Liebe Gemeinde, noch einmal die Texte für den Heutigen Sonntag in Erinnerung bringen und wenigstens anlesen, zu Hause dann weiter lesen, es lohnt sich.

Das erste Testament, Epistel, Evangelium: JEREMIA 1, 4-10; Philipper 3,7-14; Evangelium Mt 13, 44 – 46.

Der Prophet wird berufen.

Der Apostel stellt sich vor als jemand der um Christi willen alles, aber auch alle stehen und liegen läßt.

Und das Evangelium beschreibt den Kaufmann, der alles verkauft um des Reiches Christi willen, den Landwirt, der nur diesen Acker haben will, der er weiss, darin liegt der Schatz begraben, den er sucht – und gefunden hat.

Das sind sehr wuchtige Texte heute, die uns da angeboten werden in unserem Gottesdienst.

Radikale Texte.

Dabei haben wir noch nicht einmal alle gehört. Z.B. den Vorschlag zum Ersten Testament als 1. Lesung. Wir begnügen uns in der Regel mit zwei Lesungen oder sogar mit der einen: das Evangelium – und könnten vielleicht gar nicht alle zusammen – fassen.

Was da auf uns zu kommt.

Wie gut sind doch die Lieder, die schon unsere Vorfahren gesungen und gebetet haben, in denen all die Dinge ausgesprochen und gesungen werden, die unser Christsein ausmachen.

„Gott des Himmel und der Erden…“ rufen wir den HERRN an…“Vater Sohn und Heiliger Geist, der es Tag und Nacht lässt werden, Sonn` und Mond uns scheinen heißt.“ Da sind wir erst einmal eingebettet in Gottes Gute Schöpfung, die uns zugesagt ist in der Geschichte der großen Katastrophen, die in der Bibel erzählt werden: Es soll immer Tag und Nacht sein, Frost und Hitze…

Sie erinnern sich…

Wir haben das mit den Jugendlichen, die jetzt an den Schalthebeln von Macht und Entscheidung sitzen – von ihrer Generation her, gebetet und Gott an sein Versprechen erinnert in unserer Atomangst im sogenannten Kalten Krieg, als sich die Atomraketen in Deutschland Ost und Deutschland West gegenüberstanden. Und der Physiker von Weizsäcker sich einen Atombunker bauen ließ in seinem Garten.

Von diesem HERRN über Leben und Tod, Schmerz und Heil, der seiner Welt den Regenbogen gespannt hat, dass sie nicht vergisst den Bund des Lebens mit seiner Schöpfung lässt sich JEREMIA und all die anderen Propheten und Missionare berufen, damit sie das Wort Gottes verkündigen können, das Frieden stiftet zwischen Gott und den Menschen und den Menschen untereinander…

…wenn sie Seinen WEG gehen und nicht in die Irre und in die Orientierungslosigkeit. Nimm und lies das Buch der Bücher!

Lies sich NATHAN berufen, um DAVID, den Vater des weisen Königs SALOMO zu Vernunft, Verstand und Rechenschaft zu bringen.

Zum Eingeständnis seiner Schuld, damit er und JUDA leben können.

ISRAEL.

Und unser eigentlicher Vorschlag zur Predigt an diesem Sonntag?

„Und der HERR erschien Salomo im Traum des Nachts und Gott sprach: Bitte, was ich dir geben soll! Salomo sprach: Du hast an meinem Vater David, deinem Knecht, große Barmherzigkeit getan, wie er denn vor dir gewnadelt ist in Wahrheit und Gerechtigkeit und mit aufrichtigem Herzen vor dir, und hast ihm auch große Barmehrzigekit erwiesen und ihm einen Sohn gegeben, der auf seinem Thron sitzen sollte, wie es denn jetzt ist. Nun, Herr, mein Gott, du hast deinen Knecht zum König gemacht an meines Vaters David statt. Ich aber bin noch jung, weiß weder aus noch ein. Und dein Knecht steht mitten in deinem Volk, das du erwählt hast, einem Volk, so groß, dass des wegen seiner Menge niemand zählen noch berechnen kann. So wolltest du deinem Knecht ein gehorsames Herz geben, damit er dein Volk richten könne und verstehen, was gut und böse ist. Denn wer vermag dies dein mächtiges Volk zu richten? Das gefiel dem HERRN gut, dass salomo darum bat. Und Gott sprach zu ihm: Weil darum bittest und bittest weder um langes leben noch um Reichtum noch um deiner Feinde Tod, sondern um Verstand, zu hören und recht zu richten, siehe, so tue ich nach deinen Worten. Siehe, ich gebe dir ein weises und verständiges Herz, sodas

Gott erscheint selber im Traum, nicht wie dem Mose am Eingang des Zeltes.

Aber wie dem Jakob, der die Engel hinauf und herabsteigen sieht, als er auf der Flucht ist.

Der HERR fragt den Neuen König, was er sich für seine Regierungszeit wünscht.

Keinen Reichtum haben wir gehört.

Kein Langes Leben, haben wir gehört.

Sondern Weisheit.

Salomo wird jung beschrieben in den Königsbüchern zu Beginn seiner Herrschaft.

Aber er ist nicht zu jung, sich Weisheit zu wünschen.

Er ist kein jugendlicher Tor oder einfältiger Greis.

Er weiß, was Macht bedeutet.

Er will sie gebrauchen.

Nicht missbrauchen.

Er wird entscheiden müssen was gut und böse ist.

Er wir ja und nein sagen lernen.

Und nicht nur sowohl als auch, damit es schön bequem ist in der Ausstattung der Thronfolge.

Oder für die nächsten Wahlen.

Ja, er ist Schicksal.

Er wird Schicksal.

Über Leben und Tod.

Über Krieg und Frieden.

Die folgende Geschichte, die das belegt ist weltberühmt, so weltberühmt, dass sie der Dichter Bertold Brecht auf die Bühne des Berliner Ensembles brachte und auf alle Bühnen der Welt.

Wo am Abend widersprochen werden soll, was an Unrecht am Tage geschehen wird und schon geschehen ist.

Wenn es wirklich sinnerfülltes Theater ist.

Mit Sinn und Verstand.

Sie kennen diese Geschichte auch. Zwei Frauen, in unserem Text werden sie Huren genannt, bekommen ein Kind am Abend des Tages. Und an einem Morgen wachen beide Frauen auf ohne einen Mann auf den sie sich berufen könnten oder zu Hilfe rufen könnten. Und bei einer der beiden Frauen findet sich das Kind tot.

Kindstod?

Die Anklägerin benennt den Grund anders: Meine Nachbarin hat im Schlaf ihr eigenes Kind erdrückt und es heimlich ausgetauscht mit meinem lebendigen Kind. Ich soll jetzt ein totes Kind haben. Aber ich habe es mir angeschaut: es ist nicht das Kind, welches ich geboren habe.

Beide Frauen treten vor den König und er hört sich die Geschichte an.

Es geht um Tod und Leben.

Salomo sagt, holt mir ein Schwert.

Und als das Schwert vor den König gebracht wurde, sprach der König: Teilt das lebendige Kind in zwei Teile und gebt dieser die Hälfte und jener die Hälfte“.

Da sagte die Frau, deren Sohn lebte, zum König – denn ihr mütterliches Herz entbrannte in Liebe für ihren Sohn – und sprach: Ach mein Herr, gebt ihr das Kind lebendig und tötet es nicht.

Jene aber sprach: Es sei weder meines noch deines; lasst es teilen!

Da antwortete der König und sprach: „Gebt dieser das Kind lebendig und tötet es nicht; sie ist seine Mutter“.

Und ganz Israel hörte, von dem Urteil, das der König gefällt hatte, und sie fürchteten den König; denn sie sahen, dass die Weisheit Gottes in ihm war, Gericht zu halten.

Noch immer halten hoffentlich die Leute den Atem an, wenn diese Geschichte von der salomonischen Weisheit auf allen Weltbühnen aufgeführt wird.

In welchem Zusammenhang auch immer.

Wie sehr versteht man nach diesem Bibel – Report aus dem Gerichtsaal des Königs Salomo das Gebet des Richters, bevor der den Gerichtssaal betritt.

„Gib mir Weisheit, oh Gott.“

Im Umgang mit Männern und Frauen, im Umgang mit Jungen und Alten.

Dass ich Frieden stifte, wo man sich hasst, dass ich verbinde, wo man sich verletzt.

Dass ich versöhne, wo Krieg ist zwischen Nachbarn, zwischen Brüdern und Schwestern. Zwischen Nationen und Kulturen. Konfessionen und Religionen.

„Herr, mache mich zum Werkzeug Deines Friedens“.

Es wird nicht immer gelingen.

Siehe,das vierfache Ackerfeld, mit dem uns JESUS hilft, gelassen zu bleiben.

„Keine Gewalt!“

„Mache Du mich zum guten Land, dass Frucht bringt.Und Frieden stiftet, wo Hass ist.“

„Sei Du der Weg, die Liebe zum Leben, die Vergebung für mich. AMEN“.

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Veröffentlicht von famwohlfarthtonlinede

Jahrgang 44 Lieblingsbeschäftigung:Schreiben und Predigen.Sehnsuchtsort Ostsee. Wohnort Berlin, Heimat Thüringen. Wenn Du mir schreiben willst, bitte über michael.wohlfarth@t-online.de; https://kaparkona.blog; michael-wohlfarth.jimdo.com; michaelwohlfarth.wordpress.com

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4 Comments

      1. Guten Tag.

        Das sind sie und – ich. Aber genau so die Guten! Das ist biblisch.

        Jeder Mensch hat ein Ge-wissen.
        Die Bösen und die Guten sind der unteilbaren, universellen, absoluten Menschenwürde.

        Mit freundlichen Grüßen
        Hans Gamma

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