…d.i. 60 Tage
vor Ostern.
Paradigmenwechsel.
Weihnachten, Epiphanias, Vorfasten, Fasten, Karfreitag, Ostern.
Natürlich mehr als ein Paradigmenwechsel, ein Farbenwechsel in der liturgischen Gestaltung von WEISS zu GRÜN zu LILA zu WEISS.
Mehr als ein Farbenwechsel.
Ein Weg.
In dem Gleichnis an dem 2.Sonntag vor den Fasten, geht es um das Wort Gottes, dass seinen Weg finden wird, so wahr der Regen fällt und nicht wieder zurück in den Himmel kommt, von wo er gekommen ist.
Wie das WORT, dass bei GOTT ist.
Und GOTT WAR DAS WORT.
Es ist ein zweischneidiges Schwert steht in der Epistel (Hebräer 4,12-13)
12 Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens. 13 Und kein Geschöpf ist vor ihm verborgen, sondern es ist alles bloß und aufgedeckt vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft geben müssen.***
Predigt zum Sonntag Sexuagesimae in der Stadtkirche Berlin-Köpenick
Musiker Janus Pelmani, Prediger und Liturg Michael Wohlfarth
Liebe Gemeinde, liebe Schwestern und Brüder,
am Donnerstag Maria Lichtmess.
Ende der Weihnachtszeit nach dem alten katholischen Festkalender.
Heute 2.Sonntag vor den Fasten. –
Weihnachten ist die eine Sache, Ostern die andere.
„Last uns hinaufziehen nach Jerusalem“, sagt Jesus zu seinen Jüngern.
„Lasset uns mit Jesus ziehen“, singen die Gemeinden in Generationen.
SEXUAGESIMAE , das ist 60 Tage vor Ostern.
Nach der Krippe das Kreuz. Aus demselben Holz geschnitzt. Denn Ostern ohne das Kreuz Jesu gibt es nicht. So billig ist es nicht zu haben. Die Gnade nicht. Gar nichts. Dann wäre es ja auch nicht viel wert.
Es wäre beliebig.
Auf dem Weg nach Jerusalem geschehen wunderbare Begegnungen mit Gott, unserem Herrn und Heiland.
Jesus, der Lehrer.
Jesus in seiner Menschlichkeit.
Das Reich Gottes.
Was ist es.
Wir haben in der Lesung des Evangeliums das Gleichnis Jesu VOM SÄMANN, wie es bei Lukas 8, 4-8 aufgeschrieben ist, gehört.
Markus erzählt auch, wie Jesus mit diesem Gleichnis vom Samen als dem Wort Gottes in seiner Heimat Galiäa am See Genezareth die Menschen zum Hören bewegen möchte.
Dann aber nimmt er den Sämann selber zum Gleichnis für das, was seine eigentliche Botschaft ist: Das Reich Gottes.
Markus 4
Und er sprach(Vers 26): Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mensch Samen aufs Land wirft 27 und schläft und steht auf, Nacht und Tag; und der Same geht auf und wächst – er weiß nicht wie. 28 Von selbst bringt die Erde Frucht, zuerst den Halm, danach die Ähre, danach den vollen Weizen in der Ähre. 29 Wenn aber die Frucht reif ist, so schickt er alsbald die Sichel hin; denn die Ernte ist da.
Sicher kennen viele das Bild „Säemann“ von Vincens van Gogh, dem großen niederländischen Maler.
Von einer Intensität, wie sie nur wirkliche große Kunst vermitteln kann, wo das Menschliche und das Göttliche gleichermaßen aufeinandertreffen.
Oder die Erinnerung von Huldrych Zwingli: “Wenn ich als Kind am Rande des Ackers saß und meinen Vater sah, wie der den Samen warf, glaubte ich den lieben Gott zu sehen.“
Ja, Frühling, Sommer, Herbst und Winter, die Jahreszeiten, die unser Leben schön machen, wenn wir zu sehen verstehen und zu lieben.
Sie haben es in sich:
Zuerst die Saat, dann das Wachsen und schließlich der Schnitter, die Ernte.
Warum wohl können wir so gut nachvollziehen, was die Bauern auf ihren Traktoren, die Händler und Transporteure der Ernte meinen, wenn sie in unsere Stadt ziehen bis zum Brandenburger Tor. Weil wir uns letztlich das bewahrt haben, was uns zu Menschen macht und in die Nähe Gottes bringt: Die Erkenntnis, dass wir zwar Freie sind aber auch gebunden. Gebunden an den Zyklus der Schöpfung, die uns Gott aufgetragen hat, zu bewahren. Und damit uns selber bewahren. Ich rede hier nicht von Diesel und Subventionen, sondern von einer schlichthinnigen Abhängigkeit wie das Daniel Schleiermacher ausgedrückt hat. Natürlich hat das auch politische Konsequenzen. Klein in Klein, engro.
Ja, und ich rede hier von Religion.
Ja, von dem Gleichnis Jesu, der das Wort VON SELBST /AUTOMATE hier benutzt. Das Gegenteil von unangebrachtem Aktivismus.
GNADE ist angesagt.
Diese SYMPATHIE mit den Leuten vom Lande, die die Erde im Winter ruhen lassen, um im Frühling zu säen und im Sommer zu ernten, die habe ich auf Anhieb auch.
Wenn ich die herrlichen Aussprüche großer Leute zu diesem Thema höre, Bilder großer Maler sehe:
Da ist etwas.
Das Geheimnis Gottes.
Dass Reich Gottes.
BASILEIA THEOU.
Das Reich Gottes ist mitten unter Euch, sagt Jesus. Ihr merkt es nicht?
Er hat noch mehr Bilder auf Lager dafür: Das Senfkorn, das winzig kleine Senfkorn, dass ein Baum wird, in dem die Vögel nisten und Schutz und Schatten suchen.
Das Tragende ist das WORT Gottes, das am Anfang war.
Das Wort des Schöpfers von Himmel und Erde, welches wir bekennen.
Das WORT, welches GOTT selber ist, CHRISTUS“.
Dieses Wort wird unter die Leute gebracht wie Samen auf das Land, erklärt Jesus, der Menschensohn.
Wenn es guten Boden findet ist es wie die selbstwachsende Saat.
Wir sind der Boden.
„Mach mich zum guten Lande“, singen wir.
Gebet
Herr mache uns zu gutem Land, dass wir Dein Wort aufnehme können und es Früchte bringt in unserem ganz privaten Leben, in unserer Gemeinde und Kirche, in unsrer Arbeitswelt, in unserem Amt und Ehrenamt. Lehre du uns selber im Glauben und im Gebet. Lass uns dein Reich spüren. AMEN.
Prophetie des alten Bundes
10 Denn gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, sondern feuchtet die Erde und macht sie fruchtbar und lässt wachsen, dass sie gibt Samen zu säen und Brot zu essen, 11 so soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein: Es wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende. 12 Denn ihr sollt in Freuden ausziehen und im Frieden geleitet werden. Berge und Hügel sollen vor euch her frohlocken mit Jauchzen und alle Bäume auf dem Felde in die Hände klatschen. 13 Es sollen Zypressen statt Dornen wachsen und Myrten statt Nesseln. Und dem HERRN soll es zum Ruhm geschehen und zum ewigen Zeichen, das nicht vergehen wird.
Anmerkung: Leichte Bearbeitung der Predigt für BLOG https://kaparkona.blog