Abendmahlsgottesdienst in Müggelheim am 30.3.25, Sonntag Lätare-Freut Euch, 10.00 Uhr.
Lieder: 447 1-6; 396 1-3; 396 4-6; 115 1,4,5; 389 1-2
Psalm-Lesung Eg 734, Ps.84
Predigttext aus Johannes 6 1ff. unter Zugrundelegung Johannes 1,1 und 14
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Liebe Gemeinde,
1
Das Johannesevangelium beginnt so: Im Anfang war das Wort…(1,1).
Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater voller Gnade und Wahrheit(1,14).vcvcvv
Was dann kommt ist die ‚Auslegung dieses Satzes an Hand der Geschichte von Jesus Christus, dem Menschensohn und Heiland der Welt.
„Siehe das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde trägt.“(1,29 Johannes der Täufer.) Darauf hin die ersten Jünger am Jordan.
Vielen Menschen begegnet JESUS. Viele nehmen ihn auf. Andere nicht (1;11,12).Vielen schenkt er Neuanfang und Vergebung, Freude und Wahrheit: Den Jüngern und Jüngerinnen, der Hochzeitsgemeinde in Kana, dem Pharisäer Nikodemus, der Samariterin am Brunnen.
„JESUS lebt mit ihm auch ich“, singt der Professor aus Leipzig in der Aufklärungszeit unserer Zeitrechnung. Und wir mit nachher. 2000 Jahre später.
Und die Vergebung und Heilung wird in Christus spürbar für Viele, die an ihn glauben. Sicher sogar die, die nicht an ihn glauben wollen und sein Feinde sein wollen als Wechsler im Tempel oder als Lehrer.
2
Gottes Liebe ist grösser.
Die alle gesund geworden sind in Jerusalem, nahe der Stadt, unterwegs über Samarien, in Richtung Heimat Galiläa, wo er sicher fühlte und glücklich am See Genezareth, wie mir ein Reiseführer versicherte. Einige zogen mit ihm, viel folgten ihm, als er über des See Genezareth fuhr.
Die Herrlichkeit Gottes. Sie folgten ihm nach. Wegen der Zeichen, die er gibt und der Wunder wegen, die er tut. Und der Fragen wegen, die er aufwirft: “Ist Jesus, Josefs Sohn,Gottes Sohn?“
„Auf den wir warten“.
„Der Messias“.
See Genezareth, das Galiläische Meer oder See von Tiberias. Dort fahren sie hin und her. Die Jünger, Jesus, die Nachfolger.Die Follower. Sie wollen ihn zum Brotkönig machen, weil sie die Zeichen des HERRN nicht verstehen, sondern nur, sondern nur, dass sie für den Moment satt geworden sind bei der Speisung der 5000, als es auch Reste gab, 12 Körbe voll.
Jesus flieht. Er möchte nicht ergriffen werden.
Allein auf der Spitze des BERGES.
3
Nach dem Event kommt die Nacht. Die Jünger haben längst die Boote bestiegen zurück nach Kapernaum. Aber die Menge bleibt bis sie merkt am nächsten Morgen. JESUS ist weg. Verloren für sie als Brotkönig. Und sie haben nimmer ausgesorgt für immer. Wie sie das dachten. Sie ahnen, dass er wieder dort drüben ist. In Kapernaum in der Synagoge. Sein liebster Aufenthaltsort in Galiläa. Dort waren sie ja auch gestern, als der die Kranken berührte.
Als sie ankommen, sagt er zu ihnen:“Ihr sucht mich nicht, weil ihr das Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von dem Brot gegessen habt und satt geworden seid.“
„Schafft euch Speise, die nicht vergänglich ist, sondern die bleibt zum ewigen Leben. Die wird euch des Menschen Sohn geben.“
„Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinaus stoßen. Er wird nicht hungern und wer an mich glaubt, der wir nimmer mehr dürsten.“
(Predigttext 6,47-51) „ Wer glaubt, der hat das ewige Leben. Eure Väter haben in der Wüste das Manna gegessen und sind gestorben. Dies ist das Brot, das vom Himmel kommt, damit, der davon isst, nicht sterbe. Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot isst, der wird leben in Ewigkeit. Und diese Brot ist mein Fleisch, das ich geben werde für das Leben der Welt.“
Das ist die kürzeste Erklärung für die Eucharistie, für das Heilige Abendmahl, dass wri das Opfer Christi annehmen.
„Das ist mein Leib.“
„Das ist mein Blut.“
Oder: Brot des Lebens, Kelch des Heils.
Christus, das Manna seiner Kirche, seiner Gemeinde,der Christenheit, welche über 2000 Jahre durch Zeit und Ewigkeit zieht. „Und wir sind mitten unter ihnen.“Durch Wüsten, durch fruchtbare Auen, Tag oder Nacht. An klaren Bächen entlang. Im Zwielicht der Ereignisse. In Klarheit und Wahrheit. Durch Trümmerlandschaften.Durch neue Städte und Dörfer, durch alt Städte und Ruinen. Jetzt, gestern. Heute. In Kreuz und Auferstehung. Christus der HERR. Von Ewigkeit zu Ewigkeit.Im leben und im Sterben.In Verfolgung und Not. Im Glück ebenso wie im Scheitern.
„Weil wir eins sind in ihm.“
So sagen wir es in unserem Glaubensbekenntnissen und Liedern und bezeugen es in aller unserer Armut des Wortes und Unvollständigkeit unserer guten Werke.
Alle werden das nicht so sagen können.
Vielleicht den einen oder den anderen Satz.
Und nicht immer.
Vielleicht haben wir die Sehnsucht, es so sagen zu können.
Immer.
Vielleicht können wir es manchmal plötzlich in Dankbarkeit.
Die Liebe Gottes ist größer.
4
Gestatten Sie mir zum Schluss der Predigt noch eine Geschichte zu erzählen aus meiner ersten Zeit als Pfarrer in unseren Wismutdörfern. Es war in der Nähe von Crimmitschau. Ich sitze auf einer Parkbank und warte auf meine Frau. Mir schräg gegenüber ein junger Vater, der Probleme mit seinem Sprössling hat. Plötzlich höre ich den Vater:“Du BROT!“M.E. schimpfte er den Sohnemann aus. „Du Brot!“ Hatte ich noch nie gehört. BROT? Schimpfwort? – Bis heute hoffen ich, die Situation nur nicht richtig verstanden zu haben.
Ich wünsche uns allen einen gesegneten Sonntag zum Mahl des HERRN, dass wir in der Lage sind unter der Woche von der Kraft des Brotes und der Freude des Weines abgeben zu können von dem was wir empfangen haben.
Wir beten:Herr, schenke uns den rechten Glauben, damit wir leben können. Und danke für Dein Sakrament, Brot und Wein, dass wir stark sind, wenn wir gebraucht werden in unserer Zeit. AMEN.
