass wir uns sehr wohl auch ein Bild machen müssen, eine WELTANSCHAUUNG haben müssen, wen wir konstruktiv etwas aufbauen wollen. Um so mehr in einer post-sozialistischen Jugendweihe – Gesellschaft.

Sloterdijk beschreibt Menschenbilder und bringt dabei den Leser zu der Erkenntnis, dass das Menschenbild mit dem Gottesbild sehr eng zusammen hängt. Und schon daraus ergibt sich sich dann ein bestimmtes Weltbild.

Und wenn es dann um den Gott geht des Ersten Testamentes und des Zweiten Testamentes, fragen wir zu recht: Ist das wirklich unser Weltbild. Müssen wir fragen oder ignorieren.

Deswegen haben wir einen Gemeindeabend zu diesem Thema angeregt und auch durchgeführt.

Wenn es Sie interessiert rufen Sie auf – wie die Besucher dieses Abend – was die Stellenangeben der Bibel für Sie dabei hergeben z. B. in den Fragen des Paulus.

Sind das denn unsere Fragen?

Schreiben Sie, falls Sie Fragen dazu haben an michael.wohlfarth@t-online.de

Eigentlich kann man nur gemeinsame Antworten finden auf die Frage nach Gnade und Barmherzigkeit. Denn genau darin ist auch die Frage nach dem Zorn Gottes eingeschlossen und seiner Herrlichkeit.

NIMM UND LIES!

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El Roi-

EL gleich GOTT, der mich sieht.

Meine Frau erzählte mir, dass ein Herr gar nicht bestätigen wollte, dass Gott ihn sieht, wie das die Jahreslosung für dieses Jahr in der Evangelischen Kirche sozusagen ausgelost hat. Er könne es nicht. Er muss seine Frau pflegen und das ginge bis an die Grenze seiner Kräfte. Ich muss zugeben, mir gefällt dieses Wort auch nicht besonders: Du bist ein Gott, der mich sieht aus dem 1. Buch Mose. Ich denke da zu erst an den Struwelpeter und an die Frau Mama, die dem Konrad einschärft, brav zu sein und kein Unheil anzurichten. Sie sei dann wohl einmal weg.

Konrad richtet Unheil an.

Die Daumen sind weg.

Er soll fromm sein, steht da auch bei Heinrich Hoffmann in seinem super Buch.

Noch frommer ein Bild, welches mir nicht aus dem Gedächtnis geht: Ein Kind in der Stube, die abgeschlossen ist und ein DREIECK über dem Ganzen.

Das Auge Gottes.

„Gott sieht alles“ – aber der Nachbar sieht mehr, spotten de Erzgebirgler.

Leider fallen mir zuerst diese Bilder und Storys ein, wenn ich die Abstraktionen dazu sehe auf den Plakaten.

Manche jedenfalls.

Sicher sieht Gott alles.

Aber solch ein Spruch aus dem Zusammenhang gerissen, kann nach hinten los gehen.

Ist er eigentlich tröstlich gemeint. Darum ging es ja wohl im Gemeindeabend, von dem meine Frau erzählt hat. Ich meine nicht. Deshalb muss man die ganze HAGAR – ISMAEL – ABRAM – SARAI – Geschichte lesen. Ein ganzes Kapitel des 1. Buches Mose. Das Sechzehnte.

Wir haben es jetzt in einem Gottesdienst versucht.

Nimm und lies!

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Das Licht der Vernunft, christliche Aufklärung.

„Die Vernunft ist eine von Gott geheiligte.“

„Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre Eure Herzen und Sinne.“

Der letzte Sonntag im Januar ist der Bibelsonntag.

In meiner letzten Pfarrstelle in Altenburg/Thüringen haben wir die Bibel à la Peter Hertzsch+ in die Brüderkirche am Markt hineingetragen. Ein besonderes Stück: es war die Bibel, die Georg Spalatin Luther auf die Wartburg geschickt hat, weil er ihn darum gebeten hatte als Junker Jörg, der dort oben die Bibel in die deutsche Sprache übersetzte und auf Hilfe von außen angewiesen war. – Diese Bibel wurde im Rathaus der Stadt aufbewahrt.

In den 90iger Jahren ging das ohne große Sicherheitsvorkehrungen. Die Einheit Deutschland war noch nicht so weit vorangeschritten – jedenfalls nicht im Detail.

Jetzt befindet sie sich in einem „Sicherheitstrakt“, bewacht durch Museologen.

Ja, das Osterland/Altenburger Land war Europa und Altenburg eine Stadt des Mittelalters.

Erst danach wurde sie Industriestadt, in der Textilien hergestellt wurden. Hauptstadt des Uranbergbaus und Braunkohleabbaus. Sie „strahlt“ noch heute, wenn man so will.

Der Bibelsonntag in diesem Jahr ist auch der so genannte Verklärungssonntag. Das Matthäusevangelium erzählt die Geschichte von der Wanderung Jesu mit dreien seiner Jünger auf einen Berg, den Verklärungsberg (Führer einer Reisegruppe in Israel).

Dort ereilt sie das Gesicht einer eigenartigen Trinität: MOSE, ELIA, JESUS.

Scheinbar sind sie im Gespräch.

Aber noch mehr: Sie hören eine Stimme.

„Dies ist meine lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. Auf den sollt ihr hören!“

Eine lichte Wolke, wie auf dem Sinai, wo Mose Gott nicht sehen durfte.

Zum Evangelium ist unbedingt der Korintherbrief zu lesen mit den Erfahrungen des Apostels im vierten Kapitel: „Wir werden verfolgt, aber wie ängstigen uns nicht.“

Paulus, der auch das Licht seiner Heimsuchung erst schrecklich, dann verheissungvoll erleben musste auf seinem Irrweg nach Damaskus. Er kehrte um und es wurde ein Weg der Mission für den, dem er begegnet war: JESUS.

Ebenso ist auf den brennenden Dornbusch hinzuweisen. Schlechthin die Beispielgeschichte der Offenbarung Gottes für Israel und die Welt. Im 2. Buch Mose, Kapitel 3, wo Mose im Familienbetrieb seines Schwiegervaters Jethro im Gebirge die Schafe hütet und den Busch brennen sieht und ihm eine Stimme sagt: Zieh die Schuhe aus. Dieser Boden ist heilig. Er tut es und erfährt den Gott Israels, der sein Volk nicht im Stich lassen will und einen Leader sucht, der es aus Ägypten führt in ein Land, das JHWH im zeigen wird.- Der Busch, der brennt und nicht verbrennt.

Feuer.

Zum Schluss möchte ich noch hinweisen auf unser sehr schönes Buch „Auf dem Wege“, herausgegeben von Margard und Michael Wohlfarth, Satz von Günter Schade bei epubli Berlin. Dort ist die Predigt, gehalten am 8.Februar 2014 in der Friedenskirche zu Niederschöneweide (Berlin), auch zum Fest der Verklärung zu finden:

Mit Blick gewissermaßen auf „mein Fenster“ in der Brüderkirche Altenburg in Thüringen, meiner letzten Dienstkirche, gegenüber der Kanzel: VERKLÄRUNG CHRISTI.

Zum selben Text.

Also vor neun Jahren.

Noch keine KRIM, aber schon MAIDAN und DONBASS.

Krieg, Bürgerkrieg. Bruderkrieg: Unser Freund JURI aus Tscherkassy (mitten in der Ukraine/noch Sowjetunion/Sommer 1989),- er Russe, seine Frau Ukrainerin – hat mir damals gesagt: Michael, es wird hier einen schlimmen Bürgerkrieg geben. Ich habe Juri nicht verstanden. Beziehungsweise im August 89 falsch verstanden.

Jetzt verstehe ich ihn.

Ich ehre sein Andenken.

Wir glaubten alles müsse sich so drehen, wie bei uns: Leipzig, Friedensgebete, erste Demonstrationen.

Nein, er hat genau die andere Dimension gemeint: Nation, Ost gegen West, Rom gegen Moskau. Der Hintergrund war uns ziemlich neu. Als Untergrund erschien er uns eher als SUMPF. –

Alle Völker haben ihre eigene Geschichte.

GOTT SEI DANK GIBT ES ABER AUCH DIE EINE GESCHICHTE.

DIE GESCHICHTE GOTTES MIT UNS.

Bitten wir, das er uns gnädig sei.

ADIEU-SHALOM

S. a. Michael Wohlfarths BLOG

VERKLÄRUNG oder…/26.1.22 /

Predigt vom 30.01.2022 Stadtkirche Köpenick

ebenfalls mit Anzeige des gerade erschienen Buches in bearbeiteter Auflage s.o.

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Predigt in der Epiphaniaszeit im Neuen Jahr.

Ich schäme mich des Evangeliums nicht, sagt der Apostel und meint Rom, wenn er von der Welt schreibt und vom Gericht, das über der Stadt liegt.

Über dem Weltkreis.

„Vom Himmel herab kommt der Zorn Gottes.“

Wie ein Gewitter.

In dieser Stadt, in diesem Weltkreis, den die Soldaten gezogen haben, predigt Paulus und verkündet das Evangelium von Jesus Christus, dem Retter der Griechen und der Juden.

Natürlich könnte er sich auch schämen, fremd schämen, und gar nicht erst hinfahren in diese Stadt mit ihrem Körperkult und Götzendienst.

Body, Body.

Er tut es trotzdem.

Er will es.

Er ist Jesus begegnet.

Der Lehrer der Völker, den sie geköpft haben zum Schluss wie Störtebecker, sagt die Legende da draußen, fast v o r den Toren Roms.

Vor der Kathedrale, der Pauluskirche. Schmucklos un-katholisch.

Ein Franziskaner erklärte es uns im Paulusjahr.

Paulus schämt sich nicht unter all` den Schülern, die alle Lehrer haben: Besiegte, Griechen. Haussklaven.

Im Römisch-Griechischen Stil ringen sie.

Es sind eben Klassiker.

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2. Advent 22

Wir singen immer noch und jetzt können wir gar nichts anderes singen: VERLEIH UNS FRIEDEN.

Wir sind quasi Kriegspartei im Russisch – Ukrainischen Krieg, zu dem es gekommen ist, weil es zu viel Macht gibt auf der Erde und zu wenig Rücksicht, auch und gerade in der Politik. Um so mehr rufen wir: Oh Heiland reiß den Himmel auf und komm herab im schnellen Lauf.

Außerdem war es ein Grundfehler der westlichen Politik, die so -genannte 2. Welt zu vernachlässigen. Mit ihrer tiefen Depression nach 1989. Besonders in der Sowjetunion und folgendem Russland.

Es gibt Zeitgrenzen. Das haben wir schon im sozialistischen Ungarn vor 1989 festgestellt.

Weil es Geschichte g i b t und GRENZEN. Und es gibt Menschen und Völker, die je ihre eigene Geschichte haben. Das ist vor der Kultur und vor allen Dingen ernst zu nehmen. Auch weil da Archaik eine große Rolle spielt.

Nicht nur in der Psychologie.

Und es gibt Religionen.

Sehr verschiedene Prägungen, Mentalitäten, die nicht unbedingt wachgerüttelt werden sollten. Und dann ihr wahres Gesicht zeigen. Das Gesicht der zerstörten Erde und des Menschen, wie er wirklich ist: gut u n d böse.

Erlösungsbedürftig.

Das ist biblisch und mit Sicherheit auch wissenschaftlich. Um einmal dieses Hilfswort zu gebrauchen.

Es gibt Freiheit.

Aber wir sollten klug sein und sie nicht missverstehen- in der Macht nicht, in der Selbstermächtigung erst recht nicht.

Am Besten: gar nicht. Sehr schnell wird aus Missverständnis Missbrauch.

Frieden? – gibt es vielleicht gar nicht.

Ausser wir bitten darum und er wird uns geschenkt.

Verleih uns Frieden gnädiglich.(Martin Luther).

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Predigt zum 1. Sonntag im Kirchenjahr:1.ADVENT

Das Bild zum Block ist der Arbeit der Vorbereitungsgruppen für den Weltgebetstag der Frauen entnommen und schon eine Weile her.

RUACH ist weiblich und heißt Geist.

Der Geist Gottes- die RUACH (hebräisch) – schwebt über den Wassern (Genesis 1.Kapitel).

Es sieht auch aus wie Feuer.

Feuer ist ein Symbol für Geist und Buch, die Flamme, gebändigt, nicht wütend.

Ich wünsche allen Lesern einen Advent, der uns lebendig macht für die Ankunft des HERRN. Für die Ankunft Gottes in dem Kind von Bethlehem, unerwartet, bloß und arm. Schutzbedürftig. das ist ja gerade das Geheimnis der Weihnacht: Wir erwarten jeden Tag das jüngste Gericht – nicht unbegründet – und dann ist da Weihnachten, der Heilige Abend.

Noch einmal Glück gehabt?

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Reformation

Tagebuchnotizen

Heute ist wirklich Montag der 31. Oktober, Reformationsfest.

In Berlin nicht anerkannt als staatlicher Feiertag.

Das Toleranzedikt Friedrich des Großen wirkt nach (SMAIL).

Obwohl er wohl kein großer Frauenfreund gewesen ist im Unterschied zu seinem sächsischen Kollegen.

Vielleicht gerade nun deshalb Clara Zetkin und 8. März: Internationaler Frauentag der Kommunistischen Internationale im Land Berlin. Eine junge Stadt (SMAIL)!!!

Peter Hahne will vielleicht auch deshalb Gott zurück holen in die Politik!? S. seine Rede an der Theologischen Hochschule in Basel anläßlich der Verleihung der Ehren-Doktor-Würde für ihn, auf allen einschlägigen alternativen Kanälen abrufbar.

Berlin gibt ihm recht. Woanders würde ich das nicht so ohne Weiteres sagen.

Jedenfalls habe ich gestern die Reformationsagenda in meinem GD Buch als Grundstruktur (Lieder, Texte) genommen: Römerbrief, wie es sich gehört, Seligpreisungen, Psalm 46. Da ich südlich von Wittenberg im Garten war habe ich meine musikalische kirchenchor – begeisterte Ehefrau Margard Wohlfarth aus der Ferne gebeten, Liedvorschläge der Gemeinde zu unterbreiten. Die Kantoren nehmen ihre Sache sehr ernst und wollen sie schon Anfang der Woche haben, Dienstag. Früher (SMAIL) gab es eine Achtundvierziegstundenregelung (zwei mal SMAIL). Und sie hat wirklich ein Lied eingeschmuggelt aus der Agenda 30. Oktober. WOHL DENEN, DIE DA WANDELN VOR GOTT IN HEILIGKEIT. Kein Smail!!! mit und ohne staatlichen Feiertag.

Dieses Lied war mit eine große Stütze nach dem Gottesdienst, als mich eine gebürtige Bulgarin/Rumänin ansprach und mir ihr Leid klagte. Und mir ihre geschunden Hände zeigte, Unterarme, zerschlagenen Zähne. Alles andere ist Seelsorge. Die Konkreta muss sie erfahren nicht bei einem RUHE-STÄNDLER, sondern in einem Büro der Kirche, am besten dieser Gemeinde. Ich habe sie gefagt, warum sie umgekeht ist auf dem Weg zum Mahl des HERRN. „Ich wußte nicht, ob ich darf…“ Sie gehört keiner Religionsgemeinschaft an.

Mir fielen nach dem Gespräch Filme ein, die ich gesehen hatte. Schlimme Filme und

Mein Buch „Der grüne Salon“ – Wer steht vor der Tür?

Ich habe das Manuskript angeboten. Vielleicht übernimmt es jemand. Meiner Erfahrung nach niemand.

HÖCHSTENS JETZT DURCH DEN KRIEG. FÜR DEN HABEN WIR DIE KERZE MIT DER TAUBE ANGEZÜNDET UND LUTHER GESUNGEN: VERLEIH UNS FRIEDEN GNÄDIGLICH… WIE EIGENTLICH IMMER UNABHÄNGIG VON DEN JEWEILIGEN FARBEN DES KIRCHENJAHRES UND MARGINALISIERTEN TEXTEN.

SEIT DER FRIEDENS- UND FREIHEITSBEWEGUNG IN OSTEUROPA. GLASNOST UND PERISTROIKA. AUSGERUFEN VON MICHAEL GORBATSCHOW.

Immer wieder Osteuropa. Immer wieder der Westen, der versagt in seinem Narzismus und versinkt in seinem Wohlleben.

WOHL DENEN, DIE DA WANDELN VOR GOTT IN HEILIGKEIT.

Und dann ist noch ausgesucht worden: Nun freut euch liebe Christen g’mein. Danke an meine Frau.

Danke an die Ehrenamtlichen.

Danke den Wenigen, damit die Stadt auf dem Berg fein lustig bleibt.

Und im TOTENHAUS der gläubige Jude auf den Tisch springen kann und tanzen.

Lesen sie Dostojewski, auch wenn er ein Russe ist, ein echter Russe! Lesen Sie ihn wegen Raissa, der Ukrainerin. Gebildet, schön, die Hand ihres Mannes führend, wenn er Dekrete schreibt.

Und nun doch noch der Nachtrag zu Wittenberg: Die vielen Schilder* an jedem Haus. Emaille. Schwarz und Weiss. Die Professoren der Universität, die Buchhändler, die Buchdrucker. Die ganze bürgerliche Gesellschaft, über die auch die Pest hereinbrechen kann, die Revolution, die ihre Ikone so verachtet hat: der Dr. der Theologie Martinus Luther.

Die Bauern.

*Ich kenne kaum eine Stadt, die so übersät ist. Du kannst nun durch die Straßen gehen und den Kopf verrenken, weil du entziffern willst, wer wo und wann gewohnt hat. Kurz, lang, immer.

Schönen Reformationstag! Mit oder ohne Staat.

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Predigt 16.10.22

https://wordpress.com/post/kaparkonaorg.wordpress.com/46

Link aufrufen „Tagebuchnotizen“ zu Wittenberg, Leipzig. Anlass: Fahrt nach Wittenberg am Vorabend des 9.Oktobers /Lichterfest Leipzig zur Erinnerung/s. a. „memorial“.

Meine erste Pfarrstelle Thonhausen bei Schmölln mit den Filialen Mannichswalde, Schönheide und Wettelswalde /Thüringen, Kreisjugendpfarrer
Brüderkirche zu Altenburg (Nachfolgekirche der Franziskaner)/ Thüringen/ Stadtjugendpfarrer,
Altenburger Akademie – Offene Kirche, Spalatingymnasium

Ruhestand? – Hausbibelkreis 2007 bis 2020. Vorträge, Lesungen, Predigtvertretungen. Veröffentlichungen im Eigenverlag, Haag + Herchen, Verlag Auf der Warft, Frommverlag.

Erzählungen, Gedichte, Vorträge aus der Ökumenischen Akademie Gera/Altenburger Akademie. Predigten. Andachten. Gebete.

Friedensgebet seit 1999 in der Brüderkirche zu Altenburg, Weiterführung in Berlin Mahlsdorf im Ruhestand 2007 bis 2021
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Danksagung

Anlässlich des 109. Geburtstages meines Vaters Helmut Wohlfarth möchte ich die Predigt, die auf seinen Geburtstag fiel, hier veröffentlichen.

18.09.2022 Martin-Luther-Kapelle in Berlin – Köpenick in Richtung Mahlsdorf, wo meine Frau und ich unregelmäßig von Herbst 2007 bis Herbst 2021 am Mittagsgebet teilgenommen haben.

Ich erinnere mich heute besonders daran, wie mein Vater zu mir gesagt hat im Herbst 1989: „Nicht nur bitten. Auch danken“.

Das möchte ich nicht kommentieren, sondern so stehen lassen anlässlich der Weltlage im Herbst 33 Jahre danach.

Berlin – Müggelheim September 22 Pfr. i. R. Michael Wohlfarth

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Totenklage

Es lag aber einer krank, Lazarus aus Bethanien, dem dorf Marias und ihrer Schwester Martha. Maria aber war es , die den Herrn mit Salböl gesalbt und seine füße mit ihrem Haar getrocknet hatte. Deren Bruder Lazarus war krank. da sandten die Schwestern zu Jesus und ließen ihm sagen: Herr, siehe, der, den du lieb hast, liegt krank. Als Jesus das hörte, sprach er: Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern zur Verherrlichung Gottes, damit der Sohn Gottes dadurch verherrlicht werde. Jesus aber hatte Martha lieb und ihre Schwester und Lazarus.

Als er nun hörte, dass er krank war, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er war; danach spricht er zu seinen Jüngern: Lasst uns wieder nach Judäa ziehen! Seine Jünger aber sprachen zu ihm: Meister, eben noch wollten die Juden dich steinigen, und du willst wieder dorthin ziehen? Jesus antwortete: Hat nicht der Tag zwölf Stunden? Wer bei Tag umhergeht, der stößt sich nicht; denn er sieht das Licht dieser Welt. Wer aber bei Nacht umhergeht, der stößt sich; denn es ist kein Licht bei ihm…

Als Martha nun hörte, dass Jesus kommt, geht sie ihm entgegen; Maria aber blieb daheim sitzen. Da sprach Martha zu Jesus: Herr wärest du hier gewesen, mein Bruder wäre nicht gestorben. Aber auch jetzt weiß ich: Was du bittest von Gott, das wird dir Gott geben. Jesus spricht zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Martha spricht zu ihm: Ich weiß wohl, dass er auferstehen wird – bei der Auferstehung am Jüngsten Tage. Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt; und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben. Glaubst du das? Sie spricht zu ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt gekommen ist.

Totenklage?

Verherrlichung!

Christus sagt, ich werde durch den Tod des Lazarus verherrlicht.

Die Weiber stehen und klagen.

Martha klagt: Wenn du hier gewesen wärst.

Ist das ein Vorwurf ?

Ich glaube nicht.

Gott schickt die Plagen über den Pharao, damit sein Name verherrlicht wird – wie er ihn schlägt!

Den Pharao.

Das ist alttestamentliches Denken.

Denken im ersten Bund.

Nahtlos fast wirkt der Auftritt des Jesus von Nazareth – auch alttestamentlich.

Jedenfalls nicht antijudaistisch, wie manchmal geäußert wird und geurteilt über das ganze Evangelium des Johannes.

Christus wird verherrlicht über dem Tod seines Freundes LAZARUS.

Er holt ihn heraus aus dem Grab und bringt ihn zurück unter die Lebenden.

Die Beerdigungsagende – zuletzt wieder geklungen in der Westminster Abbey, gestern, vorgetragen von der Premierministerin des Vereinigten Königreiches, anlässlich des Todes der Queen Elizabeth im Gottesdienst des Staatsaktes verkündet: Christus ist die Auferstehung und das Leben. Und die Leidtragenden werden gefragt, jeder, jede Einzelne: Glaubst du das? – Ja, ich glaube. Ein wahrhaftes Seelsorgegespräch.

Notat am 20.September 2022

Hervorgehoben

Sex and Crime

ist es nicht, was wir da lesen im 2. Samuelbuch, Kapitel 12, 1 – 10 und FOLGENDE. Es ist mehr als ein Lustspiel, immer wieder gemalt und inszeniert in der Kulturgeschichte des Christentums. Viel Mehr. Sie sollten es selber lesen, bevor sie die Predigt öffnen.

Gehalten am 28. 08. 2022 in der Stadtkirche St. Laurentius Köpenick in Berlin/Süd-Ost.

Das vorgeschlagene Wochenlied der Evangelischen Kirche Nummer 299, alle Strophen, gedichtet um 1533/34 in Zürich, also im „Herrschaftsbereich“ von Ulrich Zwingli, einem der großen Reformatoren in Europa mit weltweiter Ausstrahlung. – Keine Angst vor dem Alter!

Die Hauptfigur der Liebesgeschichte?

DAVID, der große Sänger. Empfänglich für Schönheit. Wie lange ist das her? 3000 Jahre. Eine alte Geschichte? Eine Immerwährende, wie es in der Predigt heißt. Es gibt Dinge die bleiben. Das ist gleichermaßen tröstlich wie schrecklich.

Ich wünsche Ihnen, dass Sie mit Gewinn die Predigt „hören“. Und die Texte lesen – oder auch singen, wenn Ihnen danach ist.

„Aus tiefer Not schrei ich zu dir, Herr Gott, erhör mein Rufen. Dein gnädig Ohren kehr zu mir und meiner Bitt sie öffne, denn so du willst das sehen an, was Sünd und Unrecht ist getan, wer kann Herr, vor dir bleiben?“- Melodie von Martin Luther.

Es geht in dieser Geschichte, den vorhergehende und den danach folgenden in den Samuelbüchern der Jüdischen Bibel, dem Alten Testament immer auch um die Liebe zwischen Mann und Frau. Aber eben auch um den Missbrauch der Macht, um Mord, um zum Ziel zu gelangen. Dann wird es auch kriminell. Und dann sagt GOTT: HALT! Eine Gute Zeit!

Ihr Michael Wohlfarth

Hervorgehoben

Gottesbild und Menschenbild

1988 habe ich mit meiner Frau und einigen Mitstreitern in Altenburg die Altenburger Akademie gegründet.

Seitdem gibt es auch die STASI-Akte mit dem gleichen Namen.

D. h.: wir wurden FEINDBILD.

Das war keine Operative Personenkontrolle, sondern ein Operativer Vorgang mit einem Ziel: Zuchthaus oder Abschiebung.

Da wussten wir, dass wir Recht gehabt hatten mit unserem Bemühen, Bildung im Rahmen der Evangelischen Kirche zu beheimaten – als wir das 1990 in den frei gegebene Aktenunterlagen der Dienststelle Leipzig wiedergefunden haben.

Nein, es wurde uns belegt.

Seitdem verschenke ich das STASIHEFTCHEN an Interessierte: „Altenburger Akademie – Zersetzung einer Diskussion“.

Nur schlimm und verharmlosend: es sollte nicht eine Diskussion zersetzt werden!

Das auch.

Aber es wurden Menschen zersetzt!

Wie Wehrkraftzersetzung.

Wir waren die NAZIS.

Mir haben später westdeutsche Kollegen gesagt: „Ihr wart eben konservativ!“

Ja, das stimmt, wir haben sogar – deshalb – eine Schule gegründet, schlimmer noch, ein Gymnasium, weil wir wollten, dass Christen nach einem christlichen Menschenbild sich einbringen konnten in die Gesellschaft, um sie mit zu gestalten.

Neuer Gedanke

Vor einigen Jahren in Berlin/West sogenannte WEST-City: SCHAUBÜHNE. Ein Sonntag-Vormittag zur Gottesdienstzeit. Thema Sexualität. Früher verklemmt, heute Massensport. Verlust jeglicher Romantik beklagte die RBB-Moderatorin. Es kamen verschiedene Leute zu Wort. Mir am eindrücklichsten ein Rabbi, tätig in der Schweiz.

„Nein meine Religion ist nicht sexualfeindlich. Im Gegenteil. Es muss bei einer Eheschließung darauf geachtet werden, dass die Frau nicht zu kurz kommt. Das Geschäft des Mannes muss so gut laufen, dass er auch genügend Zeit für sie hat“.

Eigentlich die Preisung des Mittelstandes – wenn man so will.

Und dann noch dies.

„Was verbirgt sich hinter dem Vorhang im Tempel?“

„Ein eng umschlungenes Paar: Mann und Frau.“

Das ist Gott?

Das ist das Gottesbild? Eine Beziehung zwischen Mann und Frau.

Das fällt mir der Prophet ein, der das abtrünnige Israel vergleicht mit einem Mann, der eine Hure zur Frau hat. Die Vergleiche der Propheten haben es in sich. Verbal allein ist nicht.

Er hat es vorgelebt als Beispiel. Er hat eine Prostituierte zur Frau genommen, der Prophet, um es ISRAEL zu zeigen: „So geht Ihr mit Gott um.“

Damit ist die Ehe zum Sinnbild geworden für den Glauben, die Treue.

„Er schuf sie als Mann und Frau.“

Das Gottesbild als Ebenbild des Menschen: Mann und Frau.

„Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn. Und er schuf sie als Mann und Frau.“

Die Grundlage für jede jüdische und christliche Trauung. Agendarisch festgehalten in den Liturgien der Kirchen.

Schöpfung: „Seid fruchtbar und mehret euch.“

„Wo bleibt da die Liebe? Ein bisschen Romantik muss es doch auch geben. Bitte!“ flehte die Moderatorin.

„Wird es schon auch geben. Da bin ich mir ganz sicher“.

Weil Gott die Liebe ist (Johanneisches Schriftgut im Neuen Testament).

Hervorgehoben

Ehe – Versprechen

Johannes 8, 1ff habe ich genau vor 15 Jahren (1.Juli 07) in der Brüderkirche zu Altenburg anläßlich meiner regulären Verabschiedung aus dem kirchlichen Dienst gehalten: Am Sonntag d. 10. Juli 22 wegen eines Coronaausfalls in der Bekenntniskirche in Berlin- Treptow vertretungswseise wiederholt – mit einigen aktuellen Bemerkungen versehen. Alles sehr kurzfristig aber sicher, weil diese Predigt in unserem sehr schönen Band „Auf dem Wege“ zu finden ist in dem „Johannes -Block“, Seite 125. Der Vorläufer des Bandes heißt: „Auf dem Weg“- als ein Werkstattbuch von meiner Frau und mir veranstaltet. Dank Günter Schade (Informatik) ist daraus eine Geschenkband geworden. So zu sagen in 2. Auflage.

Der Band ist auch insofern aufschlussreich, weil der Weg auch einer ist. Und zwar von Berlin nach Thonhausen, Kreis Schmölln (1975). Von da aus wegen des Berufsverbot gegenüber meiner Frau Margard als Kulturwissenschaftlerin nach Altenburg, östlichster Zipfel von Thüringen (1988). Und wieder zurück nach Verabschiedung aus dem aktiven Dienst an den Rand des ehemaligen Ost-Berlins, Müggelheim am Müggelsee und zu Fusse der Müggelberge.

Fungierend als Süd – Berlin auf der Berlinkarte des BER, der ganz in der Nähe ist.

Alle anderen Titel bei epubli Berlin für nicht mehr als 6, 99.- Euro. In jedem Buchgeschäft oder über die Portale. Die Hälfte des Gewinns in die „Rumänienkasse“.

Hervorgehoben

Rathenau – Attentat vor 100 Jahren

Zeitenwende – katastrophe`(gr.)

Kirche in Grünau – wie sie glänzen – die Figuren!
Litfas

Kinderzirkus, erster Besuch in der Pandemie

Christen, Juden, Muslime – Jerusalem

Wer war Walter Rathenau?

Superintendent Furian hat eingeladen zum 100. Todestag von Walter Rathenau auf den Waldfriedhof Wuhlheide in Schöneweide (Berlin). Unweit von den Werken, die die Rathenaufamilie aufgebaut hat und damit Berlin zum größten Industriestandort Europas gemacht hat – mit anderen Industriellen zusammen.

Er sei ein Märtyrer der Demokratie.

Märtyrer sind Menschen, die um ihres Glaubens willen den Tod erleiden. Lese ich, wenn ich das Stichwort aufrufe im Internet. Um des Glaubens willen! Ich glaube nicht, dass er sich so selber bezeichnet hätte. Ich weiß nicht einmal, ob er sagen würde: ich glaube an die Demokratie. Er hat sie verteidigt: das stimmt.

Er ist m.E. schließlich zu einem Opfer der Demokratie in Deutschland geworden. Nach dem Ende des 1. Weltkrieges und den darauf folgenden revolutionären Unruhen, die schließlich zur Ausrufung der Republik geführt haben mit dem 1. Reichspräsidenten Friedrich Ebert, der bekanntlich den letzten deutschen Kaiser gebeten hat zu bleiben für eine Art konstitutioneller Demokratie.

Ebert war katholisch und wusste um die Bedeutung von Autoritäten.

Ich halte es mehr mit Winston Churchill: „Die Demokratie ist schlecht, aber es gibt nichts besseres.“ Zitiert nach dem Sieg der Friedlichen Revolution von der Kanzel der Thomaskirche in Leipzig herab.

Gibt es so viele Feinde der Demokratie, dass wir an sie g l a u b e n müssten, um sie zu verteidigen?

Wie nach dem 1. Weltkrieg.

Die Soldaten wussten nicht wohin mit ihren Gewehren und wurden dann ja auch von Ebert und Noske eingesetzt als Freischärler in den Grauzonen des Versailler Vertrages.

Engel ? – vor der evangelischen Kirche in Grünau

Ich g l a u b e übrigens auch nicht an den Klimawandel.

Entweder gibt es ihn.

Oder es gibt ihn nicht.

Es hat ihn übrigens schon immer gegeben.

Ich weiß es – inzwischen.

Mein Großvater war überzeugter Demokrat. Er kannte Theodor Heuss und gehörte der DDP an. Derselben Partei wie der deutsche Außenminister mit hohem Verhandlungsgeschick und der Möglichkeit in seinem Denken mit den Sowjets eine ernstzunehmende Partnerschaft aufzubauen ohne dabei Polen zu vernachlässigen .

Ich glaube, er schätzte den Demokraten und Industriellen Walter Rathenau.

Fußnote

Die anderen Opfer i n der Weimarer Demokratie wie wir es in der Schule gelernt haben: die Kommunisten haben in der Diktatur des Proletariats (DDR)Regierung nicht verhindert, dass die Grabstätte, die ganze Anlage auf dem Gelände des Friedhofs Wuhlheide, verwahrloste und in die Gruft, in der die Zinksärge lagerten,Wasser eindrang, so dass die Gebeine von W.R. mit den z.T. offenen Särgen den ersten schockierten Besuchern zum Ende der 80iger Jahre „entgegen geschwommen sind.“

So ein Redner der Veranstaltung.

Buchhinweis: Horst von Salomon „Der Fragebogen“ (Rowohlt)

Die Kommunisten haben die Demokratie ebenso gehasst wie die an erster Stelle von ihnen zu Hassenden: die National-Sozialisten.

Ich war froh, mit meiner Enkelin, meiner Frau und einer Berliner Nichte als einer der wenigen Pfarrer im Kirchenbezirk Lichtenberg/Oberspree der Einladung des Bezirksbürgermeisters Olaf Igel Folge geleistet zu haben.

Klingt militärisch, soll es auch. Es gibt Pflichten!

Berlin, Juni 22

Hervorgehoben

JONA

Wer war JONA?

Jonas ist ein Prophet.

Was ist ein Prophet?

Ein Prophet ist ein Mann, der in die aktuelle Situation seines Volkes hineinspricht. Auch unter Lebensgefahr. Wir haben diesen Auftrag der Kirche wahrgenommen in der Zei des Kalten Krieges und bedauern, jedenfalls in Teilen, daß dieses Amt heute nicht mehr so wahrgenommen wird in der Kirche, wie es sein sollte. Ja, ich glaube, daß viel Kirchenmüdigkeit damit zusammen hängt.

Der alttestamentliche Prophet ist einmalig in seiner Art in der Religionsgeschichte. So gesehen ist er ein GESCHENK des Judentums.

Jona ist ein populärer Prophet. Nicht, daß er durch seine WORTE und SPRÜCHE so sehr berührt, sondern durch seine e i g e n e Geschichte mit Gott. Eine Geschichte des Versagens, der Menschlichkeit, des Humors im Kierkegardschen Sinne, eine komische Geschichte auch, gerne Kindern erzählt deshalb.

Denken wir nur an den Waal.

Eine franziskanische Geschichte.

Eine christliche Story.

Lesen sie selber JONA, alle vier kurzen Kapitel. Dann wissen Sie besser, was ich meine und worüber hier gerade geredet wird. Und lesen Sie die angehängte Predigt zum 2. Sonntag in der Trinitatiszeit d. J.2022 in der „Sommerpause“(?!) der Pandemie und wärend des Krieges in der Ukraine, gehalten in Müggelheim in der dortigen Dorfkirche im „Land Berlin“.

Jahrbuch:Alle Predigten aus dem 1. Pandemiejahr
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Quasimodogeniti

  1. Sonntag nach Ostern. Wie neu geboren. Die Lievorschläge dazu aus dem Evangelischen Gesangbuch: 438; 117; 421; 108. „Verleih uns Frieden gnädiglich“ ist ein Lutherlied und wird seit 1989 in vielen Kirchen der ehemaligen DDR regelmäßig gesungen. Daß es wieder so aktuell werden würde haben wir allerdings kaum für möglich gehalten. Vieles erinnert an die Zeit damals. Vor allen Dingen die Ungewißheit wegen des Krieges in der Ukraine, der sich jederzeit ausweiten könnte. Um so wichtiger, daß uns hier Worte gegeben werden, die wir singen. Wann war die Welt je heil, daß wir es nicht zu singen brauchten? Dazu das Pilgerlied als Morgenlied:“Behüte uns heut, denn wir alle sind Pilgersleut.“ Die Osterlieder sprechen für sich.- Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Tag. Nehmen sie sich Zeit zum Lesen der Taufpredigt. Grundlage ist der Kolosserbrief des Apostel Paulus, der in Christus eine neue Lebensordnung beschreibt für die Gemeinden. Der Dreh-und Angelpunkt ist die Taufe, an die Paulus erinnert im 2,Kapitel. Auch als Abwehr aller möglichen verführerischen Irrlehren. Christus das sichtbare Ebenbild des unsichtbaren Gottes. In dem alles geschaffen ist, was im Himmel und auf Erden ist (1.Kapitel). – In ihm seid Ihr getauft. Vergeßt das nicht.

Berlin -Müggelheim 2021 im Sommer. Erinnerung an den Bau der Mauer bei einem Gedächtnis-Spaziergang von der Tabeakirche zur Kirche in Baumschulenweg.

Hervorgehoben

Meditationen

Diese Predigten für die Gottesdienste kamen überraschend. Geplant war nur eine Friedensandacht und der Karfreitag.

Das Mittagsgebet ist die älteste Form des christlichen Friedensgebetes

Coronabuch 2021 Gesammelte Predigten bei epubli Berlin

Liedvorschläge für OsternFeiertag

Evangelisches Gesangbuch

107; 101; 99; 103; 421 nachschlagen via Internet (Oberzeile eingeben).

2. Feiertag

ebenso plus 100.

Psalm an beiden Feiertagen 118/ Nr. im EG 747

Karfreitag und Ostern 24

Predigt – Versuch.

Karfreitag

Liebe Gemeinde,

lassen sie mich Ihnen eine Geschichte erzählen, die mein Mentor für den Christenlehreunterricht in Thüringen den Kindern erzählte. Ich bedanke mich damit auch bei ihm und erinnere mich. Sein Name ist Hermann Gentsch und er war Hauptkatechet in Gera.

In Gera hieß die SED-Zeitung VOLKSWACHT und Hermann Gentsch sagte zu mir, diese Stadt ist „röter als Hamburg gewesen“. Er meinte die Zeit seiner Jugend, als die Arbeiterbewegung in Gera Gera genauso bekannt gemacht hat wie 100 Jahre später die AfD. Ein Faktum, dass mich sowieso immer wieder in Erstaunen versetzt -Sachsen ähnlich – und zum Nachdenken bringt. Eine Stadt in der in ein und demselben Gebäude der Opfer des Faschismus und der Opfer des Stalinismus gedacht wird. Wir haben dort vor über dreißig Jahren eine Bibelausstellung aufgebaut mit Bibeln der Opfer dieses Gebäudes. Der Erfinder dieser Ausstellung war Dompfarrer in Zwickau.

„In einem schönen Dorf zog ein Hirte von Haus zu Haus und sammelte das Vieh ein, dass auf die Weide über den Sommer gebracht werden sollte. Die Leute vertrauten ihm und hörten ihm gerne zu, wenn er auf seinem Horn blies. Es schallte das ganze Tal hinunter.

Als er seine Herde zusammen hatte und es sich lohnte auf die Weiden zu gehen, zog er mit seinem Stab und seinen zwei Hunden los und es war ein fröhlicher Auftrieb.

Es ging über Brücken, die gefährlich waren von wegen der Absturzgefahr. Es gab kein Geländer. Die Herde musste gut zusammen gehalten werden. Die Hunde hatten zu tun. Es waren gut trainierte Tiere. Der ganze Stolz des erfahrenen Hirten.

Es gab kleinere Wiesen und die Tiere wollten nicht weiter. Hier war es doch auch schön. Warum noch da hoch. Sie waren abgelenkt. Da kam es schon einmal zu einem kleinen Biss, damit sie merkten, hier wird nicht gezögert. Es gab ein Ziel.

Endlich kamen sie oben an. Die Seide groß und saftig grün und bunt vor Blumen.

Jeder suchte sich seinen Platz und fand ihn. Der Hirte verlor nie die Übersicht und die

Hütehunde liefen ihre Strecken ab und markierten die Grenzen. Denn Gefahr gab es auch hier. Da der Wasserfall und die Schlucht. Dort der Fluchtweg für phantasievolle Schafe, die einmal ganz anders und alleine auf die Reise gehen wollten. Die Begabtesten. Aber es ging alles gut. Tag für Tag, Nacht für Nacht. Die Vorräte waren gut angelegt.

Eines nachts allerdings wurden die Hunde unruhig und der Hirte wusste blitzschnell was geschehen war. Wilde Tiere hatten die Spur aufgenommen und wollten ein Blutbad anrichten. Die Hunde kämpften und bissen aber es half nichts. Der Hirte hatte die Spitzen der Wehrstöcke geschliffen und kämpfte gegen die feindliche Herde. Und verjagte die wilde Jagd.

Er erlag seinen Verwundungen.

Es war gegen Ende der Weidezeit und die Bauern schauten auf die Uhr des Kirchturms, wann werden sie kommen?

Sie kamen nicht, denn sie hatten niemanden, der sie den Berg hinunterführen konnte.

Da gingen sie hinauf und fanden den Guten Hirten und lobten ihn. Er hatte sein Leben gelassen für die Schafe.

Der Winter kam und der Frühling und der Frühsommer.

„Wer kann unsre Herde hinauf führen und hüten?“

„Wir müssen uns um einen neuen Hirten bemühen.“

Sagten sie.

Es kam auch jemand.

Er führte die Herde hinauf und nach einer gewissen Zeit schon hatte er keine Lust mehr. Die Hunde merkten es auch.

Als die Zeit des Abstiegs kam machten sich wieder die Wölfe bemerkbar.

Die Hund wurden unruhig und flohen nicht.

Aber der Hirte mit seinem Speer, der nichts taugte.

Als die Bauer kamen, weil sie umsonst warteten, machten sie sich schwere Vorwürfe.

Es hatte ein Blutbad gegeben.

Sie sahen was geschehen war.“

Gut, Wölfe soll man nicht schlecht machen. Aber die Literatur gerade in Russland ist voll davon, wie es der Katechet Jahr um Jahr seinen Kindern erzählt hat, damit sie begreifen was Karfreitag bedeutet.

Ich habe diese aber auch andere Geschichten erzählt. Z. B die von LEO TOLSTOI, wie der HERR seinen Knecht mit seinem Körper zudeckt, damit d e r nicht erfriert. Als sie im eisigen Winter stecken bleiben

Oder die Legende von dem russischen Fürsten, die an die Geschichte von Köpenick erinnert, an den Prozess eines Preußen-Königs gegen seinen Sohn. Nur, dass der nicht wie der Fürst in Russland die Strafe auf sich nimmt.

Gerechtigkeit. Gottes Gerechtigkeit. Vielleicht haben Sie auch solche Geschichten auf Lager und können sie weitergeben, damit unsere Kinder und Enkel es verstehen, was es mit dem HERRN JESUS auf sich hat.

Geschichten erzählen oder im Leben entdecken, die in der Lage sind uns Karfreitag näher zu bringen und uns erhellen, dass der Opfertod Jesu für uns Leben bedeutet, und uns mehr als jede kirchliche Dogmatik sagen kann: Christus ist mein Leben.

Die Theologen haben einen Begriff dafür :Christologie. Deswegen ist die Passionsgeschichte die am weitesten verbreitete Geschichte in unserem Glauben.

Weil wir merken, dass die Stationen dieser Passion auch immer unsere Stationen sind.

Zum Innehalten. Zum Hören und zum Danken, dass Gott uns trifft und uns gibt.

AMEN.

Weitere Erzählungen: von der Mutter, die ihr Kind aus den Flammen rettet. Oder der Vater. Aus der ständigen Karfreitags – Predigt meines Vaters Helmut Wohlfarth.

Die Missionare in den Germanischen Wäldern aus der JUDICA-Predigt.c

Liebe Ostergemeinde,

ich habe im Wort des Bischofs gelesen, dass es dieses Jahr bestimmt nicht so einfach sein wird, Ostern zu feiern.In Zeiten des Krieges, so nah, dass es scheint: vor unserer Haustür. Und dann noch der sogenannte Nahe Osten. Zwei Flugstunden.

Die Ukraine ist nah und Russland ist Europa, jedenfalls bis zum Ural.

Ja- und die Zeiten-Wende hat jedenfalls für mich sogar schon vor 1989 angefangen. Nicht erst mit dem 22. Februar 2022.

Ich fürchte nur, jenseits der ehemaligen Demarkationslinie habe das längst nicht alle begriffen. Das ist nicht ungefährlich in diesen Zeiten.

Aber nicht für unseren Osterglauben. Ich hoffe und bete, dass er verbindet. Auch übrigens mit der Orthodoxie, wo OSTERN noch einmal einen ganz besonderen Glanz hat.

Durch die Ökumene haben wir das gelernt.

S. Osternacht u.s.w.

Jedes Kreuz, am Straßenrand, auch auf den Soldaten – Gräbern der sich im Krieg befindenden orthodoxen Nationen, auf jeder Fahne, welcher Nation auch immer, auf unseren Friedhöfen, weist auf Ostern, sonst hätten wir keinen Grund zum Leben in unserem Glauben an Jesus Christus, der uns Täter und Opfer zugleich, Mörder und Ermordete zugleich durch seine Auferstehung neu, immer wieder neu, in s Leben ruft, wie den Lazarus im Johannesevangelium.

Die Geschichte heute können wir als ein Gleichnis für Ostern hören.

Es ist übrigens eine Frauengeschichte. Und handelt von einer Geburt.

Sie endet mit einem Lobgesang.

  • 1 Und Hanna betete und sprach: Mein Herz ist fröhlich in dem HERRN, mein Horn[1] ist erhöht in dem HERRN. Mein Mund hat sich weit aufgetan wider meine Feinde, denn ich freue mich deines Heils. 2 Es ist niemand heilig wie der HERR, außer dir ist keiner, und ist kein Fels, wie unser Gott ist. 3 Lasst euer großes Rühmen und Trotzen, freches Reden gehe nicht aus eurem Munde; denn der HERR ist ein Gott, der es merkt, und von ihm werden Taten gewogen. 4 Der Bogen der Starken ist zerbrochen, und die Schwachen sind umgürtet mit Stärke. 5 Die da satt waren, müssen um Brot dienen, und die Hunger litten, hungert nicht mehr. Die Unfruchtbare hat sieben geboren, und die viele Kinder hatte, welkt dahin. 6 Der HERR tötet und macht lebendig, führt ins Totenreich und wieder herauf. 7 Der HERR macht arm und macht reich; er erniedrigt und erhöht. 8 Er hebt auf den Dürftigen aus dem Staub und erhöht den Armen aus der Asche, dass er ihn setze unter die Fürsten und den Thron der Ehre erben lasse. Denn der Welt Grundfesten sind des HERRN, und er hat die Erde darauf gesetzt. 

Ein Lied.

Ein Osterlied.

Ein Lied der Hoffnung und Erfüllung eines Wunsches.

Eigentlich.

Aber eben viel mehr.

Ja, eben ein Osterlied in messianischer Hoffnung.

In der abrahamitischen Religion kommt dieses Motiv oft vor: Eifersucht wegen nicht erfülltem Kinderwunsch. Am meisten beeindruckte uns zuletzt Hagar mit ihrem Kind Ismael, die in die Wüste geschickt wurde in solch einem Zwist. Und die von dem HERRN n i c h t verlassen wird.

Von dem Gott, der sie sieht.

Sein Name ist EL ROI: Du bist ein Gott, der mich sieht. Bezeugt sie.

Derselbe Gott verlässt Hannah auch nicht in ähnlicher Lage, sozial gesehen allerdings eine viel vorteilhaftere Lage als in dem Plott mit Hagar.

Gleichgestellt und nicht angestellt.

Und über alle Massen geliebt.

Sie ist die Frau von Elkana im Epharaim – Gebirge in der Stadt Rama. Von wo aus die Sippe jedes Jahr nach Silo zog, um in dem Heiligtum von SILO zu opfern.

Wenn Elkana dann die guten Stücke für das Ritual in seiner Familie für das Dankopfer verteilte, wurde ihm jedes mal bewusst, wie es Hanna ging. Es war ähnlich wie bei Abraham. Hanna bekam keine Kinder, anders die zweite Frau Peninna.

Er wollte sie trösten und sprach zu ihr: Hanna, warum weinst du und warum isst du nichts? Und warum ist deine Herz so traurig? Bin ich dir nicht mehr wert als zehn Söhne?

Diesmal geht sie weg von der Familie und begibt sich zum Tempel, wo der Priester vor der Tür wartet, das jemand käme.

Hanna betet das sogenannte Herzensgebet. Ihr Mund bewegt sich. Sie bittet Gott darum ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Das bedeutet für Sie SEIN ODER NICHT SEIN. Und geht über das weit hinaus, was wir Wunschkind nennen. Sie gelobt: Herr Gott wird du das Elend deiner Magd ansehen und an mich gedenken und deiner Magd nicht vergessen und wirst du deiner Magd einen Sohn geben, so will ich ihn dem HERRN geben sein Leben lang und es soll kein Schermesser auf sein Haupt kommen.

ELI, der Priester aber beobachtete die Frau und glaubte sie wäre betrunken, wie das

zu Pfingsten die Jerusalemer Touristengemeinde von den Jüngern glaubte, als sie den Heiligen Geist empfangen haben.

Sie bewegte die Lippen im Gebet.

„Ich habe so lange geredet mit Gott im Gebet.“

Wie ein langes Telefongespräch.

Eli wurde nachdenklich und sprach zu ihr. Ich glaube dir:Geh hin mit Frieden, der Gott Israels wird dir die Bitte erfüllen, die du an ihn gerichtet hast.

Im nächsten Jahr in Silo kam HANNA nicht mit, sie entwöhnte ihren Knaben SAMUEL Nachdem sie mit dem Stillen aufgehört hatte, nahm sie ihn mit sich hinauf zum Heiligtum. Nach der Schlachtung und Opferung eines jungen Stieres und Übergabe anderer Gaben kam sie mit dem Knaben Samuel zu ELI und sprach: Ich bin die Frau,, die hier bei dir stand, um zum Herrn zu beten. Um diesen Knaben bat ich, Nun hat der HERR mir die Bitte erfüllt, die ich an ihn gerichtet hatte. Darum gebe ich ihn dem HERRN wieder sein Leben lang, weil er vom Herrn erbeten ist.

Und sie beteten dort den HERRN an.

Wie Maria singt, als sie sich mit Elisabeth trifft – auch so eine Frauengeschichte – so singt Hanna. Auch wie Miriam. Überschwenglich und ungebremst. Ja, das ist Osterfreude. Ihr Leib war verschlossen. Sie schämte sich. Sie konnte kein Leben weitergeben, dachte sie. Aber mit dem HERRN kam wieder Freude in ihr Leben, Sie aß wieder und ihr Gesicht strahlte wie die Sonne, die aufgeht in ihrer Pracht. Sie müssen einmal nach Jerusalem fliegen und das ultraorthodoxe Viertel besuchen zum Schabbat. Ich habe noch nie solche Freude erlebt. Freude darüber, dass der Messias kommt. Ebenso in den Kellern neben der Klagemauer, wenn ein Bibelkreis eine Textstelle gefunden hat, die Freude auslöst.Freude wie ein Vogelflug.

Ich kenne nichts Vergleichbares. Vielleicht Sie. Ich bin noch nicht überall gewesen.

Diese Freude ist es. Es fing mit dem Gebet an. Ein langes Gebet. Dem Preister wurde es schon unheimlich und die Beterin musste sich verteidigen, sei sei nicht zuchtlos und trinke nicht am frühen Morgen.

ELI hat ihr geglaubt und sie entlassen mit SHALOM, FRIEDE SEI MIT DIR, ein österlicher Gruß, wie wir wissen aus den Ostergeschichten. Sie war froh.

Ihr sollt froh sein, ist ein Gebot. Ich habe euch geboten, dass ihr froh seid, fröhlich.

Sie konnte ihr Leben wieder annehmen und weiterleben mit ihrem Mann trotz der Konkurrentin und deren Söhne im Rahmen des alttestamentlichen Patriarchats.

Der Triumpf war in dem Moment greifbar, als sie ihren Sohn in das Heiligtum brachte, dass er dort lernte ein Prophet zu sein, ein Richter und Herr, der Ratgeber seines Volkes, ein Baustein in der Geschichte Gottes mit uns. Heilsgeschichte. Deshalb lassen Sie sich nicht stören, weil das ja eine ganz alte Geschichte ist.

Da steckt viel mehr Moderne drin, als beim ersten Lesen und hören zu bemerken vielleicht. Beziehungen, Fruchtbarkeit und Unfruchtbarkeit in leiblicher, geistiger oder geistlicher Hinsicht ist heute vielleicht noch viel mehr ein Thema als damals.

Die Leere viel gewaltiger, weil alle so voll erscheint und nichts ist, was uns wirklich befriedigt – inneren Frieden schenkt. Ja, natürlich geht es um SEIN ODER

NICHT SEIN, um sinnerfülltes Leben, um Sinn oder Unsinn.

Ja, es ist ein Wohlstandthema, damit wir lernen, das Frieden mehr ist als Abwesenheit von Krieg. Eben das, was wir lesen und hören: Gehe hin im Frieden. Im Frieden. SHALOM. Das wir Menschen sein wollen, die die Früchte des heiligen Geiste genießen. Dass wir schlicht Menschen bleiben und keine Nummern werden.

Nein, das ist nicht die heile Welt als System.

Sie können gerne die Geschichte weiter lesen im ersten Samuelbuch. Da kracht es wie heute. Wir haben ja nun auch nicht mehr das Gelbe vom Ei. Die Zeitenwende ist angekommen. Wird auch Zeit. Und gerade deshalb bitten wir Gott um den Frieden, den die Jünger empfingen in ihre Ängstlichkeit, als sie dem Auferstandenen begegneten und – glaubten. Endlich. FRIEDE SEI MIT EUCH IHR GLÄUBIGEN UND UNGLÄUBIGEN.

Im Lichte des Messias, des Auferstandenen, werden wir uns zurecht finden in aller Unabwägbarkeit, in der Angst um den Weltfrieden, in Konflikten, in persönlichen Krisen in Familien und anderen zwischenmenschlichen Beziehungen, in Freundschaften, die zerbrechen und heilen.

Lasst uns beten: Herr Gott himmlischer Vater, lehre uns beten und glauben, dass wir heil werden können. Durch Christus den Gekreuzigten und Auferstandenen und lass uns gehen im Zug der Mütter und Väter des Glaubens, das wir einen festen Schritt bekommen und nicht müde noch matt werden. Im Leben und im Sterben. In Zeit und Ewigkeit. AMEN.

SEXUAGESIMAE…

…d.i. 60 Tage

vor Ostern.

Paradigmenwechsel.

Weihnachten, Epiphanias, Vorfasten, Fasten, Karfreitag, Ostern.

Natürlich mehr als ein Paradigmenwechsel, ein Farbenwechsel in der liturgischen Gestaltung von WEISS zu GRÜN zu LILA zu WEISS.

Mehr als ein Farbenwechsel.

Ein Weg.

In dem Gleichnis an dem 2.Sonntag vor den Fasten, geht es um das Wort Gottes, dass seinen Weg finden wird, so wahr der Regen fällt und nicht wieder zurück in den Himmel kommt, von wo er gekommen ist.

Wie das WORT, dass bei GOTT ist.

Und GOTT WAR DAS WORT.

Es ist ein zweischneidiges Schwert steht in der Epistel (Hebräer 4,12-13)

12 Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens. 13 Und kein Geschöpf ist vor ihm verborgen, sondern es ist alles bloß und aufgedeckt vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft geben müssen.***

Predigt zum Sonntag Sexuagesimae in der Stadtkirche Berlin-Köpenick

Musiker Janus Pelmani, Prediger und Liturg Michael Wohlfarth

Liebe Gemeinde, liebe Schwestern und Brüder,

am Donnerstag Maria Lichtmess.

Ende der Weihnachtszeit nach dem alten katholischen Festkalender.

Heute 2.Sonntag vor den Fasten. –

Weihnachten ist die eine Sache, Ostern die andere.

„Last uns hinaufziehen nach Jerusalem“, sagt Jesus zu seinen Jüngern.

„Lasset uns mit Jesus ziehen“, singen die Gemeinden in Generationen.

SEXUAGESIMAE , das ist 60 Tage vor Ostern.

Nach der Krippe das Kreuz. Aus demselben Holz geschnitzt. Denn Ostern ohne das Kreuz Jesu gibt es nicht. So billig ist es nicht zu haben. Die Gnade nicht. Gar nichts. Dann wäre es ja auch nicht viel wert.

Es wäre beliebig.

Auf dem Weg nach Jerusalem geschehen wunderbare Begegnungen mit Gott, unserem Herrn und Heiland.

Jesus, der Lehrer.

Jesus in seiner Menschlichkeit.

Das Reich Gottes.

Was ist es.

Wir haben in der Lesung des Evangeliums das Gleichnis Jesu VOM SÄMANN, wie es bei Lukas 8, 4-8 aufgeschrieben ist, gehört.

Markus erzählt auch, wie Jesus mit diesem Gleichnis vom Samen als dem Wort Gottes in seiner Heimat Galiäa am See Genezareth die Menschen zum Hören bewegen möchte.

Dann aber nimmt er den Sämann selber zum Gleichnis für das, was seine eigentliche Botschaft ist: Das Reich Gottes.

Markus 4

Und er sprach(Vers 26): Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mensch Samen aufs Land wirft 27 und schläft und steht auf, Nacht und Tag; und der Same geht auf und wächst – er weiß nicht wie. 28 Von selbst bringt die Erde Frucht, zuerst den Halm, danach die Ähre, danach den vollen Weizen in der Ähre. 29 Wenn aber die Frucht reif ist, so schickt er alsbald die Sichel hin; denn die Ernte ist da.

Sicher kennen viele das Bild „Säemann“ von Vincens van Gogh, dem großen niederländischen Maler.

Von einer Intensität, wie sie nur wirkliche große Kunst vermitteln kann, wo das Menschliche und das Göttliche gleichermaßen aufeinandertreffen.

Oder die Erinnerung von Huldrych Zwingli: “Wenn ich als Kind am Rande des Ackers saß und meinen Vater sah, wie der den Samen warf, glaubte ich den lieben Gott zu sehen.“

Ja, Frühling, Sommer, Herbst und Winter, die Jahreszeiten, die unser Leben schön machen, wenn wir zu sehen verstehen und zu lieben.

Sie haben es in sich:

Zuerst die Saat, dann das Wachsen und schließlich der Schnitter, die Ernte.

Warum wohl können wir so gut nachvollziehen, was die Bauern auf ihren Traktoren, die Händler und Transporteure der Ernte meinen, wenn sie in unsere Stadt ziehen bis zum Brandenburger Tor. Weil wir uns letztlich das bewahrt haben, was uns zu Menschen macht und in die Nähe Gottes bringt: Die Erkenntnis, dass wir zwar Freie sind aber auch gebunden. Gebunden an den Zyklus der Schöpfung, die uns Gott aufgetragen hat, zu bewahren. Und damit uns selber bewahren. Ich rede hier nicht von Diesel und Subventionen, sondern von einer schlichthinnigen Abhängigkeit wie das Daniel Schleiermacher ausgedrückt hat. Natürlich hat das auch politische Konsequenzen. Klein in Klein, engro.

Ja, und ich rede hier von Religion.

Ja, von dem Gleichnis Jesu, der das Wort VON SELBST /AUTOMATE hier benutzt. Das Gegenteil von unangebrachtem Aktivismus.

GNADE ist angesagt.

Diese SYMPATHIE mit den Leuten vom Lande, die die Erde im Winter ruhen lassen, um im Frühling zu säen und im Sommer zu ernten, die habe ich auf Anhieb auch.

Wenn ich die herrlichen Aussprüche großer Leute zu diesem Thema höre, Bilder großer Maler sehe:

Da ist etwas.

Das Geheimnis Gottes.

Dass Reich Gottes.

BASILEIA THEOU.

Das Reich Gottes ist mitten unter Euch, sagt Jesus. Ihr merkt es nicht?

Er hat noch mehr Bilder auf Lager dafür: Das Senfkorn, das winzig kleine Senfkorn, dass ein Baum wird, in dem die Vögel nisten und Schutz und Schatten suchen.

Das Tragende ist das WORT Gottes, das am Anfang war.

Das Wort des Schöpfers von Himmel und Erde, welches wir bekennen.

Das WORT, welches GOTT selber ist, CHRISTUS“.

Dieses Wort wird unter die Leute gebracht wie Samen auf das Land, erklärt Jesus, der Menschensohn.

Wenn es guten Boden findet ist es wie die selbstwachsende Saat.

Wir sind der Boden.

„Mach mich zum guten Lande“, singen wir.

Gebet

Herr mache uns zu gutem Land, dass wir Dein Wort aufnehme können und es Früchte bringt in unserem ganz privaten Leben, in unserer Gemeinde und Kirche, in unsrer Arbeitswelt, in unserem Amt und Ehrenamt. Lehre du uns selber im Glauben und im Gebet. Lass uns dein Reich spüren. AMEN.

Prophetie des alten Bundes

10 Denn gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, sondern feuchtet die Erde und macht sie fruchtbar und lässt wachsen, dass sie gibt Samen zu säen und Brot zu essen, 11 so soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein: Es wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende. 12 Denn ihr sollt in Freuden ausziehen und im Frieden geleitet werden. Berge und Hügel sollen vor euch her frohlocken mit Jauchzen und alle Bäume auf dem Felde in die Hände klatschen. 13 Es sollen Zypressen statt Dornen wachsen und Myrten statt Nesseln. Und dem HERRN soll es zum Ruhm geschehen und zum ewigen Zeichen, das nicht vergehen wird.

Anmerkung: Leichte Bearbeitung der Predigt für BLOG https://kaparkona.blog