Nach diesen Geschichten begab sich’s, dass zu Abram das Wort des HERRN kam in einer Offenbarung: Fürchte dich nicht, Abram! Ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn. Abram sprach aber: HERR, mein Gott, was willst du mir geben? Ich gehe dahin ohne Kinder und mein Knecht Elieser von Damaskus wird mein Haus besitzen. Und Abram sprach weiter: Mir hast du keine Nachkommen gegeben; und siehe, einer von meinen Knechten wird meine Erbe sein. Und siehe, der HERR sprach zu ihm: Er soll nicht dein Erbe sein, sondern der von deinem Leibe kommen wird, der soll dein Erbe sein. Und er hieß ihn hinaus gehen und sprach: Sieh gen Himmel und zähle die Sterne; kannst du sie zählen? Und sprach zu ihm: So zahlreich sollen deine Nachkommen sein! Abram glaubte dem HERRN und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit.
Liebe Gemeinde, die schönsten Nächte sind die sternenklaren Nächte. Nicht zu kalt. Das hätte zwar auch seine Reize. Aber im August:Warm. Gestern hat es Gott sei Dank geregnet. Heute den ganzen Tag über Blauer Himmel für die Urlauber. Strahlende Sonne an diesem Wochenende. Vielleicht am Meer. Oder im Gartengrundstück. Oder im Hochgebirge.
So intensiv nun in der Nacht. So gegen drei.
DER HIMMEL ÜBER MIR.
Der Blick zum Himmel.
Der große Wagen, der Kleine Wagen, die Schlange, all die Sternen-Kreise.
Und Imanuel Kant aus Königsberg :
Das Gewissen in mir und der Sternenhimmel über mir.
Der Beweis, dass es einen Gott gibt.-
Nicht der Beweis, dass es keinen gibt, wie uns nach dem ersten Weltraumflug von Juri GAGARIN weisgemacht werden sollte von einem primitiven Atheismus sozialistischer DDR-Prägung.
Vor diesem Hintergrund habe ich die evangelisch-baptistischen Schwestern und Brüder in Tscherkassy/Sowjetische Ukraine im Spätsommer 1989 verstanden, die uns voll Begeisterung von einem Zahnarzt aus Wittenberg erzählten, der genau diesen Kant-Satz vor Jahren zum Inhalt seiner Gastpredigt im riesigen Baptistensaal der ukrainischen Großstadt Tscherkassy gemacht hat.
Das war für die Sowjetbürger mehr als nur Bildungsprotestantismus.
Wir durften dann – nach der Weiterreise von Tscherkassy auf die Krim nach einem Gottesdienst dem Taufzug vorangehen, als es dort die erste Massentaufe/Großtaufe (Beginn der Perestroika) im Schwarzen Meer gab.
Zum Schluss kam eine Delphin geschwommen.
Und der Blick auf die Erde?
Gott hat einen anderen Blick als wir: Warum noch schuften. Womöglich führen die Kinder unsere Arbeit nicht weiter. Das letzte Hemd hat keine Taschen. Also vergeuden. Reisen. Genießen so wie es nur geht.
Es ist zum Verzweifeln.
Abram kannte das auch und trug das seinem HERRN vor.
Was soll’s?
Wir sind alt und haben keine Kinder.
Unser Knecht aus Damaskus bekommt alles.
Es ist nicht gerecht. – Es ist unser Schicksal.
Abram war reich.
Abram war gesegnet.
Er hatte keine Nachkommen.
Und es war klar, dass alles vorbei war.
Kein Sohn.
Keine Tochter.
Kein Erbe.
Erbe meint ja wohl mehr als Geld erben: sondern dass es weitergeht. Ein Stück Abbild der Ewigkeit Gottes im Himmel auf dieser unserer Erde.
„Du wirst ein Volk werden, so zahlreich wie die Sterne, die du siehst. So viel wie Sand am Meer.
Schau nach oben. Siehst du das Sternenzelt, dass ich über dich gespannt habe. Wie es leuchtet, dass dir die Hoffnung nie ausgeht?“-
…nach all diesen Geschichten… sie gehen weiter… und sie sind weitergegangen… die hellen Seiten …. und die dunklen. Bis in unsere Tage. Durch Christus sind es auch unsere Geschichten. Und können hell werden.
Nichts wird in den folgenden Bibelversen verschwiegen.
Wir können unsere Schicksale hinzufügen. Unsere Bilder, die uns belasten. Unsere schweren Schicksale. Unsere Offenbarungen und Begegnungen mit Gott in Christus JESUS.
Wir wollen so beten: „ HERR gib, dass wir lernen, die Zukunft deiner Leuchtspuren nicht aus den Augen zu verlieren. Lass uns die Zeichen der Zeit erkennen und die Zukunft in deine barmherzigen Hände legen.
So wie das A b r a h a m, der Vater des Glaubens, getan hat trotz allem Wissen mit allem Wissen um Vergangenheit und Gegenwärtiges. Und Angst vor der Zukunft.
Schenke uns deinen Frieden und die Nachhaltigkeit des Glaubens, der uns trägt in unserer Welt.
Herr schenke uns Glauben, damit wir mir dir rechnen können.“ AMEN.

Die Bibelstelle: GENESIS 15. Kapitel, die Verse 1 – 6 (Lutherübersetzung).
Predigt, gehalten in Martin-Luther-Kapelle, Berlin-Köpenick, Eitelsdorferstraße
am 15. Sonntag nach Trinitatis um 10.30 Uhr mit Heiligem Abendmahl.
Gottes Segen dem und denen die über das Gewöhnliche hinaussehen!
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