Jesus sagt , der Glaube kommt aus dem Hören.

„Wir wollen sehen, wie der Glaube wächst aus dem Hören auf das Wort Gottes in einem feinen bereiten Herzen, gleich dem Acker im Gleichnis, der das ausgeworfene Korn birgt und aufgehen lässt im Regen und Wind und ernten lässt in der Hitze des Sommers“.

„Kant betont das Hören ebenfalls über alle Maßen, woraus die Hersteller von Hörgeräten die Impulse für ihre Werbung beziehen. Plötzlich lesen wir es in großen Lettern an Giebelwänden, selbst wenn wir schnell die Straßen nehmen weil hinter uns die Nächsten drängeln und hupen. Um die Wegstrecke zum Ziel in der Stadt abzukürzen, treten wir auf das Pedal und der Golf braust davon. Aber das lesen wir von Kant.“

Und Jesus im Hintergrund.

Seine Mutter war eine fromme Frau.

„Eine Pietistin, von der er gelernt hat, was der Himmel ist, das Gewissen und die Vernunft.“

Jetzt sitzen wir also in der Kirche, die Glocken haben geläutet, die Orgel braust und wir schlagen das Buch auf, in dem die Lieder der Gemeinde zu finden sind.

Wir sitzen viel zu lange und viel zu viel.

Warum stehen wir nicht den ganzen Gottesdienst hindurch.

Nein, wir haben es bequem, küssen keine Ikonen, die vorher das Mütterchen berührt hat mit ihren Lederlippen aus Russland, Rumänien oder Bulgarien. Wir werden auch nicht in Ohnmacht fallen. Wegen der undefinierbaren Dünste, die der Priester mit seinem Wedel und seinem Schwenkgefäß oder seiner Wasserpistole verbreitet.

Es ist eine friedliche leere Versammlung, kein ausverkauftes Haus, beileibe nicht. Aber das ist es nicht, was mich stört. Sondern der Ton, der Ton der die Musik macht in dem Gotteshaus. Es werden alle Dinge erklärt für Leute, die noch nicht dabei waren und aus irgend einem Grund heute zum ersten Mal dabei zu sein scheinen, was aber niemand beweisen kann.

Vor jedem Wort steht ein Wort.

Vielleicht sind es Stufen der Himmelsleiter.

Oder es ist das Palmöl des Friedens, das uns gelenkig macht für den Sport im Paradies.

Jedenfalls habe ich mich geschämt.

Immer dachten wir, jetzt kommt es. Aber es kam nicht..

Die Predigt weckt den Glauben.

Der Glaube kommt aus der Predigt.

Die Predigt ist das Wort Gottes.

Traut sich der Geistliche nicht. Traut er sich nicht, das Wort Gottes in den Mund zu nehmen, weil schon alles gesagt ist?

Ist Gottes Wort nicht ewig?

Ist es nur zeitgemäß – oder auch nicht?

Gut, dass es die Liturgie gibt, die bleibt. Gut, dass die Lieder so alt sind und die Gebete von Herzen kommen und die Besucher bekommen, weswegen sie gekommen sind.

Wir sind nicht bis zum Schluss geblieben, weil nach der Predigt noch verschiedene Angebote folgten und ein Sing Sang, der uns nicht herausgetrieben hat, aber uns mit Blicken verständigen ließ, dass wir uns über acht Tage in einer anderen Kirche verabreden wollten, um dort zu hören, was uns nahe ist und Erfahrung bringt aus Geduld und Liebe, die der Hoffnung nicht im Wege steht, sondern ihr Grund ist. Nicht, dass der Sing Sang uns sonderlich gestört hätte. Im Gegenteil, er hat bei uns den Eindruck hinterlassen, dass es gleichgültig ist, ob wir da sind oder nicht. Vielleicht waren wir auch nur nicht die richtige Zielgruppe und haben uns in dem reichhaltigen Programm das Falsche heraus- gesucht, wie eine Henne, die ewig und drei Tage kein Korn mehr gefunden hat und nun alles nimmt, was sie findet.

Vom Schatz im Acker möchte ich gar nicht reden. Von Gold und Silber nicht.

Und von Gott?

Am nächsten Sonntag

“Paulus schreibt an die Gemeinde der Freude, die ihn tröstet, als er im Gefängnis sitzt, wenn er nur an sie denkt. Er schreibt ihr einen Brief und wir können ihn lesen und buchstabieren für unsere Lebensverhältnisse.

Paulus schöpft letzten Endes auch – wie wir – aus dem Vermächtnis Jesu, wie es seine Jünger im Gedächtnis hatten. Nachdem sie mit ihm gewandert sind, um ja nichts zu versäumen in dieser Zeit auf Erden.

Die Briefe des Paulus finden wir im Briefteil des Neuen Testamentes und seine Missionsreisen in der Apostelgeschichte, in der beschrieben wird, wie im Glauben an das Wort des Jesus Christus, des Gekreuzigten und Auferstandenen, Gemeinden in Kleinasien, Griechenland und dem heutigen Italien gegründet und geleitet werden. Zu den Reisen und Neugründungen gehören die Briefe, die die Gründer an die Gemeinden schickten, um ihnen ihre Treue und Liebe zu beweisen. Das Beste, was man tun kann, damit die Gemeindeglieder nicht in die Irre gehen und sich verführen lassen. Das Beste auch in Verfolgung und Bedrängnis. Das wussten sie.

Die Gemeinde der Freude, wie Philippi genannt wird, muss etwas Besonderes gehabt haben, dass Paulus sich mit ihr so verbunden weiß. Gerade auch in den Sorgen, die er sich um sie macht. Was schreibt er an die Menschen, die mit Christus verbunden sind?“

Der Prediger hält inne und schaut von seiner Kanzel auf die Menschen herab, die in der großen Stadtkirche sitzen und bis jetzt den einführenden Erläuterungen ihres Pfarrers gefolgt sind.

Stille. Peinliche Stille.

Einer steht auf und geht. Er protestiert!

Als ob der Pfarrer verhindern will, dass noch mehr gehen, liest er nun endlich den Predigttext vor, um den es heute gehen soll:

„Folgt mir und seht auf die, die so leben, wie ihr uns zum Vorbild habt.

Denn viele leben so, dass ich euch oft von ihnen gesagt habe.

Nun aber sage ich ’s auch unter Tränen:

sie sind die Feinde des Kreuzes Christi.

Ihr Ende ist die Verdammnis.

Ihr Gott ist der Bauch

und ihre Ehre ist in ihrer Schande.

Sie sind irdisch gesinnt.

Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel

Woher wir auch erwarten den Heiland

den Herrn Jesus Christus

der unseren nichtigen Leib verwandeln wird

dass er gleich werde seinem verherrlichten Leibe

nach der Kraft

mit der er sich alle Dinge untertan machen kann.“

Wieder Pause. Lange Pause. Da liegt eine Spannung in der Luft. Fühlt sich jemand angesprochen. Unangenehm berührt. Ja. mehrere stehen auf. Es sind die Bänke, die ächzen. Bei Stühlen wäre es auch nicht besser, die rutschen und quietschen auf dem Stein.

Die Gruppe hat geräuschvoll die verschlossene Tür aufgerissen und hinter sich ins Schloss fallen lassen. Der Kirchendiener konnte nicht mehr die Tür halten in ihrer Wucht. Es war eine schwere Eichentür. Er lief, er hätte rennen müssen.

Er hatte es dem Pfarrer gesagt, diese Epistel ist zu schwerwiegend, „zu unverständlich“ und bat darum, den Mittelteil wegzulassen. Er stand im Lektionar in Klammern! Der Pfarrer meinte, der solle mit gelesen werden. Er sei nicht verboten, nur weil er in Klammern stünde.

Auf diese Weise kam der Freudenbrief zur Geltung, weckte die Neugier des Predigers und wurde der Text, der der Predigt zugrunde lag und nicht die Fürbitte Abrahams für die Städte Sodom und Gomorra.

Der Kirchendiener war zufrieden. Er las als erste Lesung den Besuch Gottes bei Abraham und die Ankündigung der Katastrophe.

Wie recht hatte der Kirchendiener mit seiner Vermutung, dass der Text des Paulus unverständlich sei. Weil, hätte man ihn verstanden, sich vieles ändern müsste. Bei jedem einzelnen. Lebensgefährlich auch für den Prediger?

Wie Recht hatte der Kirchendiener.

Wir alle wissen doch wie es um Johann Wolfgang von Goethe stand – mit diesem Kreuz – so allein auf weiter Flur.

Auf den Gipfeln der Alpen und überall auf der Welt.

An den Straßenrändern. Das versteht man ja noch – als Warnung für zu schnelles Fahren im jugendlichen Übermut.

Oder Woizeck, der fragwürdige Held eines Georg Büchner.

Alle urinieren auf das Kreuz.

Es tut weh.

Dummerweise steht es viel zu viel herum in der Landschaft.

Oh – wie hasse ich es, wird mancher sagen.

Sogar in Schulen soll es anderwärts hängen.

In Gerichtssälen, sogar in Frankreich.

Es ist ja auch wahr, dass es umgedreht wurde von den vielen Kreuzrittern und ein Schwert wurde. Und ein Zeichen gegen die Protestanten in vielen Ländern, die es küssen mussten.

Und dann noch so ein schreckliches Wort. „Ihr habt mich zum Vorbild…“, schreibt der Apostel. Vorbild sagen wir nicht mehr. Leitbild, ja. Aber nein. Nicht doch. Vorbild ist primitiv. Das können wir niemandem mehr zumuten. Dabei weiß jeder, dass nichts anderes funktioniert als das Vorbild. Aber das ist es ja gerade. Wir sagen es nicht. Noch lange nicht. Da mag die böse Welt es längst eingesehen haben, dass es ohne Vorbilder nicht geht, in der Schule. Und ohne Liebe nicht. In der Schule. Und zu Hause. Und dass Vorbild und Liebe zusammengehören. Strenge auch. Ja, Zucht, flüstert einer und erinnert kaum hörbar an Dietrich Bonhoeffer, der natürlich in diesem Punkt nicht vor uns hergetragen wird wie eine Monstranz. Aber wir sagen es nicht. Noch lange nicht. Was ist das für ein kafkaeskes Spiel.

Warum ist man eigentlich so gegen Paulus, gegen Augustinus, gegen Luther. Warum ist die Leidenschaft aus der Kirche verbannt. Warum darf die Wahrheit nicht gesagt werden? Weil zu wenig Liebe da ist, um sie aufzufangen?

Was ist denn die Wahrheit? Ist die Wahrheit hässlich? Ist sie schön?

Lässt sich die Welt wirklich nur ästhetisch rechtfertigen, wie der Sohn eines Pfarrers, Friedrich Nietzsche, dort, wo jetzt die Braunkohle liegt, es leidvoll erfahren musste.

Golgatha, Gethsemane, Graf Zinzendorf: “Das tat ich für dich. Was tust du für mich?“ Er las das auf einer Reise in London unter einem Kreuzigungsbild und wollte fortan etwas tun, weil er das Kreuz nicht verachten wollte, sondern würdigen und annehmen in seinem Leben.

Auf dass er mit Christus auferstünde.

Wie viele Menschen haben das erfahren, es geht nicht alles auf, nicht alles glatt schon gar nicht, vieles ist krumm, wie ein Weg, auf dem Gott kommt. “Und er schreibt auf krummen Linien“, haben die Leute früher behauptet. Und wir? Wir fliegen und – haben Handschriften, wie Kinder in der Klasse minus eins. Wir können kaum noch lesen, geschweige denn schreiben. Es sind Fächer in höheren Klassen: Lesen. Kreatives Schreiben.

Wer seinen Körper verachtet und damit Schindluder treibt, entweiht ihn, verachtet den Tempel Gottes. Das Haus des Heiligen Geistes, wir können damit nicht tun, was wir wollen. Weil Gott uns das Leben schenkt, sollen wir so damit umgehen, dass wir das Opfer Christi zur Heilung und Heiligung unseres Lebens nicht verachten.

Skandalon, Skandal, Ärgernis, töricht den Weisen dieser Welt aber Gottes Weisheit – das Holz, das Konstrukt für unser Tun und Lassen.

Warum schreibt Bismarck seiner Frau von dem See, auf dessen tiefstem Grund das Kreuz sichtbar wird als einem großartigen Bild für die Ehe. Ist das passe‘ ? Ist deshalb das Wort Beziehung das Schlüsselwort und Partnerschaft, statt Ehe? Wer das Kreuz verachtet, verachtet das Hässliche in seinem Leben, will es nicht wahrhaben, dass das Leben ohne Kreuz nicht zu haben ist. Wer die Crux leugnet, den Widerspruch, belügt sich selber.

Es geht um mehr als Moral, nämlich, dass, wer behauptet es gäbe keinen Gott, kann tun und lassen was er will…das hatten wir schon, nicht wahr Dostojewski?“

Es wurde folgendes festgehalten in der Sitzung der Gemeindeleitung: „Als die Predigt zu Ende ging, waren noch fünf Männer und vier Frauen in der Kirche. Alle anderen waren gegangen, weil sie es übertrieben fanden, so krass und deutlich die Dinge auszusprechen.“

„Das wäre doch nicht nötig gewesen und widerspricht dem Gebot der christlichen Nächstenliebe“.

Sie wollten den Prediger anzeigen bei der Kirchenleitung, weil er das Konsensgebot und die gegenseitige Verträglichkeit missachtet habe. Die Einvernehmlichkeitsklausel wurde zitiert.

Allerdings, wir haben die Predigt gehört und sind bis zuletzt geblieben. Sie war nicht gesetzlich, sondern evangelisch. Es ging ja auch nur um die Klammer, auf die der Kirchendiener hingewiesen hatte.

Es war ja auch gar nicht die Predigt, die Anstoß erregte, es war das Skandalon des Kreuzes selber.

Es war die Torheit derer, die das Kreuz wegwischen wollen wie einen Flecken an ihrer Weste, von der sie meinen, sie müsste immer weiß aussehen, auch wenn sie schmutzig geworden ist.

Es waren genau diese Sätze der Bibel.

Sie waren eingeklammert !

Das stimmt.

Wir brauchen es nicht, das Kreuz Christi. Wir leugnen es. Warum ist es eigentlich da. Es wirkt so abstoßend. Weg mit den Kruzifixen.

Symbol?- Ja, das können wir deuten. Denn wir haben ja die Deutungshoheit.

Den Zusammenhang von Tugend, Jugend und Kreuz – nein danke. Es gibt ihn nicht. Das haben wir einhundert mal betont.

Dass die Moral auch ein Kreuz sein kann. Ja, wo kommen wir denn hin, wir haben es genug behauptet, dass wir keine Moralprediger sind.

Und das Kreuz Christi uns ausmisst in der Höhe und in der Breite, in der Tiefe, in der Länge des Atems den wir haben.

Wenn wir uns wenigstens nicht scheuen, christliche Wahrheiten auszusprechen in einer Zeit, in der darauf gewartet wird.

Erst waren es hundert. Dann zehn.

Und erst, wenn junge Leute anfangen wieder ehrlich zu predigen ohne Furcht und Tadel, sind zuerst diese zehn da, dann zwanzig und zum Schluss hundert. Und mehr.

So muss es sein und das andere ein böser Traum, denn sonst kann es nicht wahr sein, dass die Kinder von denen, die sich gegenseitig umgebracht haben, sich versöhnten und liebten und so Heilung in die Geschichte ihrer Familien einzog wie durch ein Wunder.

3.Versuch – Das Ewige Haus

„Vor der Wiedervereinigung Deutschlands und Europas haben wir erst im Rundfunk, dann im Fernsehen gehört und gesehen, daß es in der alten Bundesrepublik einen so genannten Volkstrauertag gibt, an dem die Repräsentanten des Staates Kränze niederlegen im Gedächtnis an die Gefallenen der Weltkriege.

Allerdings habe ich nie als Pfarrer darauf gedrungen, daß die Ehrentafeln für die deutschen Gefallenen aus den Kirchen entfernt wurden und auch die Ehrenmale in den Dörfern und Städten sind, so viel ich weiß, nicht entfernt worden.

Wenn der Martinsumzug durch unser Dorf zog, haben wir an dem Kriegerdenkmal angehalten und darauf hingewiesen, wie anständig der römische Soldat und Offizier Martin gewesen ist, als er seinen Soldaten- und Reiterumhang in einem kalten Winter geteilt hat mit einem Bettler, der fror. Niemand hat uns daran gehindert, den Martinstag innerhalb der so genannten Friedensdekade so zu begehen, daß nicht alle Soldaten im alten Rom nur Mörder gewesen sind, sondern auch Wohltäter gewesen sein können.

Jetzt haben wir das wiedervereinigte Deutschland (und Europa – ohne Russland) und gestalten die offiziellen Kranzniederlegungen mit im Andenken an alle Verfolgte, Flüchtlinge, vom Terror Bedrohte und im Krieg umgekommene Soldaten und Zivilisten.

„Aber wir haben auch einen biblischen Text aus einem Brief des Missionars Paulus an die christliche Gemeinde in Korinth.

„Wir wissen aber, wenn unser irdisches Haus zerbrochen wird, daßwir von Gott eine anderes Haus haben, das ewige Haus. Und deshalb sehnen wir uns nach dem Himmel und uns verlangt, dass wir damit angetan werden wie mit einem Kleid. Dass wir nicht nackt und bloß sind.

In unserer sterblichen Hülle sehnen wir uns nicht nach Entkleidung, sondern nach der Verklärung, damit das Sterbliche verschlungen wird von Leben.

Der uns aber dazu bereitet, das ist GOTT, der uns das Pfand, den Geist dazu gegeben hat.

Wir wissen, dass wir fern sind vom Herrn in unserer sterblichen Hülle, in der wir unterwegs sind in unserer Pilgerschaft. Denn wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen.

Der Glaube ist unser Trost.

Wir haben aber Lust näher bei Gott zu sein. Damit wir nach Hause kommen in seine Ewigkeit. Daheim bei dem Herrn zu sein.

Deshalb strengen wir uns auch an, ob nun auf der Erde oder im Himmel, damit wir ihm wohl gefallen.

DENN

WIR MÜSSEN ALLE OFFENBAR WERDEN VOR DEM RICHTERSTUHL CHRISTI, AUF DASS EIN JEGLICHER EMPFANGE SEINEN LOHN DAFÜR WIE ER GEHANDELT HAT IN SEINEM LEBEN, ES SEI GUT ODER BÖSE.“

Liebe Gemeinde, liebe Schwestern und Brüder,

der Herbst ist eine deutsche Jahreszeit.

Angefangen mit Heinrich Heines Gedicht vom traurigen Monat November, der unweigerlich auf das Wintermärchen Deutschland verweist.

Wenn Sie wollen, können sie gleich noch an einer Schubertiade teilnehmen und die Winterreise in großartiger oder rührender Besetzung anhören. Die Stimmung ist perfekt.

Gleichzeitig protestieren Schüler auf den Straßen wegen mangelhaftem Unterricht und mir fallen die Studentenunruhen in Frankreich und Westdeutschland ein, wenn es auch nicht immer der Herbst war. Aber im Herbst beginnt das Lernen und Studieren.

Weltkrieg. Weltkriegsende. Novemberrevolution. Russische Revolution, die an Grausamkeit nicht zu überbieten war.

Die SA hat geputscht.

Hitler hat die Macht ergriffen.

Das Glas splitterte und Juden wurden abtransportiert.

Weltkriegsende.

Teilung des Landes.

Gewalt, Terror, Bomben,
Flucht und Vertreibung. Alles kam zurück.

40 Jahre später Herbst in Leipzig. Mauerfall in Berlin.

Jetzt. Jetzt ist die Zeit der Gnade.

Der Herbst- er kann auch schön sein. So der Karl Valentin.

Volkstrauertag. In einer halben Woche ist Bußtag. Nur in Sachsen, Sieger im Pisatest, gesetzlicher Feiertag. Dann ist EWIGKEITSSONNTAG. Und es war Reformationstag und Halloween. Warum nur die Leute sich darüber so aufregen.

Warum wollen die Leute den Richterstuhl streichen. Ist Weltgeschichte nicht mehr Weltgerichte. Hat die Geschichte kein Ziel mehr. Ist es nicht gut, dass es einen Richter gibt – bei so viel Unrecht und Unvermögen, Recht sprechen zu können. Man denke nur an die Unfähigkeit mit der Vergangenheit Deutsche Demokratische Republik fertig zu werden, mit dem himmelschreienden Unrecht, das gepflegt und gehegt wird, wie ein literarisches Denkmal.

Warum wollen die Leute nur getröstet werden mit dem Kleid, das ihre Blöße zudeckt im Licht Christi. Weder das Licht, noch die Nacht, noch das Feuer, noch den Rauch, noch die Trompete, noch den Wandel – nicht einmal den Handel – gibt es, wenn das Gericht ausbleibt. Licht ist Licht. Und kein Dunkel mehr. Ja, Dunkel ist Licht.

Nacktheit ist keine Nacktheit mehr. Frost nicht mehr Frost. Sommer nicht mehr Sommer. Wenn die Posaunen nicht rufen und die Toten nicht auferstehen, vom Schlaf. Wie es in einem alten Lied heißt.

Wie es in den Gospels gesungen wird.

Weder Bekleidung gibt es, noch Leben, das uns verschlingt. Weder Gut noch Böse, sondern Fadheit und Geschmacklosigkeiten am laufenden Band.

Was sollen die Menschen an den Kriegsgräbern sagen, wenn ihre Mütter nicht mehr leben, um dort weinen zu können. “Es gibt keine Schuld mehr…?“ Es gibt sie doch und Christus verheißt uns Leben und qualifizierte Zeit, Bedeutung. Ewiges Leben. Er steht dafür ein. Als Richter.

Wir sind unterwegs in das EWIGE HAUS. Aber wir werden gefragt, wo wir und bei wem wir gewesen sind auf dem Weg. Ehe wir uns im Wohlgefallen üben mit den Engeln. Im Himmel und auf Erden.

Buße tun ist umkehren, wenn der Weg lebensgefährlich wird für uns. Tun wir das. 1989 war das angesagt und wurde ausgepfiffen. 1945 war das angesagt und wurde versucht. Und 1918?

„Dass wir weinen können über der Schande, die uns widerfahren ist und Vergebung erlangen, damit wir nach vorne schauen können. Das ist nicht WEITER SO. Sondern Neubeginn im Namen Gottes, des Vaters, der uns geschaffen hat, im Namen Gottes des Sohnes, der uns erlöst hat und im Namen des Heiligen Geistes, der uns tröstet tief in unserem Herzen“. AMEN.

Alle Bilder: Erntesegen, wie ein Freund schreibt“ Kresse, Tomaten, Gurken, Segen.“ Vor unserem Haus als Trost für den Garten in Nordsachsen, den wir abgeben mussten, weil wir uns weigerten, die herrlichen alten Bäume der Vorgängerfamilie zu fällen. Wir haben sie gefällt. Sie sind im Kamin gelandet. Nicht in unserem. Aber wir wollten den Garten nicht so. Vielleicht ein Fehler. Oder?

Das Bild über der Predigt aus dem Archiv eines Dorfpfarrers ist eine Einladungskarte zum Valentinstag in die Brüderkirche zu Altenburg von dem katholischen Kollegen. Es war ein Generationsunter- nehmen und Ökumene. Mit Segnung. Bitte, Gebet und Fürbitte für die Paare am Altar vor dem Segen.

„Unterwegs in der Stadt mit D.“ ist die Voraussetzung für das Buch ACH DOSTOJEWSKI bei Haag und Herchen. Im Roman zu finden, bevor sie sich entschließen, gemeinsam weiter zu machen.

Veröffentlicht von famwohlfarthtonlinede

Jahrgang 44 Lieblingsbeschäftigung:Schreiben und Predigen.Sehnsuchtsort Ostsee. Wohnort Berlin, Heimat Thüringen. Wenn Du mir schreiben willst, bitte über michael.wohlfarth@t-online.de; https://kaparkona.blog; michael-wohlfarth.jimdo.com; michaelwohlfarth.wordpress.com

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