
„Malen ist wie BETEN“.
Ausstellung der „Zeichenstunde“ in der Mittelpunkts-Bibliothek Berlin-Köpenick Januar 2023.
Predigt Lutherkapelle Uhlenhorst (Köpenick-Nord) Januar 24
Liebe Gemeinde,
Was sind das heute wieder für Epiphanias-Texte, die uns aufgegeben sind?
Epiphanie. Erscheinung des Herrn.
Da ist der ewig brennende Dornbusch, dem sich der Hirte MOSE nähert. Seine, unsere Gottesoffenbarung für alle Religionen in unserem Kulturkreis: Judentum, Christentum, Islam.
Feuer. Feuer. Feuer. Feuer auch des HEILIGEN GEISTES.
Dann die Gemeinde in Korinth, dieser Hafenstadt in allen Facetten des Hungers nach Leben, die PAULUS besucht hat, um dort zu predigen: „Kommt her, die ihr hungrig seid, ich will euch satt machen, die ihr durstig seid, spricht der HERR , sein HERR und GOTT. „Hier ist das Wasser des Lebens umsonst“.
„Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“
Und:JESUS, der Weg.
Ja, die quicklebendigen Korinther haben eine Gemeinde gegründet und bauen sie noch immer auf und bedürfen deshalb der Führung und Leitung durch ihren Missionar.
Von Ferne.
Noch besser, wenn er gegenwärtig ist, zum Anfassen.
PAULUS weiß das.
Aber er hat noch mehr christliche Gemeinden zu begleiten, ist auf den Straßen der pax romana unterwegs: hungrig und durstig , ein Narr in CHRISTUS, wie er den queren und woken Korinthern schreibt.
Er hungert um CHRISTI Willen, er leidet Durst um Gottes willen, er folgt seinem HERRN, ist den Griechen ein Grieche, den Juden ein Jude, den Heiden ein Heide und den Orthodoxen ein Orthodoxer.
Er trägt das Kreuz seiner undefinierbaren Krankheit, die wie ein Seil sich immer wieder um ihn legt.
Er bittet Gott, dass er ihn gesund macht.
Und freut sich wie alle Zeugen des Evangeliums über die, die in der Wahrheit wandeln und nicht in der Lüge und im Schein.
Das hellt auf.
„Daran genesen wir, an der Freude in GOTT“, habe ich gelesen bei einer berühmten modernen Nachfolgerin.
Es gab immer Menschen, die einen ähnlichen Weg gingen und gehen in der Christenheit. Frauen und Männer. Heilige und Sünder, bis der HERR sie fand.
Wie der Hirte in der Wüste, der das Verlorene sucht – und findet.
PAULUS war nicht mit auf dem Berg, von dem wir gehört haben im Evangelium.
Wo PETRUS und JOHANNES sagen:lasst uns bleiben und Hütten bauen.
Hier ist es schön.
Der Apostel hat andere Erlebnisse mit dem HERRN JESUS.
Als der ihn fragt, warum verfolgst du mich…
Er, der Feind der Christen, wird zum Werkzeug seines HERRN und geht für ihn in s Gefängnis, lässt sich schlagen, verspotten.
„Wir sind der Welt ein Schauspiel geworden.“
„Narren in Christus“.
Der Dornbusch, der brennt. Der Berg der Verklärung, auf dem Jesus sich offenbart und die Jünger stärkt, dass sie an den SOHN GOTTES glauben können!
Und wir? …
…Tragen das Licht der Erscheinung Gottes in Jesus Christus wie ein Weihnachtsgeschenk, wie einen Schatz mit uns in unseren dürftigen Gefäßen, wie der Apostel Paulus schreibt. Können es mitnehmen in dieses Neue Jahr 2024.
Ja, wir können sogar Licht sein für viele andere Menschen auf diese wunderbare Weise. Gerade in dieser Zeit, in der wir nicht wissen, was sie bringt. Frieden, Krieg, Wohlstand oder Absturz. Gesundheit oder Krankheit, Tod oder Leben.
„Wir haben aber diesen Schatz (wie) in irdenen Gefäßen… wir ängstigen uns nicht. Uns ist bange, aber wir verzagen nicht. Wir leiden Verfolgung, aber wir werden nicht verlassen. Wir werden unterdrückt, aber wir kommen nicht um. Wir tragen allezeit das Sterben Jesu an unserem Leibe, damit auch das Leben Jesus an unserem Leibe offenbar werde“.
Der Apostel ist ein Zeuge für die Gemeinde Jesu in der Hafenstadt am Mittelmeer – und für uns, unsere Kirche und Gemeinde. Dass wir nicht den Mut verlieren! Weil wir als Gerufene und Getaufte das Licht Jesu wie einen Schutzschild um uns haben.
Gott segne uns alle.
AMEN.

Winter in Köpenick, Ausstellung des Zeichenzirkels „ZEICHENSTUNDE“ in Berlin – Köpenick 2023 im Januar
3. Sonntag nach Epiphanias
Predigt Müggelheim (Berlin) Januar 24
Liebe Gemeinde, ein Text aus der Bibel, die Jesus gelesen hat, die seine Bibel war. Die jüdische Bibel. Theologen reden heute gerne vom 1. Testament Gottes an sein Volk. Wir haben das 2. Testament also nicht das alte, sondern das neue, so unser Sprachgebrauch.
Altes und Neues Testament. Das eine in hebräisch, das andere in griechisch. Weswegen Leute, die die Heilige Schrift in der Ursprache kennen lernen wollen, warum auch immer, beide Sprachen lernen müssen. Sonst können sie nicht Theologie studieren. Jedenfalls nicht in diesem klassischen Sinne.
Heute ist es das Buch 2. Könige. Also ein Königsbuch. Nach dem Zusammenbruch des Davidischen
Großreiches mit dem abschließenden Glanz des König SALOMO, einem Sohn des Harfespielers und Liederdichters DAVID, zerfiel das Reich in Diversität und Patchwork. Es wirkte wie ein Flickenteppich und Juda und Israel verkamen zu Spielbällen der mächtigen Babylonier und anderer
ambitionierter Mächte um die Staaten der 12 Stämme Israels herum. Insofern ging es Israel/Juda/Samaria nicht anders als anderen Reichen in der Weltgeschichte bis auf den heutigen Tag. Die Theologen des alten Bundes deuten das natürlich auf ihre Art: Abfall von Gott, dem Herren, Vielgötterei. Die Moral bis hinein in den Klerus schwindet. Die Wahrheitsliebe. Die Lüge kriecht aus allen Fugen, wenn überhaupt noch etwas aus Fug und Recht besteht.
Aber Gott wendet sich nicht ab von Seinem Volk.
Und beruft Propheten und Ratgeber, um die Stimme der Weisheit zur Geltung zu bringen. Der Weisheit letztendlich des Schöpfers von Himmel und Erde, wie sie und wir es auch in unseren Glaubenszeugnissen singen, beten und bekennen.
Der eigentlich Sinn eines jeden Gottesdienste.
2.Könige 5 9-15, 19a
9 So kam Naaman mit Rossen und Wagen und hielt vor der Tür am Hause Elisas. 10 Da sandte Elisa einen Boten zu ihm und ließ ihm sagen: Geh hin und wasche dich siebenmal im Jordan, so wird dir dein Fleisch wieder heil und du wirst rein werden. 11 Da wurde Naaman zornig und zog weg und sprach: Ich meinte, er selbst sollte zu mir herauskommen und hertreten und den Namen des HERRN, seines Gottes, anrufen und seine Hand über der Stelle bewegen und mich so von dem Aussatz befreien. 12 Sind nicht die Flüsse von Damaskus, Abana und Parpar, besser als alle Wasser in Israel, sodass ich mich in ihnen waschen und rein werden könnte? Und er wandte sich und zog weg im Zorn. 13 Da machten sich seine Diener an ihn heran, redeten mit ihm und sprachen: Lieber Vater, wenn dir der Prophet etwas Großes geboten hätte, würdest du es nicht tun? Wie viel mehr, wenn er zu dir sagt: Wasche dich, so wirst du rein! 14 Da stieg er ab und tauchte unter im Jordan siebenmal, wie der Mann Gottes geboten hatte. Und sein Fleisch wurde wieder heil wie das Fleisch eines jungen Knaben, und er wurde rein. 15 Und er kehrte zurück zu dem Mann Gottes samt seinem ganzen Gefolge. Und als er hinkam, trat er vor ihn und sprach: Siehe, nun weiß ich, dass kein Gott ist in allen Landen außer in Israel; so nimm nun eine Segensgabe von deinem Knecht.
19 Er sprach zu ihm: Zieh hin mit Frieden!
Ausgerechnet der König von Aram, der gerne auf Raubzügen in Israel unterwegs ist mit seiner Soldateska, schreibt für seinen kranken Hauptmann einen freundlichen Geleitbrief, weil der Hauptmann ihn bittet ausgerechnet nach Israel reisen zu dürfen, um dort Heilung zu finden. Allerdings nicht bei dem israelischen König, sondern bei dessen Propheten und Ratgeber ELISA, dem Nachfolger von Wundermann ELIA.
Das hat sein Dienst-Herr nicht so richtig kapiert – scheinbar – und ist lieber auf seiner Königs-Ebene geblieben, sehr zum Verdruss des Kollegen in Israel: “Bin ich Gott, dass ich töten und lebendig machen könnte, dass er zu mir schickt, ich solle den Mann von seinem Aussatz befreien? Merkt und seht, wie er Streit mit mir sucht?“ Es steht wieder Krieg in den Sternen und ein Nachfolger der großen Königs-Dynastien Israels zerreißt seine Kleider. Das bedeutet Zorn und Schande.
Ein guter Prophet kennt die Stimmung in dem Land und stopft seine Ohren nicht zu, wenn es um Krieg und Frieden geht: “Lass ihn zu mir kommen, den Hauptmann Naaman, den Oberbefehlshaber der Aramäer!“
Und er geht, der König hört auf, seine Kleider zu zerreißen und gibt einen Wink. Der Heide, ja der Feind Naaman setzt sich in Bewegung mit seinen Gastgeschenken in Richtung Samaria, wo der Prophet zu Hause ist. Der Mann Gottes – wenn es auch der falsche Gott ist – bleibt die Hoffnung.
ER hält an mit seinem ganzen Tross, mit seinem ganzen Pomp, mit all seiner Glorie und hofft auf den alten Glanz seiner Haut.
Aber der Prophet macht sich rar. Er erscheint nicht.
Sondern ein Bote richtet ihm aus, er soll das und das tun.
„Da wurde Naaman zornig und zog weg…unverrichteter Dinge.“
Warum diese Schande in Israel, Juda, Samaria. Die Ziele seiner Kriegszüge. Womit er punkten kann in seiner Hierarchie. Jeder Sieg, jedes junge Mädchen als Sklavin ein Pluspunkt in der Politik seiner Karriere. Wobei das eigentliche Wunder eben genau solch ein junges Mädchen aus dem Lande Israel war. Es wurde gut behandelt in der Küche der Familie. Sie war der Anlass der Hoffnung.
Und half den Sorgen auf der Familie: “Ach, dass mein Herr wäre bei dem Propheten in Samaria! Der könnte ihn von seinem Aussatz befreien.“ Da war kein Hass, aber Nächstenliebe, nicht Feindesliebe, würde ich behaupten. So weit sind wir noch nicht. Wir sind im alten Testament. Noch nicht in der Bergpredigt. Christus ist die Zukunft.
Aber Vernunft und guter Wille sind trotzdem, sind immer gefragt. Alle Dinge, die dem Frieden dienen und der Freiheit des Lebens und seinem Wohlstand: SHALOM nennt das der Israelit, die Israelitin. Das brachten sie mit in jede Gefangenschaft und haben das Wohl der Stadt, des Dorfes gesucht mit ihren Gebeten, ihrem Segen, der von Abraham auf sie gekommen ist.
Deswegen hat der Hauptmann die Schande auf sich genommen und ist nicht als kraftstrotzender Militär, sondern letzt endlich als Bettler in Samaria erschienen, vor der Tür des Propheten, der in nicht all zu ferner Zukunft die Aramäer in die Irre führen wird, wenn sie wieder habgierig werden. Aber nie in ihre Vernichtung. Der immer den Frieden, SHALOM, im Blick hat in der Lebensgeschichte seines Volkes, von Gott geliebt und damit in seiner eigenen. Der zum Wohle seines Landes wirkt.
Die Leute um Naaman beruhigen ihn und ermuntern, es doch zu versuchen: in den glitzekleinen Jordan zu steigen sich zu waschen, wie es der Bote Elisas ausgerichtet hat.
Der Versuch lohnt. Er wurde heil.
Aber nun will er doch wenigstens umkehren auf dem Weg, der nun ein Weg der Heilung und des Friedens, der Gnade geworden ist …Er möchte seine Geschenke loswerden.
Wenn auch der Prophet ablehnt.
Er ist nicht käuflich.
Er macht es nicht für Geld.
Er hat einen anderen Lohn.
Erst recht ist da keine Korruption und keine Bestechung.
Dass der Diener des Elisa die schöne Geschichte verdirbt und heimlich die Geschenke dem Naaman abluchst für sich, versteht sich, tut der Heilstat des ELISA keinen Abbruch und dem Wunder in der Küche der Frauen zu Hause beim Hauptmann des Königs von ARAM. Wo Güte und nicht Zorn die Oberhand gewinnen. Denn – wir bleiben in einer unerlösten Welt und warten mit den Juden auf den Messias. Dass er kommt – sie-, dass er wiederkommt-wir.
Gebet: „Herr schenke uns den Glauben, dass wir überleben können und Deine Herrlichkeit verkünden. Wie Naaman. Mit ihm“.
AMEN.