1 Als er aber das Volk sah, ging er auf einen Berg. Und er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. 2 Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach: 3 Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich. 4 Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden. 5 Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen[1]. 6 Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden. 7 Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. 8 Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen. 9 Selig sind, die Frieden stiften[2]; denn sie werden Gottes Kinder heißen. 10 Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich. 11 Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und allerlei Böses gegen euch reden und dabei lügen. 12 Seid fröhlich und jubelt; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden. Denn ebenso haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch gewesen sind.
Reformationstag 23 Berlin Köpenick St. Laurentius Abendgottesdienst mit
Heiligem Abendmahl
Evangelium und Predigt Matthäus 5 1 – 11
Weitere vorgeschlagene Lesungen:
Epistel Römerbrief Kapitel 3, Verse 21 – 28
Altes(Erstes) Testament 5. Mosebuch (Deuteronomium)
Kapitel 6, Verse 4 – 9
Liebe Gemeinde, liebe Brüder und Schwestern,
Am 9 Oktober haben wir nach 34 Jahren an den entscheidenden Umzug rund um Leipzig auf dem Leipziger Ring gedacht, wo der Ruf erschallt ist: REIHT EUCH EIN und nach dem Fall der Berliner Mauer die Bildzeitung titelte – ganzseitig – Hölderlin: SO VIEL ANFANG WAR NOCH NIE. Und: NUN DANKET ALLE GOTT.
Warum sage ich das, heute zum Reformationstag.
Vor über 500 Jahren hat Martin Luther der Überlieferung nach seine Thesen öffentlich gemacht. Vor genau 125 Jahren wurde in Jerusalem die Evangelische Kirche in Jerusalem unter Beisein des deutschen Kaisers und seiner Frau Auguste, Kirchenguste, eingeweiht. Sie erhielt den Namen ERLÖSERKIRCHE. Vor einigen Jahren musst die Berliner Politik entscheiden, ob sie den Reformationstag zum gesetzlichen Feiertag erklärt oder einen andern Traditions – Tag für eine andere Sache. Sie hat sich für die Frauen entschieden und den kommunistischen Frauentag am 8. März zum zusätzlichen Feiertag in Berlin erklärt.
Es ist uns aber unbenommen heute Abend der Reformation durch Martin Luther zu gedenken und an die Gründung damit des ersten Deutschen Pfarrhauses mit Katharina von Bora, der Unternehmerin im wahrsten Sinne des Worte an der „wirtschaftlichen Spitze“. Von ihrem Ehemann oft scherzhaft „Herr Luther“ genannt.
Die Bergpredigt, hervorgehoben die Seligpreisungen Jesu, als Spitzenpredigt des Christentums als Hauptlesung und Predigttext im Gedenken der Reformation.
Die Bergpredigt, hervorgehoben die Seligpreisungen Jesu, als Dauerlesung bei unzähligen Friedensandachten, die schließlich zur WENDE in der Weltgeschichte wurden, als Stärkung zur Durchführung und Organisation des Friedlichen Protestes von 1989 mit dem Kipppunkt am 9. Oktober auf dem Leipziger Ring. Die BERGPREDIGT im Rücken. In der Tradition der Reformation Luthers, Zwinglis, Melanchthons und Calvins im deutschsprachigen Raum. Diese LEISTUNG der Evangelischen Kirche wir heute gerne ein wenig hint an gestellt. Das ist ein großer Fehler und bedeutet übrigens auch die Weiterverantwortung der Evangelischen Kirchen in den neuen Bundesländern und auch ihr Mitspracherecht.
Scheinbar waren diese Überlegungen nicht gegenwärtig bei der Suche nach einem zusätzlichen Feiertag in der Hauptstadt des wieder vereinigten Deutschlands.
Ich finde das schade.
Und ich kenne auch den Berg im heutigen ISRAEL, auf dem Jesus der biblischen Überlieferung nach stand und seinen Nach-Folgern und Nachfolgerinnen zurief:
Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Gottes Kinder heißen.
Was waren das für Menschen, die Jesus nachgefolgt sind, um ihn zu hören und ihn zu bitten:HERR LEHRE UNS BETEN, DAMIT WIR GLAUBEN KÖNNEN UND EINEN HALT HABEN IM LEBEN.
Das waren ganz einfache Leute. Fischer, Handwerker, Selbständige, Mittelstand aber auch die Oberschicht, Schriftgelehrte, Juden und Nichtjuden. Sie suchten Trost und waren verzweifelt wegen der vielen Enttäuschungen in ihrem Leben. Wegen des vielen Streitens unter Verwandten und Freunden, in den Familien , in der Nachbarschaft. Innerhalb der Gemeinde und der Kirche. – Wie heute.
„Das Herz ändert sich nicht“, habe ich gelesen bei Franklin Graham.
Vieles, sehr vieles hat sich geändert in 2000 Jahren, in 150 Jahren, in 34 Jahren: das Herz ändert sich nicht. Und dafür ist das WORT DES HERRN JESUS CHRISTUS: SELIG SIND DIE FRIEDFERTIGEN, denn sie werden Gottes Kinder heißen, gesagt und aufgeschrieben als das Wort Gottes, als die Heilige Schrift: gestern, heute und von Äon zu Äon.
Auch für uns in unserer Zeit des Krieges im Osten Europas, nicht weit von uns. Es ist der SCHALOM, der gemeint ist, den wir stiften sollen und es auch können in der Vollmacht des Heiligen Geistes, den der Sohn Gottes seinen Mitbrüdern und – Schwestern, den Kindern Gottes verheißen hat. Wenn sie um ihn bitten.
Frieden ist nicht einfach die Abwesenheit von Krieg, sondern die Anwesenheit Gottes, seines Heiligen Geistes, lese ich in einem Herrnhuter Losungs – Text dieser Tage, ausgesprochen von der Gründerin einer Schwesternschaft, Eva von Thiele Winkler und erfahren von vielen Christen und Christinnen. Also mitten im Krieg muss und kann auch der Frieden sein im Glauben an den Dreieinigen Gott. Aber dieser Frieden der Herzen, den Jesus verkündet und schenkt macht uns auch fähig, Frieden zu stiften in unserem Umfeld, im Alltag, ja, sogar in Kriegen. Macht uns fähig zu handeln – auch für den Welt-Frieden. Den Weltlichen. Für andere.
Deswegen beten wir für den Frieden für uns – und die Welt. ES bleibt uns auch gar nichts anderes weiter übrig. Auch darum zu bitten, dass Juden, Muslime und Christen im Frieden zusammen wohnen können, in einer Stadt, in einem Land. In Deutschland und Palästina.
Mit allen anderen Seligpreisungen ist dieses Wort vom Frieden zu uns gesprochen:
Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich. Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden. Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen . Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden. Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen. Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen. Selig sind, die Frieden stiften ; denn sie werden Gottes Kinder heißen. Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und allerlei Böses gegen euch reden und dabei lügen. Seid fröhlich und jubelt; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden. Denn ebenso haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch gewesen sind.
Und es verheißt uns Glück im Leben und Seligkeit im Sterben.
Es ist ein Gegenentwurf zu dem Üblichen: Krieg ist immer in der Geschichte der Menschheit, Frieden die Ausnahme. Das hat gerade unser deutscher sozialdemokratischer Verteidigungsminister erkannt und mitgeteilt angesichts der gegenwärtigen weltweiten Situation.
Christus ruft uns in die Gemeinschaft der Glaubenden, damit wir in all der Unruhe der heutigen Tage Zeit finden für Gott und seine Gebote und konstruktiv trotz aller Niederlagen im Glauben und im Leben an seiner Kirche bauen können. Die wir bekennen im 3. Artikel unseres Christlichen Glaubensbekenntnisses, um zu verhindern, dass die Gedanken des Friedens aufhören unter uns und unsere Pflicht als Christen vergessen.
Denn selig sind wir, wenn wir Gottes Wort hören und Glauben finden durch IHN, damit wir es auch tun können in dieser Welt. Amen.