Wer den BLOG Kelcheinholung gelesen hat, sollte diesen Blog auch lesen.
Liebe Schwestern und Brüder,
sucht euch eine Reisegruppe (Reisemission Leipzig wäre zu empfehlen). Oder fahrt selbständig dort hin: Italien, Umbrien, ASSISI.
Auf dem Berg gelegen.
Wie die Stadt auf dem Berge, beschrieben in den Gleichnissen Jesu.
Die Stadt auf dem Berg, wo der Wind am Abend kühlt, wenn die Tageshitze unerträglich war.
„Ihr seid das Salz der Erde. Wo nun das Salz dumm wird, womit soll man’s salzen? Es ist hinfort zu nichts nütze, denn das man es hinausschütte und lasse es die Leute zertreten. Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter, so leuchtet es allen, die im Hause sind. So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen“.(Aus der Bergpredigt Jesu.)
Dorthin fahrt. Unten in der Ebene – die große Kirche, wo die Dornen wachsen, die ihn nicht gestochen haben, obwohl er herein fiel.
Aber oben?
Halb oben.
Einen Seiten-Weg herunter von der Stadt, wo du Quartier genommen hast. Vorbei an der Stelle, wo ihm Christus erschienen ist, seit dem er seine Angst überwunden hat in Berührung zu kommen mit den Unreinen, den Aussätzigen. In der Nachfolge – der FRANZ VON ASSISI, das Bürgersöhnchen, dass nicht wollte wie sein Vater wollte bis hin zum Nackt-Ausziehen. Provokation.
ARMUT.
Steiniger Weg.
Endlich die kleinere Kirche, in der die Menschen stehen – und WARTEN. Warten auf wen, auf den Messias? Ja, vielleicht. Letzten Endes. Wie immer, wenn gewartet wird. Wann kommt er. Wie kommt er. Und überhaupt.
Nein, es ist die Kelcheinholung. So überraschend, wenn es dir niemand vorher gesagt hat, was da halbunten, halboben los ist. Sie stehen und warten. Auf dem Steinfussboden und auf der Empore.
Kein Wort.
Keine Handlung.
Nichts.
Stille bei so Vielen. Unglaublich. Kein Fußscharren in der Erinnerung.- Doch, da tut sich etwas. Der Priester trägt den KELCH. – Es ist der Kelch von GETHSEMANE. – Der HERR bittet, dass er vorrüber gehe, wenn es Gott gefällig ist. Wenn nicht. Dann eben nicht.- Ich rede jetzt für Jugendliche aus Berlin, vielleicht aus der ARCHE am Rand der Stadt. Als Streetworker auf den Bidermeierplätzen einer ostthüringischen Mittel-Stadt, in den Gassen der Revolution von 1989, die es erst möglich gemacht hat, dass wir mehrmals dies Stadt auf dem Berg besucht haben in Juda oder Umbrien. Seit ich den Film von PASSOLINI kenne: MATTHÄUSEVANGELIUM, die Schauplätze, ist das so verwandt miteinander.
Mittelmeer wie Grichenland, Riviera in Jugoslawien, Italien, Fankreich oder eben das Heilige Land.
Jetzt geht es eigentlich erst los glauben wir. Die Kelcheinholung.
Aha.
NEIN.
NICHTS GEHT LOS.
Seht euch den Film an: DIE STILLE.
Das ist es.
NOCH NIE HABE ICH SIE SO GEHÖRT:
DER KELCH AUF DEM ALTAR.
DER PRIESTER HAT IHN DORTHIN GETRAGEN.
Ich weiss aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung – in den 90iger Jahren nach der Revolution in Deutschland und Osteuropa – dass junge Arbeiter und Arbeiterinnen vor der Schicht in die Kathedrale gegangen sind. Sich hingekniet haben und angebetet haben. TABERNAKELFRÖMMIGKEIT nennt man das. Blut Christi, welches uns rein wäscht wie Schnee, wenn wir schmutzig sind. TABERNAKEL. AUFBEWAHREN DAS HEILIGE.
„DA knien wir uns“, sagen die Katholiken, die ihren Glauben so praktizieren und stärken. Er muss ja gestärkt werden in dieser Welt.
Tabernakel in der Wand.
Der KELCH.
ER WIRD EINGEHOLT SICHTBAR GEMACHT UND AUF HALBER HÖHE. NICHT VERSCHLOSSEN IN EINEM SCHRANK. KELCHEINHOLUNG. Jetzt ist er zu sehen. ANSCHAUNG, ANSCHAUUNGSUNTERRICHT.
NEIN. DAS GEHEIMNIS. GOTT DAS GEHEIMNIS DER WELT. GEHEIMNIS DES GLAUBENS. STUNDEN LANG.
Die Leute kehren um.Sie haben genug gesehen. Sie sind sich wieder sicher. Sie können den Berg weiter hinunter gehen in die Wildheit des Lebens. Sie können wieder hinauf gehen, vorbei an der Station des FRANZISKUS, wo er den HERRN gesehen hat. Im Gebet. Und seitdem seinen Weg gegangen ist. Wie ihn die Welt kennt.
Jetzt wissen Sie, wie es zu der Kelcheinholung in Berlin-Müggelheim in der kleinen Dorfkirche kam. Zum zweiten Mal übrigens. Vergegenwärtigung.Erinnerung. Aufarbeitung. Zukunft. Machen Sie es gut. Wählen sie gute Reiseziele. Bleiben Sie gestärkt und behütet.
Ihr
Pfarrer i.R. und Erwachsenenbildner Michael Wohlfarth , Juni 25, Berlin, im Dorf Müggelheim.
