Die Reise nach Mitteldeutschland

Wenn du dich verläufst.

Wenn du verschläfst.

Wenn du vergißt, den Wecker aufzuziehen. Und noch peinlicher: die Sommer- mit der Winterzeit verwechselst.

Aber wenn du pünktlich bist. Früh genug aufgestanden. Aus dem Haus gekommen. Viel zu früh auf dem zugigen Bahnsteig ohne Überdachung wartest auf d e n Z u g. Und dann kommt er – und du merkst es nicht, weil du viel zu weit vorgelaufen bist. Schon in Richtung des Ziels. Nein, weil eine Bank so schön frei war und du diesen spannenden Artikel lesen wolltest.

Du hättest ja genau so gut warten können. Im Zug ist es gemütlich und warm. Schließlich geht die Fahrt nach Sachsen, wo sie geschrieen haben: “Zieht Eich um!“, wenn sie in Uniformen aufmarschiert sind.

Einmalig.

So friedlich war nirgendwo eine Revolution und ohne große Dialoge, die doch nur Langweiler sind.

Aber es war anders. Der Zug rollte ein – und ich saß und saß und las und las. Und dann rollte er an mir vorbei. Ein Stück bin ich ihm noch entgegen gerannt. Aber er hielt nicht.

Der Lokomotivführer sah mich nicht.

Dieser Zug – so fein säuberlich im INFORMATIONSZENTRUM für mich ausgekaspert, wie die Sachsen sagen – war einfach weg. – Ah, da fallen mir alle sächsischen Witze ein, wie sie sich selber auf die Schippe nehmen.

Wer kann das schon.

Nun: “Zurück, zurück“, rufen die Waldgeister im Müggelwald.

Nein, ich will nicht zurück.

Ich mach mich doch nicht lächerlich vor meiner Frau und den lieben Nachbarn. Die wissen doch alle, daß ich heute nach Sachsen in meinen Garten fahre.

Und sie haben immer so etwas auf den Lippen.

Zurück, ja, aber nur bis zum INFORMATIONSZENTRUM: Neuer Zug.

Also Karte lösen, nicht für den Zug. Die habe ich ja schon. Ich hoffe, sie hat nun nicht ihre Gültigkeit verloren. Nur weil der nächste Zug in die richtige Richtung zu einer anderen Zeit fährt und – vielleicht einen kleinen Umweg fährt.

Oh, wäre das eine Freude für unseren mittelkleinen Enkel. Er sieht Züge im Traum. Flugzeuge liebt er auch im Unterschied zu allen anderen Leuten, die sich nur bedrängt vorkommen, aber immer damit fliegen. Wir warten schon auf den 5 min-Takt. Erst dann will er wiederkommen – in den Müggelwald.

So ist das.

Es geht gar nicht Kindern wie Leuten.

Also 2.Stock des Riesenbahnhofs. Info. Karte lösen. Warten, bis die Kartennummer aufgerufen wird.

Auf respektablen roten Kunstledersitzen.

Geht doch.

Nächster Zug in 2 Stunden.

Bis dahin Kaffee.

Viel Zeit für den Artikel.

Endlich im Zug. Im richtigen Zug. Diesmal wie alle anderen brav gewartet, wo alle warteten und nicht die Einsamkeit gesucht auf dem Bahnsteig. Diesmal nicht hoch droben, nicht unmittelbar unter dem Dach des großen Bahnhofs oder weiter draußen, sondern im Keller. Dort kannte ich mich aus.

Es war kuschelig u n d zugig. Aber der Zug kam. Gute Leute, mit Fahrrädern zum Teil, bepackt.

Naherholung oder Schichtwechsel, Schichtende, Hausfrauen, die mal kurz von Lichterfelde einkaufen waren irgendwo in der Innenstadt, in der Ostcity oder in der Westcity.

Es war ein Kommen und Gehen, weil alle paar Minuten gehalten wurde. INTERREGIO.

Ein tolles Wort wie Toilettenzentrum oder Fahrkartenzentrum, Reisezentrum. Hier redet kaum einer mit dem anderen aber alle sind zufrieden und froh, dass sie wieder – erfolgreich – nach Hause kommen.

Ich fuhr weg.

Sie fuhren nach Hause.

Ihre Kurzstrecken.

Immer die Lieder im Ohr und die Zeitung griffbereit.

Eigentlich war sie längst von gestern.

Wir sahen immer den Ministerpräsidenten vor uns, wie er die Liedangaben machte nach der deutschen Wiedervereinigung und dem Wiederaufleben des preußischen roten Adlers: Brandenburg.

In den Staub.

Nein, nein friedlich. Sehr friedlich.

„Wem Gott will rechte Gunst erweisen.“

Und dann immer die Backsteinbahnhöfe, allerdings besser, weil genutzter, als in Sachsen, Nord–Sachsen.

Ruinen bald, wenn wir erst die Grenze überfahren hätten.

Aber erst umsteigen.

Das Handy klingelt nicht und ich wage mich auf den Weg in Richtung einer brandenburgischen Kleinstadt.

Diese Weiten.

Kaufhallen.

Brachen.

Endlich ein HINWEISSCHILD: Bäckerei. In der und der Seitenstraße.

„Gut, dann essen wir eben Brötchen, nackt und bloß“, rede ich mit mir selber in Ermangelung eines

nichtvirtuellen Gesprächspartners.

Vielleicht sollte ich das Handy bedienen und beichten: Zug verpaßt – zwei Stunden später.

Alles.

Ich höre das Gelächter.

„Ah, da noch ein Hinweis: PIZZA!“

Das war ich.

Niemand sonst.

Aber es stimmt.

„Können sie mir die und die Pizza backen in ca 10 min.?“

„Aber sicher, mein Herr.“

„Gut, dann warte ich draußen.“

Aber die kam nicht. Erst nach 20 min oder mehr.

Ich ließ sie mir einpacken und rannte, was ich konnte, beißend und kauend los zurück zum Umsteigebahnhof in Luckenwalde.

GOTT SEI DANK.

Alles klar.

Es ging weiter.

Auf die Sekunde genau.

Bis in die Lutherstadt.

Sie hasste ich. Das kann sich niemand vorstellen.

Zuerst einmal kann ich ein gewisse Abneigung nicht unterdrücken, wenn ich mir die Programmbilder der Reformation ansehen musste mit Konfirmanden – oder Schülergruppen.

Dazu noch eine saumiserable Persönlichkeit an Führerin, die nahtlos 1989 überlebt hatte in ihrer Funktion als Erklärerin des und des Gebäudes. Das war auch noch das älteste – und erste – Pfarrhaus der Welt, mit einer Pfarrfrau, deren Bild – mich ebenso erschreckte: Fast ebenso breit wie hoch.Wie ein Archivschrank in einem alten Thüringer Pfarrhaus.

Ach ja, der Holbein, den sie beauftragt haben.

Inzwischen gibt es die Führerin nicht mehr. Sie ist in Rente gegangen.

Das ehemalige Kloster, dann Pfarrhaus mit Käthe Luther und Kindersegen und Studenten und Tischreden.

Alles ist jetzt gut.

Das Lutherjahr, die Dekade, diese atheistisch-französische Einheit im Denken und Fühlen: Sonntag abgeschafft. Nie hätte ich das so genannt. Aber es heißt ja alles so. Dekade der…Dekade der…Dekade des…

Bahnhof zum Aussteigen?

Nee.

Schon immer eine Schande. Sie irren herum wie ich und suchen den Ausgang, den Lift, den Bus, ein Cafe in der Nähe, um auf den nächsten Zug warten zu können.

Im Zeitalter des Autos und des Fahrrades sollte man nicht mit dem Zug von Berlin nach Mitteldeutschland reisen. Und auch noch so tun, als ob das nichts wäre. So mal um die Ecke biegen. Schnell mal seinen Dienstkalender holen, den man in der Laube in Nordsachsen vergessen hat.

Nein, nein.

Wittenberg war schon immer eine einzige Katastrophe.

Ein Anspruch.

Die Amerikaner kommen.

Und Wüste.

Gut, jetzt leuchtet die preußische Pickelhaube weit in das Land hinein. Und die Stadtkirche wird diskutiert mit ihrem Schandbild.

Aber es ist immer noch nicht das, was es einmal sein sollte…

Was habe ich mir schon für Nachtstunden hier um die Ohren geschlagen in umgekehrter Richtung.

Der Zug kommt. Einsteigen. Immer fröhliche Menschen um mich her. Bis Bitterfeld….

Was war in Bitterfeld?- Ah, Pfeifengeschirr liegen gelassen von Gera kommend beim Umsteigen nach Berlin – mit Liedern in der Nacht und Einfahrt über Südkreuz, ganz anders als früher in Schönefeld.

Inzwischen geschenkt bekommen ein neues…Aber das nur nebenbei.

Also Bitterfeld, die Dichter der Arbeiterklasse. Der Bitterfelder Weg. Ausgerechnet hier: NICHT EINSTEIGEN. VERBOTEN.

Der Zug steht noch da.

„Sprengstoffattentat“, höre ich.

Ich frage:“Ja aller Zugverkehr ist gesperrt.“

Das war im Herbst.

Es war nicht das erste Mal, daß ich über Luckenwalde, Wittenberg nach Bitterfeld fahre und zurück, um endlich in mein geliebtes Zschortau zu kommen, ein Dorf mit Teich, Fleischerei, stillgelegtem Bahnhofsgebäude, stundenweise geöffneten IMBISSEN mit Mädchennamen oder noch Schönerem.

Und der Sparkasse. Der Schlitz verlangt hier die CARD verkehrt herum hineinzu stecken. Jedenfalls am Hauptbahnhof Berlin gemessen. Wer weiß schon, was so herum oder andersherum ist.

Und jetzt.

Aufgeschmissen hätte meine Oma gesagt.

Und das stimmt.

Alles huschte herum wie in Luckenwalde, wo ich den wartenden Anschlusszug auf der gegenüberliegenden Seite verpasst habe und dann Pizza im Fluge essen musste, um den 2. Anschluß nicht zu verpassen. Oder war das in Wittenberg. Ich hoffe nicht. Um Luthers willen nicht.

Also Lutherstadt Wittenberg.

Und der Weg, der der berühmte Bitterfelder Weg heißt. Jeder Arbeiter soll ein Gedicht schreiben, oder eine kurze Geschichte.

Walther Ulbricht hat das angeregt.

Das war natürlich anders: Seine Sterndeuter waren das.

Die Wahrsager.

Wie heißen die heute noch mal?

Oder gibt es die nicht.

Doch die gibt es.

Wie zu Herodes des Großen Zeiten.

Also schauen.

Wie kommen wir nach Nord-Sachsen.

Zschortau. 27 km von Leipzig entfernt und 5 km von DELITZSCH.

Da tun sich welche zusammen.

Es muss doch einen Ersatzverkehr geben.

Ja, ja sie rennen auf die Straße vor dem Bahnhof und telefonieren mit ihren APPS wie die Kaputten. Und tatsächlich kommen sie.

Zwei Kleinbusse.

Der Fahrer freundlich.

Die Österreicherin nickt, als ich sie frage, ob ich mitfahren könnte. Ihr Partner brummelt. Weitgereiste, die eine Deal vorhatten im Rundfunkgebäude, dort wo das Hochhaus steht, wo die Studenten 1989 studiert haben und nicht herunterwollten aus ihren 15 oder 20 Stockwerken.

Es waren die Abgehängten. Zwanghaft Abgehängten. Die haben demonstriert. Die von der Kirche.

Nun wollten sie ausbrechen aus der Kirchen heiliger Nacht.Sie wollten politische Gleichberechtigung und ließen sich nicht mehr still stellen, wie in Rumänien die Kinder in den Heimen.

Dorthin wollte, musste angeblich mindestens sie. Er in der Nähe. Ah, sie waren doch kein Paar.

Sie hatten sich zufällig getroffen, als sie ausgeladen wurden aus dem Inter-City, der nach Leipzig fuhr, aus gutem Grund. Da saß einer im Rollstuhl und wurde agressiv. Es kam auch durch das Radio. Hat man mir hinterher berichtet.

Was hatte er denn nun.

„Ich sprenge eure ganze Schoße hier in die Luft.“ Er umklammerte seinen Einkaufsbeutel.

Das könnte eine Bombe sein. Vielleicht sogar eine ferngesteuerte. Wer war hier die Bombe. Der Zeitzünder funktioniert . Wer sind die lebenden Bomben.

„Papiere“, sagte der Schaffner.

Er hatte keine.

“Vielleicht fühlte er sich auch nur bedrängt und ausgestoßen“, vermerkte der Österreicher, dessen allgegenwärtige Mutter von `s JANZE die Wirtschaft war, nach eigener Aussage. Und der Vater der Staat.

Im Klein-Bus sagte er das nach dem Bericht aus dem City.

Seine Kollegin pflichtete ihm bei.

„Es ist ja auch so schwer.“

„Wie sage ich es meinem Kinde.“

„Wie erzieh` ich es ?“

„Was sage ich ihm, wenn es zu solch einer Situation kommt.“

Mit dem Rollstuhlfahrer.

„Wir kennen ja seine Geschichte nicht. „

Er ist ausgerastet.

Plötzlich agressiv geworden.

Hat die Nerven verloren.

„Ich sprenge alles in die Luft.“

War der Ton falsch von dem Beamten?

„Fahrscheinkontrolle.“

„Ausweispapiere.“

Das Leben ist schwer.

Die richtigen Entscheidungen zu finden ist schwer.

Wir saßen in der 1. Reihe des Kleinbusses: Die Dame mit dem Kind zu Hause, die genau wusste, dass ihre Kind viel Zeit braucht. Ihre Zeit. Dann der Mann aus Österreich. War er ein Vertreter, der etwas anbietet zur Aufrechterhaltung des Wissenschaftsbetriebes in der Messestadt.

Aber hinter uns saß die schweigende Mehrheit – von hier. Sie sagen nichts zu all dem. Sie wussten es besser und hatten ihr Herz nicht auf der Zunge.

3 Männer, die sich nicht zu erkennen gaben. Außer, dass sie auch in die sächsische Metropole wollten. Weil sie dort zu Hause waren. Sie hatten alle schon bezahlt, nur ich nicht. Ich gab 10 Euro nach vorn. Der Fahrer hielt sich auch zurück und wusste, dass dieses Durcheinander sein Geschäft belebt.

„10 Euro? Ist das nicht zu wenig?“ fragten die Hinteren zu Recht. Sie bezahlten mehr.

„Ich möchte in Zschortau aussteigen, 20 km vor Leipzig.“

Sie beruhigten sich und die Dame sagte: “Ist doch gut so.“

Wenn der Staat der Vater ist und die Mutter die Wirtschaft.

Also in dem Wirtschafts– und Staatsbus in Klein fuhren wir durch das Land um Bitterfeld und tauschten uns aus über den Zwischenfall in dem Inter–City, mit dem wir schon längst in Leipzig angekommen wären, wenn nicht jemand vermuten ließe, er habe einen Sprengsatz in seinem

Einkaufsbeutel.

Alles abgesperrt mit rot-weißem Band.

Der Zug fuhr nicht.

Der Fahrplan wurde nicht eingehalten.

Der Terrorist isoliert.

Die Züge wurden umgeleitet.

Die Strecke war blockiert.

Eine wichtige Strecke.

Nicht jeder wusste Bescheid.

Eigentlich keiner.

Die Handys wurden abgeschaltet.

Funkstille.

Keine Verbindung.

Kein Netzwerk.

Keine Terrorgruppe.

Wir ließen das Geschehen hinter uns.

Die Mitreisenden im Bus erzählten nicht, wo denn nun eigentlich der Zug zum Stillstand gekommen war.

Waren sie auf dem freien Feld mit ihrem Gepäck ausgestiegen.

Fluchtartig?

Wie viel waren es?

Auf dem Bahnhofsvorplatz, wo sich alles traf, um sich auszutauschen: “WIE GEHT ES WEITER?“ Es waren Hunderte. Kamen sie alle vom Feld. Vom Acker. Doch nicht. Wo kamen sie alle plötzlich her?

Oder war der Schauplatz ein angekommener Zug in Bitterfeld nach dramatischen Sekunden auf der Strecke.

Hat der Terror die DDR erreicht, die ehemalige. Dieses graue Gebilde, wo es noch den wirklichen Vater Staat gab aber keine Mutter Wirtschaft. Weil die Wirtschaft und der Staat eins waren: IN VOLKES HAND.

Im Untergrund allerdings haben wir die a l t e n Formeln gewusst: Vater gleich Staat, Mutter gleich Kirche: EKKLESIA.

Ich enttarnte mich und gab mich zu erkennen in dem Schienenersatzverkehr auf wendiger Privatgrundlage: “Nur `ranhängen. Nur `ranhängen!!!“

Das schöne Wort EKKLESIA.

DIE HERAUSGERUFENEN.

DIE KIRCHE.

Ja die Kirchen in Leipzig, wie Erich Löst sie vermisst, um geistlich und geistig auf die Füße zu fallen und nicht auf s Gesicht, das blutende jetzt, völlig.

Erstarrt.

Die Nicolaikirche.

Die Kirchen am Ring.

ASYL.

ASYL für Tausende im Herbst.

Jetzt ist wieder Herbst, ein Viertel Jahrhundert danach.

Es wird immer Herbst sein.

Deutscher Herbst.

Inzwischen suche ich das Papphaus am Horizont, dass ich nie sehen werde.

Aber die Kleingartenanlage und die Häuser davor.

Wir nennen sie GOTTL.

Das hat eine Bewandtnis.

Uralt, als COMENIUS mit den Augen JESU das Dorf sah.

Das Dorf im Tal im östlichsten Thüringen.

Als er beordert wurde von der großen volkreichen Stadt in diese Provinz mit Sack und Pack und Kind und Kegel und Frau und Mutter, diametral gegenüber dem Thüringen, was er kannte und liebte.

Na, ja – nicht ganz. Seine Kindheit war auch schon beheimatet östlich von Jena.

Aber Altenburg und das ganze Altenburger Land waren eine Märchenspiel von dem übergroßen Kater und der kleinen Maus im Festsaal des Schlosses hoch über der Stadt.

„Ihr kennt es?“

„Was?“

„Na, das Spiel – DER GESTIEFELTE KATER, der dem armen Müllerburschen hilft, weil der ihm – wahrscheinlich – geholfen hat – und ihm ein ganzes Königreich – nicht verspricht, nein – aber schenkt, nachdem er ihn verschlungen hat, den ZAUBERER in seinem märchenhaften Gewand aus schwarzer Seide in dem finsteren Anwesen. Es war nun ihres. Nein seines.“

„Ihr wisst doch, sie fahren in der Kutsche durchs Land, die Bauern verbeugen sich und grüßen, weil es die Kutsche des Herzogs ist.“

„Alles unser Land.“

„Aber es fehlt durch einen dunklen Schwur das herrliche Schloss auf den Bergen in der Ferne nach der List mit dem Bad der Prinzessin und den wieder aufgetauchten Klamotten.“

Erst das Land, dann das Haus.

Aber jetzt nach Jahren, Tür aufgeschoben, `raus gesprungen – aufs Feld. Da fahren sie, die Wirtschaftsweisen aus dem Rheinland und aus Österreich.Und der ganze hintere schweigende Teil

von hier. Die nichts sagen. Die noch nie etwas gesagt haben. Die weder die Schlösser kennen, noch die Zauberer . Die nur immer dasselbe gesagt haben: WIR KÖNNEN NICHTS TUN.

Das schreien sie, indem sie still sind.

Das schreien sie, indem sie stumm sind.

Bis zum Ziel.

Und aufpassen, daß das Geld stimmt.

Ihr Geld.

Ihr weniges Geld.

Der Taxifahrer wird entlassen, wenn das Ziel erreicht ist.

Ihm soll es recht sein.

Er kann es auch nicht ändern, den Osten wie den Westen, den Süden und den Norden.

Er fährt ihn aus.

Jeder Gast ist ihm willkommen, wenn sie nicht plötzlich die Taschen öffnen und auf die Bombe zeigen, von der niemand weiß, ob sie scharf ist.

Es kam übrigens alles im Radio.

Auch in Berlin.

Aber nun GOTT

Gotthold Baller. Ihm möchte ich ein Denkmal setzen, wenn er auch in Ausübung seines Amtes als Ortsbürgermeister über den Bach gestiegen ist in seiner Fülle und die Tochter von Lehmann vielleicht nicht nur beschützt hat kraft seines Amtes von Partei und Staat.

Sie hatte wohl einen Jungen und keinen Mann. Oder der war weg. Wo, weiß keiner so genau in diesem Miniland mit Selbstschussanlagen.

Es war ein sozialer Fall.

Die Frau von Gotthold Baller war Lehrerin.

Eine überaus gute Lehrerin, die es gut meint mit jedem Schüler und mit jedem Vater und mit jeder Mutter. Hätten wir nur noch viele davon. Aber nein, sie sterben aus. Ist allerorten zu hören.

Ihr Mann war zur Stelle, wenn der Tod zuschlug. Nachts und der Pfarrer geholt wurde.

Wenn die Verhältnisse nicht klar genug waren, um eindeutig eine Meinung zum besten geben zu können.

Da schrillten bei ihm alle Glocken. Ich weiß nicht, welches Sensorium ihm zur Verfügung stand.

Bekam er jede Bewegung im Dorf zu spüren?

In angemessener Entfernung stand er plötzlich im Hintergrund.

Er wohnte, wenn er nicht in seinem Bürgermeisteramt der Dinge wartete, die da kommen würden oder telefonierte, in einem dieser 10–Familienhäuser am Berg.

Der Sandige Berg . So hieß das Viertel.

Neubauten des Sozialismus für all die Zugezogenen und nicht so Angestammten.

Er kam aus dem Osten.

Ja, solche Häuser waren das auch hier in Zschortau.

Wie überall im Osten. Das waren Siedlungen für die Umsiedler. Davor der Sportplatz von der B 7 aus gesehen, wo ich ausgestiegen bin aus dem Kleinbus – vonwegen einer Bombendrohung. Also nicht aus dem Zug, wie geplant. Der fuhr den ganzen Tag nicht mehr. Die Infrastruktur ist außer Kraft gesetzt.

Der fröhliche Lärm schlägt mir entgegen. Und ich weiß plötzlich nach dem Kirschenweg am Feld entlang mit Bänken, daß ich fast da sein mußte.

Den Wind von der Seite.

Einbiegen in die Gasse, da GOTT – gegenüber die Kleingartenanlage.

Gartengedicht

Im Garten war es schön,

so schön,

wie nie zuvor.

Und nur ein Tor

glaubt

ohne Müh.

Kriminalgeschichte nie.

Dafür Läuse

Zecken, Mäuse

leider auch Fledermäuse.

Aber nie

mehr

Unkraut

Ex

und Rattengift in die Kloos

wie damals in Berlin.

Nein, so nie.

Viel komöizierter, raffinierter

Hochglanz, bunt und

wunderschön

im Garten

bei vielen, vielen Reimen, die lachen und die weinen.

Da kannst du lernen von den Kindern

nicht von den Leuteschindern.

Februar

Irland

nach den

Wolken

unter mir

Watte

Bausch

Lebens

S

gefährlich

in der

BOING

307288

Blau

abgesetzt

mit

Neid

Farbe

Gelb

und Harfe oder einer

nackten Schönen, die

geflügelt in Richtung

Westen zeigt, wenn Du

hinfliegst.

Berlin Sonntag 20. Juli, 4. Kriegsjahr in unserer östlichen Nachbarschaft anno domini 2025

Veröffentlicht von famwohlfarthtonlinede

Jahrgang 44 Lieblingsbeschäftigung:Schreiben und Predigen.Sehnsuchtsort Ostsee. Wohnort Berlin, Heimat Thüringen. Wenn Du mir schreiben willst, bitte über michael.wohlfarth@t-online.de; https://kaparkona.blog; michael-wohlfarth.jimdo.com; michaelwohlfarth.wordpress.com

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